Knapp, aber verdient

Trainer-Duo macht weiterTrainer-Duo macht weiter
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Es war erneut ein unterhaltsamer Eishockey-Abend, den über 1000 Zuschauer bei der Bayernliga-Partie zwischen dem ECDC Memmingen und dem EC Pfaffenhofen erlebt haben. In dem sehenswerten Spitzenspiel retteten die Indians den knappen, aber nicht unverdienten 5:4 (2:1, 2:1, 1:2)-Erfolg über die Zeit.

Nach der Freitagniederlage in Höchstadt (2:4) standen die Gefro-Indians vor eigenem Anhang wieder unter Zugzwang, soll der Platz unter den ersten vier Teams in der Tabelle gehalten werden. Ganz anders als auf fremden Eis machten Löhle & Co. dann auch von Anfang an mächtig Dampf, trafen aber auf einen spielstarken Gegner, der dagegenhielt.

Den ersten Treffer setzten die Memminger. Im Überzahlspiel war es Andi Börner, der das feine Zuspiel von Jim Nagle zur Führung nach acht Minuten verwertete. Die Indians nutzten den Schwung und legten nach. Erneut im Powerplay, diesmal saßen gleich zwei Gästespieler draußen, legte Martin Jorde gekonnt für Helge Pyka auf, der eigentlich nur noch einschieben musste. Wie aus dem Nichts in dieser Phase, schlugen die Pfaffenhofer zu. Der ansonsten überragende Marc Pethke im Indians-Tor schien einen Augenblick unkonzentriert und schon lag der Puck zum 1:2 im Tor. Danach war die Partie wieder völlig offen, vor beiden Toren spielten sich immer wieder turbulente Szenen ab.

Ein weiteres Highlight setzte gleich nach Wiederbeginn der glänzend aufgelegte Martin Jorde. Bei eigener Unterzahl schnappte er sich die Scheibe und ließ dem gegnerischen Goalie beim 3:1 keine Abwehrmöglichkeit. Pfaffenhofen erhöhte den Druck, doch zunächst war Keeper Pethke Endstation. Keine Chance hatte er nach 27 Minuten bei Krögers Anschlusstreffer zum 2:3. Memmingen war nur kurz geschockt und gab die passende Antwort. Wiederum schlugen die Indians aus einer ’doppelten’ Überzahl Kapital und erhöhten durch Jim Nagle auf 4:2 (34.). Die Partie blieb dennoch spannend und unterhaltsam, nicht zuletzt aufgrund einiger – beidseitig – haarsträubender Entscheidungen der beiden Unparteiischen.

Nach dem letzten Wechsel forcierte Pfaffenhofen nochmals das Tempo und hatte auch seine Chancen. „Unsere Manko momentan, wir machen einfach zu wenig Tore“, trauerte Pfaffenhofens Coach Robert Huber den Möglichkeiten nach. Die Indians machten es in dieser Hinsicht besser, erneut bei eigener Unterzahl schien das 5:2 nach 49 Minuten durch Martin Löhle, der den Puck aus der Luft über die Linie bugsierte, die Vorentscheidung. Pfaffenhofen wollte sich noch nicht geschlagen geben und profitierte nun auch von taktischen Fehlern der Indians. Zweimal passte die Deckung des ECDC überhaupt nicht auf und prompt nutzten Löwenberger und der stets gefährliche Mucha dies zum 4:5 aus. Knapp neun Minuten vor dem Ende war die Partie völlig offen und stand auf des Messers Schneide. Zumal unmittelbar danach zwei Pfaffenhofener mehr auf dem Eis standen. „Der Marc hat einige tolle Dinger gehalten“, wusste dann Trainer Franz-Xaver Ibelherr auch, dass Keeper Pethke wesentlich am knappen Erfolg beteiligt war. Zum Schluss setzten die Gäste alles auf eine Karte, protestierten, schimpften und holten sich dann auch noch Spieldauerstrafe wegen Unsportlichkeit ab. Letztendlich hatten die Indians an diesem Abend knapp die Nase vorn, sicherlich auch das Glück des Tüchtigen. Mit nun 31:17 Zählern beträgt der Vorsprung auf den ersten Nicht-Play-off-Platz sieben Punkte, was bei sechs noch ausstehenden Partien reichen sollte. Ibelherr gab dann gleich das neue Ziel aus, „den vierten Platz zu halten“, was in den Play-off-Spielen ein zusätzliches Heimspiel bedeutet.

Tore: 1:0 (8.) Börner (Nagle/5-4), 2:0 (12.) Pyka (Jorde, Nagle/5-3), 2:1 (14.) Thommes (Braun), 3:1 (23.) Jorde (4-5), 3:2 (27.) Kröger (5-4), 4:2 (34.) Nagle (Valenti, Pyka/5-3), 5:2 (49.) Löhle (Nagle/4-5), 5:3 (50.) Löwenberger (Kröger, Thommes/5-4), 5:4 (52.) Mucha (Birk). Strafen: Memmingen 26, Pfaffenhofen 24 + 10 + Spieldauer (Thommes). Zuschauer: 1020.


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