Krimi mit Happy-End für Buchloe

ESV Buchloe gibt erste Vertragsverlängerungen bekanntESV Buchloe gibt erste Vertragsverlängerungen bekannt
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Keiner der rund 750 Zuschauer wird diesen Eishockeykrimi im Tigerkäfig so schnell vergessen: 4:3 führten die Bayreuther Tigers in der letzten Spielminute in der Aufstiegsrunde zur Bayernliga gegen den ESV Buchloe. Pirates-Trainer Norbert Zabel hatte seinen Torwart Florian Warkus für einen sechsten Feldspieler vom Eis genommen. 13 Sekunden vor Schluss erhielt ein Tiger noch eine Strafzeit und die Buchloer versuchten es zu sechst gegen vier. Das Heimpublikum feuerte seine Cracks frenetisch an, selbst die Fans auf den Sitzplätzen hatten sich erhoben, um ihr Team mit rhythmischem Klatschen in den letzten Sekunden zu unterstützen. Plötzlich, in der allerletzten Sekunde des Spiels, verstummten Gesänge und Klatschen. Pavel Mojtek hatte die Scheibe irgendwie vors Gehäuse von Torwart-Oldie Udo Döhler gebracht, an der langen Torecke lauerte Peter Klemm und schlug eiskalt zu: Tor! 4:4 bei 59 Minuten und 59 Sekunden auf der Spieluhr.

„Wahnsinn“, sagte Coach Zabel nach dem Spiel, „ich hab im Eishockey schon viel erlebt, aber ein Ausgleichstor in der allerletzten Sekunde noch nicht. Das ist der Hammer.“ Nach dem Schock für die Wagnerstädter trennten sich die Aufstiegsaspiranten letztlich leistungsgerecht unentschieden.

Dabei hatte die Partie eher für die Gastgeber gut begonnen: Sie legten einen Blitzstart hin. Mit der ersten Torszene gelang die 1:0 Führung, als Kapitän und Leitwolf Marco Zimmermann von der blauen Linie abgefeuert hatte und Matthias Brahmer den Abpraller verwertete (2.). Der frühe Rückstand verunsicherte die Pirates sichtlich, die Folge waren Strafzeiten. Pavel Mojtek und Oliver Glöckner saßen zusammen in der Kühlbox, da nutzte Florian Zeilmann die doppelte Überzahl zum 2:0 (5.). Zum Glück für die Buchloer gelang schon zwei Minuten später der Anschlusstreffer: Peter Vrbas knallte den Puck nach einer Vorlage von Christian Warkus unter die Querlatte. Nun fanden die Pirates zu ihrem Spiel und Bastian Simmler erzielte den umjubelten Treffer zum 2:2 (11.).

Im Startdrittel verhängten die Schiedsrichter gegen Buchloe vier Strafzeiten, gegen Bayreuth dagegen keine einzige. Die vielen Unterzahlspiele bremsten den Angriffsdruck der Pirates, die schließlich mit dem Remis zur ersten Pause zufrieden sein mussten. Ab dem Mitteldrittel verteilten die Schiedsrichter ihre Strafminuten ausgewogener. In der 24. Minute bekamen die Tigers die erste einer ganzen Reihe von Hinausstellungen. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Buchloer schon wieder mit 2:3 zurück, denn wie schon im ersten Drittel waren sie in der Anfangsphase nicht aufmerksam genug. Nachdem die Tigers in der Verteidigungszone den Puck erkämpft hatten schalteten sie blitzschnell auf Angriff um, schon war die Pirates-Abwehr überlaufen und Routinier Horst Bärnreuther ließ Florian Warkus keine Chance – die Uhr zeigte da gerade mal eine Minute und acht Sekunden.

Bei ihren Überzahlversuchen bekleckerten sich die Buchloer daraufhin nicht gerade mit Ruhm. Das machten die Heimspieler wesentlich besser: Wieder saßen zwei Piraten draußen und Marco Zimmermann traf mit einem stahlharten Schlagschuss zum 4:2 (35.). Nur eine Minute später vergab Ferdinand Speckamp völlig frei vor Tigers-Keeper Döhler. Enorm wichtig für die Moral der Buchloer war, dass Bohdan Kozacka im Powerplay doch noch vor der Pause auf 3:4 verkürzen konnte (39.). Im Schlussdrittel boten sich den Tigers weitere vier, den Pirates drei Überzahlmöglichkeiten. Beide Teams erwiesen sich jetzt aber als Meister des Penaltykillings. Die besten Torchancen verzeichneten die Bayreuther in der 56. und 57. Minute: Zweimal hintereinander entwischte Stefan Schmidt seinen Bewachern, doch Florian Warkus im Pirates-Tor konnte die Kontervorstöße entschärfen und die Begegnung somit bis in die Schlussminute offen halten. Strafen: Bayreuth 16, Buchloe 20 + 10 (Ferdinand Speckamp).


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