Indians gewinnen auch zweites Heimspiel
Trainer-Duo macht weiterDer ECDC Memmingen hat auch sein zweites Heimspiel in der noch jungen Bayernliga-Saison gewonnen. Gegen den VER Selb behielten die Gefro Indians letztendlich verdient mit 5:4 (1:2, 3:0, 1:2) die Oberhand.
Die über 800 Fans waren sich einig, ein interessantes, wenn auch nicht immer ganz hochklassiges Spiel gesehen zu haben. Leicht grippegeschwächt gingen einige Indianer die Aufgabe gegen den ambitionierten Aufsteiger, der mit 3:1 Punkten glänzend aus den Startlöchern kam, an. Und sie wurden schnell belohnt, als der Gästetorhüter die Übersicht verlor und Andi Börner einschieben konnte. Doch die Hausherren hatten noch nicht richtig ’ausgejubelt’, da lag der Puck schon im eigenen Netz. Gerade mal neun Sekunden später düpierte der Selber Lamich Memmingens Keeper Vorderbrüggen. Danach verloren die Gefro Indians mehr und mehr den Faden, spätestens nach einem missglückten Vierminuten-Powerplay war der Spielfluss dahin. Der Aufsteiger wurde frecher und ging kurz vor Drittelende gar in Führung.
Der unübersehbar vorhandene Gesprächsbedarf wurde in der Kabine abgehandelt, die Schützlinge von Trainer Franz-Xaver Iblherr kamen wie neu motiviert aus der Kabine. Und gaben richtig Gas Mit Erfolg, Christian Augst verwertete ein Zuspiel von Martin Jainz zum 2:2. 37 Sekunden später legte Jim Nagle mit dem 3:2 nach und brachte seine Farben auf die Siegesstraße, zumal Martin Valenti noch im (eigentlich schwachen) zweiten Durchgang auf 4:2 erhöhen konnte. Die Gäste konnten in dieser Phase kaum Paroli bieten und waren meist einen Schritt langsamer als die Indians.
Was sich dann im letzten Durchgang ändern sollte: Selb reagierte auf das Memminger Tempo und versuchte es mit Härte. Negativer Höhepunkt wer der Check von Thumm gegen Andi Börner, was von den Unparteiischen rigoros mit einer Fünf- plus Spieldauerstrafe geahndet wurde. Zunächst aber mit negativen Folgen für die Memminger, denn in Unterzahl glichen die körperlich sehr robusten Oberfranken aus. Die Indians waren aber nur kurz geschockt und packen ihr Kämpferherz wieder fest in die Hand. Immer noch in numerischer Überlegenheit war Jim Nagle zur Stelle und drosch einen Abpraller zum 5:4 nach 54 Minuten über die Linie. Was folgte, war nichts für schwache Nerven. Dennoch – der knappe Vorsprung hielt bis zur Schlusssirene, weil die Selber Angriffsbemühungen an der Memminger Abwehr hängen blieben. Oder aber auch das nötige Glück diesmal auf Seiten der äußerst einsatzfreudigen Gefro Indians war.
„Die Mannschaft braucht noch etwas Zeit, aber sie findet sich Schritt für Schritt. Kämpferisch waren wir überzeugend, das Zusammenspiel muss aber noch besser werden“, sah Trainer Iblherr trotz des Erfolges noch eine ganze Menge Arbeit. Sein Gegenüber Manfred Ahne trauerte der verlorenen Partie nach, denn „wir hätten nach dem Ausgleich den Punkt einfach mitnehmen müssen, aber dumme Strafen haben uns den Punkt gekostet. Dennoch, das war Bayernliga-Eishockey pur.“
Tore: 1:0 (6.) Börner (Nieder/5-4), 1:1 (6.) Lamich (Trolda), 1:2 (19.) Thielsch (Jaworin, Thumm), 2:2 (23.) Augst (Jainz), 3:2 (24.) Nagle (Jorde, Oppenberger), 4:2 (36.) Valenti (Jorde), 4:3 (44.) Bartels (Lamich, Porzig/5-4), 4:4 (51.) Trolda (Porzig/4-5), 5:4 (54.) Nagle (Valenti, Micheller/5-3). Strafen: Memmingen 18, Selb 16 + 5 + Spieldauer (Thumm). Zuschauer: 814.