Klatsche durch Königsbrunner Konter

Die Piraten schienen den Weihnachtsbraten bestens verdaut zu haben, denn sie präsentierten sich stark verbessert im Vergleich zum Nürnberg-Spiel am Freitag. Vor allem die erste Sturmreihe mit Sean Muncy, Peter Westerkamp und Tobias Kastenmeier spielte phasenweise Katz und Maus mit den Pinguinen. Auch die zweite Reihe mit den Weigant-Zwillingen und Matthias Ziegler trug starke Angriffe vor. Selbst die dritte Formation mit Christian Wittmann, Georg Hessel und Christian Warkus schnürte immer wieder ihre Gegner in der Verteidigungszone ein. Was aber gerade die erste Reihe an besten Torchancen ausließ, war schier zum Haare raufen. Als Westerkamp 32 Sekunden vor der Schlusssirene beim Stand von 1:4 endlich traf, war es zu spät. Fast bezeichnend, dass sechs Sekunden vor dem Ende mit Patrick Zimmermanns Tor die Königsbrunner das letzte Wort hatten. „Wenn Du die Tore nicht machst, bist Du selbst schuld“, fiel letztlich das Fazit von Piratencoach Franz-Xaver Ibelherr auch recht bescheiden aus.
Von Beginn an zeigten die Buchloer das druckvollere Spiel. Die 1:0 Führung gelang jedoch Zimmermann aus abseitsverdächtiger Position für Königsbrunn (9. Spielminute). Daraufhin fanden die Pinguine besser in die Partie. Das Plus an Torgelegenheiten blieb aber auf Seiten der Freibeuter. Gegen Ende des ersten Abschnitts machte der Hauptschiedsrichter mit zwei zweifelhaften Strafzeiten aus einer 5:4 Überzahl für Buchloe eine 3:4 Unterzahl. David Vycichlo nutzte die Situation mit einem verdeckten Schuss zum 2:0 (19.).
Zu Beginn des Mitteldrittels wurde das Offensivspiel der Ostallgäuer endlich belohnt: Auf Vorarbeit von Wittmann versenkte Warkus die Scheibe abgeklärt zum 1:2 im Tornetz (23.). In der Folge drängten die Buchloer vehement auf den Ausgleich. Gegen Mitte des Abschnitts nahmen sie das von Eugen Schaf bravourös gehaltene Tor mit einem wahren Bombardement unter Beschuss. Wie aus dem Nichts entwischte da plötzlich Königsbrunns Tscheche Jan Fadrny, dessen Schuss am Pfosten landete (29.). Die Buchloer übten sich danach weiter im Chancen auslassen, bis in der 40. Minute bei einem erneuten Konter Pinguine-Kapitän Benjamin Arnold Piratenkeeper Fritz Hessel mit einem Schuss aufs Toreck wach klingelte.
Die vielleicht größte Möglichkeit im Schlussdrittel vergab ausgerechnet Ex-Pinguin Marc Weigant: Verteidiger Sven Curmann bewies im Powerplay ein gutes Auge und setzte Weigant mit einem langen Diagonalpass in Szene. Anstatt das sperrangelweit offene Tor traf der jedoch den am Boden liegenden Torwart Schaf (47.). So nahm das Schicksal für die Cracks um Kapitän Bohdan Kozacka seinen Lauf: Bei einer Zwei-gegen-Eins-Kontersituation erzielte Zimmermann auf Zuspiel von Vycichlo das 3:1 (58.). Letzterer nutzte nur 18 Sekunden später einen Abwehrpatzer zum endgültig entscheidenden 4:1. Die Tore in der Schlussminute hatten nur noch statistischen Wert. Nun verbringen die Piraten den Jahreswechsel als Zehnter drei Punkte hinter dem anvisierten Rang acht. Im Restprogramm müssen sie jedoch noch gegen vier Teams der Top Five antreten, davon dreimal auswärts.