Lindau startet auswärts ins „Weiden-Wochenende“
Kaum hat Kyle Doyle einen langen Überseeflug hinter sich, nimmt er gleich an der mit 377 Kilometer weitesten Auswärtsfahrt des EV Lindau teil. „Das ist nicht schlimm. Da kann ich meine Mitspieler besser kennenlernen“, sagt der 30-Jährige, der am Mittwochabend bereits zum ersten Mal mit den Islanders auf dem Eis stand und einen guten Eindruck hinterließ. „Ein guter Kerl mit großer spielerischer Qualität“, sagt Trainer Michael Rossi, der den Kanadier so schnell wie möglich integrieren möchte. Ob er den Platz des abgewanderten James Nagle zwischen Kapitän Mike Dolezal und Dominic Mahren einnehmen wird oder sich weitere Veränderungen ergeben, blieb zunächst offen. Sicher ist: „Natürlich darf man aufgrund der langen Reise und der kurzen Eingewöhnung keine Wunder von Kyle erwarten. Aber er bringt auf jeden Fall eine gute Einstellung mit.“
Dies gilt auch für Nikolas Oppenberger, der nun endgültig ebenfalls sein Debüt für den EVL feiern will. „Er hat ein großes Eishockey- Herz. Man musste ihn deshalb etwas bremsen, aber ich denke, dass er jetzt soweit ist“, sagt Rossi.
Das Duo soll helfen, die Durchschlagskraft zu erhöhen, was nicht nur aus Lindauer Sicht notwendig ist. Gegner Weiden hat zu Beginn der Transferperiode ebenfalls gehandelt und seine Defensive verstärkt. Gegen die Islanders werden die beiden neuen Verteidiger Johannes Schmid (Nürnberg) und der neue slowakische Kontingentspieler Boris Flamik erstmals auflaufen. Man darf schwer davon ausgehen, dass sich die Wege des flinken Doyle und des eisenharten Flamik an diesem Wochenende des Öfteren kreuzen werden. „An der Grundanforderung für alle meine Stürmer hat sich auch mit neuem Personal nichts geändert: Wir haben zuletzt nur dann unsere Tore gemacht, wenn wir konsequent zum Tor gegangen sind und nachgesetzt haben“, sagt Rossi, der nunmehr über mehrere Alternativen in der Offensive verfügt. Erstmals seit langer Zeit können die Islanders also wohl einigermaßen komplett antreten, da auch Stammtorhüter Michael Gundlach wieder mit von der Partie sein wird. Personal, das man gegen einen starken Gegner dringend benötigen wird.