Keine Geschenke für Bayreuth

Auch diesmal gibt es wieder eine Sturmwarnung im Eichwald – allerdings keine meteorologische, sondern sportliche. „Bayreuth gehört offensiv zum Besten, was die Liga zu bieten hat“, sagt Trainer Michael Rossi und erinnert an das Hinspiel, als eine um zehn Spieler dezimierte Lindauer Rumpftruppe mit 1:8 abgeschossen wurde. „Das wollen wir einigermaßen zurechtrücken.“ Dass der Gegner frühzeitig verlauten ließ, der beste Torschütze Michael Hlozek (18 Tore,nur drei Spieler trafen häufiger) und andere Partien seien angeschlagen, sei auch Taktik, schließlich herrsche nach dem überraschenden Rücktritt von Trainer Knut Pleger vergangene Woche und der Übernahme durch den langjährigen Tigers- Torhüter Dietmar Habnitt etwas Unruhe in Oberfranken. „Sie wollen Druck von der Mannschaft nehmen und das Team auf dieses Spiel einschwören. Wir wissen doch alle, dass man auch mit kleinerem Kader sehr gut spielen kann. Vor allem, wenn man die Qualität des EHC sieht“, sagt der sportliche Leiter des EVL, Bernd Wucher, wohl wissend, dass die Tigers in sieben von zehn Auswärtssielen punkteten, fünf davon gewannen. Die angesprochene Qualität liege auch in der Abwehr – der drittbesten der Liga - mit dem überragenden Verteidiger Josef Potac und dem zuletzt beim 4:2 in Dorfen erneut starken Torhüter Julian Bädermann.
In der Defensive werde in diesem Spiel wohl die Entscheidung fallen, meint auch Trainer Rossi. „Auszeiten wie gegen Schweinfurt oder in Waldkraiburg dürfen wir uns nicht mehr leisten. Die werden von einem Spitzenteam wie Bayreuth gnadenlos bestraft.“ Geschenke solle es erst am 24. geben, nicht schon einen Tag früher. Deshalb fordert er „60 Minuten volle Konzentration. Das ist möglich, denn wir steigern uns von Spiel zu Spiel.“
Dass die eigene Offensivleistung angekurbelt wird, wenn die Aufgaben in der Defensive seriös gelöst werden, steht außer Frage. Auch wenn vorne erneut umgestellt werden muss, da nicht nur Christof Hehle, sondern mit Fabian Burmann gegen Bayreuth, aber auch im Derby in Memmingen am zweiten Weihnachtsfeiertag, ein Center aus privaten Gründen ausfällt. „Gerade seine Aggressivität wird uns abgehen. Ich muss noch sehen, wie wir das in der Mitte lösen werden“, sagt Rossi, der die Ausgeglichenheit der drei Sturmreihen beibehalten will, ohne allzu viel zu verändern. „Es ist klar, dass sich der Gegner oft sehr auf Kyle Doyle und seine Partner konzentrieren wird. Das bedeutet, dass die anderen Linien dann mehr machen können, aber auch müssen.“
Unter dem Strich gehe es aber mehr darum, mit einer guten Einstellung mit einem Spitzenteam mitzuhalten und die Form zu stabilisieren. Das gelte auch für den Montag, wenn die Lindauer beim Vierten in Memmingen gastieren, wo die Indians derzeit einen Riesenlauf haben. „Wir stehen vor zwei großen Herausforderungen. Um zu punkten, muss alles passen – aber wir müssen auf jeden Fall an die Leistungsgrenze gehen, um nicht wieder schlecht auszusehen“, sagt Wucher und hofft im positiven Sinne auf eine eine schöne Bescherung im letzten Heimspiel 2011 in der Eissportarena.
Am 6. Januer ist es wieder so weit: Frauen-Eishockey der Extraklasse in der Eissportarena Lindau. Dann nämlich trifft die Deutsche Nationalmannschaft im Rahmen des „meco nations cup 2012“ auf die Damen-Elite aus Russland. Das Eröffnungsbully findet um 18 Uhr statt.
„Wir sind stolz darauf, dass der DEB uns auch in diesem Jahr als Länderspiel-Ort für das traditionelle Sechs-Nationen-Turnier ausgesucht hat. Nach dem überragenden Event gegen Kanada im letzten Jahr freuen wir uns unglaublich auf unsere Mädels und natürlich auch auf die Gäste aus Russland“, so der 2. Vorsitzende des EV Lindau und Organisationsleiter, Peter Riedmüller.
Ab Freitag, den 23. Dezember läuft auch der Vorverkauf für das Spiel für den Feiertag der Heiligen Drei Könige. Karten sind in der Lindauer Medieninsel und auch beim Heimspiel der EV Lindau Islanders gegen die Bayreuther Tigers erhältlich.