Islanders verkaufen sich in Sonthofen gutEV Lindau

„Wir hätten von einem Super-Wochenende sprechen können, wenn wir nicht wieder zwei Ausfälle zu beklagen hätten“, sagte EVL-Trainer Pavel Mojtek nach dem teilweise doch recht engen Spiel im Allgäu. Leider verloren die Lindauer dabei nicht nur die Punkte, sondern auch Benjamin Arnold nach einem Check gegen den Kopf durch Verletzung und Markus Schweinberger wegen einer Matchstrafe verloren. „Da hat es uns doppelt unglücklich getroffen, denn die Attacken waren ähnlich, nur dass es beim Foul an Arnold lediglich zwei Minuten gab“, sagte Mojtek.
Lange wollte sich der Lindauer Trainer nicht damit aufhalten, obwohl ihm langsam die Spieler ausgehen. „Alle die dabei waren, haben super gekämpft und die Partie lange offen gehalten.“ Dazu trug erst einmal der Überraschungseffekt bei, denn nach nur 18 Sekunden brachte Manuel Merk die Gäste sogar im Nachschuss in Führung, nachdem er konsequent zum Tor gegangen war. Das überraschte den Favoriten, der bis auf Pavel Vit erstmals in dieser Saison komplett, also auch mit Star-Zugang Michael Waginger antrat. Mit vier Reihen versuchten die Bulls anschließend die Islanders unter Druck zu setzen, bei denen Eigengewächs Matthias Lehmann als einer von nur noch acht nominellen Stürmern erstmals durchspielte.
Vor allem der vorzügliche Michael Gundlach verhinderte den Ausgleich des Aufstiegsfavoriten. Einmal allerdings auch sein Ersatzmann. Da Nicolai Johansson aus Krankheitsgründen kurzfristig in der 1b einspringen musste, war Waldemar Quapp als Backup mitgereist. Der bekam in der vierten Minute seinen Einsatz bei einem Penalty für Sonthofen, hielt gegen Markus Vaitl und nahm anschließend wieder auf der Bank Platz.
Die Islanders hätten sogar selbst ein zweites Tor erzielen können, verfehlten aber einmal das leere Tor und vergaben noch einen Alleingang. Pech auch für den EVL, dass die Lindauer, kurz nachdem eine Strafe gegen sie abgelaufen war, den Ausgleich durch Marc Sill kassierten (19.).
In der Pause war dann erst einmal die Frage ob es wirklich weitergeht. Eine Scheibe der Bandenumrandung war deutlich angeknackst und im Sonthofener Stadion kein entsprechender Ersatz vorhanden. Dabei zeigten sich die Islanders nicht als Spielverderber und drängten nicht auf Abbruch der Partie: „Das Risiko war überschaubar, deshalb haben wir zugestimmt, weiterzuspielen“, sagte Team-Manager Sebastian Schwarzbart.
852 Zuschauer, darunter einige Schlachtenbummler aus Lindau waren dafür dankbar. Auf dem Eis nahmen dann aber die Dinge wie erwartet ihren Lauf. Wobei die Lindauer erneut die Chance zur Führung hatten, allerdings spielten sie eine drei gegen zwei Situation nicht gut zu ende. Schlimmer noch: Daraus entwickelte sich ein Konter der Hausherren den ERC-Topscorer Andreas Kleinheinz zum 2:1 verwertete. Auch danach hielten die Islanders gut dagegen, auch weil Gundlach weiterhin gut hielt – unter anderem einen Alleingang von Michael Waginger.
Entschieden wurde die Partie dann Ende des zweiten Drittels. Lange Zeit hatte es gar keine Strafen gegeben, dann plötzlich zwei am Stück gegen die müder werdenden Gäste. Hier zeigte dann Sonthofen seine Qualitäten als Top-Team und nutzte beide Möglichkeiten zu sehenswert heraus gespielten Powerplaytoren durch Björn Friedl und Michael Waginger (37. und 39. Minute). „Dann war die Sache gelaufen. Aber wir haben uns nie aufgegeben und konnten mit erhobenem Kopf nach Hause fahren“, resümierte Pavel Mojtek, da es im Schlussabschnitt keine weiteren Tore zu sehen gab. Lediglich die Matchstrafe gegen den zuletzt in guter Form spielenden Schweinberger erhöht die Lindauer Personalsorgen vor dem kommenden Wochenende mit Spielen in Peißenberg und dem Derby gegen Memmingen.