Knappe Partie im Tigerkäfig

Knappe Partie im TigerkäfigKnappe Partie im Tigerkäfig
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„Ich weiß, dass uns die Leute langsam für bescheuert halten, weil wir immer dasselbe erzählen. Aber es ist unfassbar wie wir Wege finden, Spiele zu verlieren, die wir hätten gewinnen können“, sagt EVL-Vorsitzender Marc Hindelang. Zehn Minuten vor Schluss, beim Stand von 2:2, waren die Islanders drauf und dran, in Führung zu gehen, als ein brutaler Fehlpass im eigenen Drittel den EHC vor dem EVL- Tor in Scheibenbesitz brachte. Verteidiger Markus Schweinberger warf sich ins Getümmel, um zu retten was zu retten war und traf Bayreuths Müller so unglücklich am Kopf, dass der Schiedsrichter nicht umhin konnte, eine Matchstrafe auszusprechen. Warum allerdings Müller für seine Revancheaktion mit bloßer Faust keine Strafe bekam, bleibt das Geheimnis des Unparteiischen. So mussten die Lindauer die kompletten fünf Minuten in Unterzahl bestreiten, was die Gastgeber in der 53. und 54. Minute zu den entscheidenden Toren nutzten.

Voraus ging diesen Toren ein leidenschaftlicher Kampf des EV Lindau, der schon in der vierten Minute unglücklich durch einen Abfälscher in Rückstand geriet. „Meine Spieler schwören Stein und Bein, dass die Scheibe nicht hinter der Linie war“, sagte Trainer Willy Bauer über den Treffer zum 1:0, der einmal mehr zeigte, wie klein die Lobby eines Bayernliga- Aufsteigers ist, wo Entscheidungen im Zweifle gegen den „Kleinen“ gefällt werden. Allerdings waren die Tigers im ersten Durchgang klar Spiel bestimmend. Der sehr gute Waldemar Quapp hatte im EVL- Tor gegen die Offensivpower des besten Bayernliga- Sturms einiges zu tun, war aber in der 16. Minute chancenlos, als Potac in Überzahl von der blauen Linie abzog. Nach dem 2:0 zeigten die Lindauer aber eine positive Reaktion. „Das hat mir gezeigt, dass es in der Mannschaft absolut stimmt“, sagt Vorsitzender Hindelang. „Wie wir zurückgekommen sind, war eindrucksvoll.“ Eine Sekunde vor der Pause wurde das Bemühen der Gäste mit dem Anschlusstreffer belohnt. Pietro Vacca leitete in der neutralen Zone den Angriff klug ein, Mike Dolezal legte quer auf Peter Kraus, der seine starke Leistung mit dem 2:1 krönte.

Danach waren die Lindauer ein mindestens gleichwertiger Gegner für den Tabellenvierten. „Wir waren kompakter, allerdings war unser Passspiel nicht optimal“, sagte Bauer. Die beste Chance hatte dennoch Mike Dolezal in der 35. Minute, der an EHC- Keeper Bädermann scheiterte. Der EVL kämpfte weiter, verbesserte sich spielerisch von Wechsel zu Wechsel und wurde belohnt. Timo Krohnfoth vollendete aus kurzer Distanz in der 43. Minute einen Angriff über Pavel Mojtek und Manuel Vacca zum verdienten Ausgleich. Mit schnellen Gegenzügen über die Außen beeindruckten die Islanders die Gastgeber immer wieder, allein es fehlte die Durchschlagskraft, um die mögliche Führung zu erzielen. Just, als die Lindauer die Oberfranken dort hatten, wo sie sie haben wollten, schlug erneut der Fehlerteufel zu. Ärgerlich für die Spieler des EVL, die den Murmeltier- Film langsam nicht mehr sehen können, aber nicht den Eindruck machten, sich von diesem erneuten Rückschlag entmutigen zu lassen.


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