Hitziger Auftakt

Play-off-Spiele sind anders. Bestes Beispiel dafür war das erste Spiel zwischen dem EHC Waldkraiburg und dem ESV Königsbrunn im Bayernliga-Viertelfinale. Der Auftakt der Best-of-Five-Serie ging nach fast drei Stunden und 156 Strafminuten mit 4:1 (1:0, 1:1, 2:0) an Waldkraiburg.
Die Aussichten der Pinguine schienen vor Spielbeginn bereits auf ein Minimum gesunken, denn Ullmann, Arnold, Kerber, Klundt und Schwimmbeck fehlten, so dass Junior Benjamin Becherer durchgehend eingesetzt wurde. „Ein großes Lob an meine Mannschaft für die gebrachte Leistung trotz der vielen Ausfälle. Am Freitag werden die Karten neu gemischt, und wir haben alle Chancen“, sagte ESV-Trainer Hans Rothkirch.
Den ersten Abschnitt gestalteten beide Teams ausgeglichen. Die Spieler konzentrierten sich auf ihre Defensive und die Gastgeber hatten erwartungsgemäß mehr vom Spiel. Dennoch hielt die dezimierte Königsbrunner Mannschaft stark dagegen. 55 Sekunden vor Drittelende kam es zur ersten Unkonzentriertheit der Pinguine und dies nutzten die „Löwen“ eiskalt aus.
Kalt erwischt wurde der ESV zu Beginn des zweiten Drittels, denn der EHC machte etwas mehr Druck und erhöhte auf 2:0. In den folgenden Minuten kam es zu ersten unfairen Attacken, die von den Schiedsrichtern kaum geahndet wurden. Dennoch war es ein Unterzahlspiel, dass Zdenek Vanc zu einem Konter nutzte und den nicht unverdienten Anschlusstreffer erzielte. Waldkraiburg schien von der Gegenwehr der Pinguine überrascht und wusste sich immer öfter nur mit Körperspiel zu helfen. Die weiterhin sehr großzügige Auslegung der Unparteiischen sollte das letzte Drittel zu einer wahren Schlacht werden lassen.
Dabei hatte der ESV die große Chance zum Ausgleich rund um die 45. Minute, als man mit zwei Mann mehr agierte. Die Gelegenheit wurde nicht genutzt und der Tabellenerste antwortete mit einem Doppelschlag innerhalb zweier Minuten. Nun rückte das Spiel endgültig in den Hintergrund und die Spieler gerieten reihenweise aneinander. Höhepunkt war eine Schlägerei mit vier Beteiligten, für Königsbrunn Hägele und Härtl, die allesamt im nächsten Spiel gesperrt sind. In der kommenden Woche werden die Pinguine darauf setzen, dass möglichst viele Spieler zurück in den Kader rücken, um Spiel zwei erfolgreich zu bestreiten. Der Fanbus des Vereins zum dritten Spiel wird definitiv fahren, da bereits rund 30 Anmeldungen vorliegen. Abfahrt wird um 14.15 Uhr von Thermenparkplatz 1 sein, die Kosten belaufen sich auf zehn Euro.
Tore: 1:0 (20.) Bucheli, 2:0 (24.) Crombeen, 2:1 (29.) Vanc, 3:1 (49.) Crombeen, 4:1 (51.) Bucheli. Strafen: Waldkraiburg 32 + 10 (Bucheli) + 10 + Spieldauer (Lederer), Königsbrunn 24 + 10 (Gossmann) + Spieldauer (Härtl) + Spieldauer (Hägele).