Im Icedome weiter ungeschlagen

Seit längerer Zeit hatte Viktor Proskuryakov wieder alle Spieler an Bord: Jens Feuerfeil meldete sich auf dem Eis zurück, der langzeitverletzte Pascal Schäfer ebenso. Der Schweinfurter Trainer riss seine Reihen der letzten Wochen nicht auseinander, sondern setzte Feuerfeil vorerst im dritten Sturm ein, der an diesem Abend viel Eiszeit erhalten sollte.
Die Löwen, ohne ihren Topscorer Martin Führmann angetreten, mauerten nicht, und so entwickelte sich ein flottes und zügiges Spiel mit kaum Unterbrechungen. Die Feldhoheit ging schon im ersten Drittel eindeutig an die Hausherren, denen nach dem 1:0 nur ein wenig die ganz klaren Chancen fehlten. Das war aber schön gemacht – nach Puckverlust des EHC erfasste Alex Funk blitzschnell die Situation und bediente Igor Filobok. Weniger, aber gefährlichere Möglichkeiten besaß Waldkraiburg, aber an Benjamin Dirksen war wieder einmal kein Vorbeikommen. Der Schweinfurter Keeper verdiente sich mit seiner stoischen Ruhe und Konzentration seinen inzwischen fünften Shutout zu recht.
Das Bild änderte sich auch nach der Pause nicht: Der ERV im Vorwärtsgang, die Gäste mit gelegentlichen Kontern. Nach dem Doppelschlag zum 3:0 entdeckten die Dogs kurzzeitig große Lust am Toreschießen und ließen das vierte auch gleich folgen. Im Icedome konnte sich niemand vorstellen, dass man sich jetzt noch einmal die Butter vom Brot nehmen lassen würde. Man kann nicht sagen, dass die Löwen nun bereits aufgegeben hätten, aber Gewinn aus der nun nachlassenden Aufmerksamkeit ihrer Gegner vermochten sie in keiner Weise zu schlagen.
Zu Beginn des letzten Drittels versuchten sie sogar noch mal, so etwas wie eine Druckphase aufzubauen, was allerdings nicht recht klappen wollte und schnell wieder vorbei war. Bryce Hollwegs Tor setzte im Prinzip schon den Schlusspunkt unter die Partie, denn dann begann das berühmte „Schaulaufen“ für die verbleibenden zehn Minuten. Der letzte Treffer sollte es aber nicht sein, denn Mikhail Nemirovskys Schuss kurz vor dem Ende hatte praktisch jeder Anwesende im Icedome drin gesehen, außer dem Schiedsrichter. Nemo ließ sich seinen Ärger über die Nichtanerkennung so deutlich anmerken, dass er dafür eine Zehn-Minuten-Diszilpinarstrafe erhielt. Die dritte in der laufenden Saison, wodurch er beim Rückspiel am Sonntag gesperrt ist.
Tore: 1:0 (3.) Filobok (Funk, Koch), 2:0 (27.) Filobok (Nemirovsky, Dürr), 3:0 (27.) Amrhein (Feuerfeil, Ludwig), 4:0 (28.) Dunlop (Juhasz, Hollweg), 5:0 (49.) Hollweg (Dürr, Knaup J). Strafen: Schweinfurt 4 + 10 (Nemirovsky), Waldkraiburg 4. Zuschauer: 1050.
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