Hawks lassen erneut Federn
Traurig und enttäuscht„Oh, wie ist das schön“, hallte es am Sonntagabend durch die Haßfurter Eishalle. Die Jubelgesänge kamen allerdings nicht von der Haupt- sondern vielmehr von der kleinen Zusatztribüne. Während die Fans der Hawks nur ihre Köpfe schütteln konnten, waren die 80 Anhänger der Bayreuth Tigers in Feierstimmung. Und dies völlig zurecht: Auch in der Höhe verdient gewannen die Gäste das Frankenderby mit 8:3. Das rabenschwarze Wochenende der Truppe von Stan Mikulenka war perfekt.
“Was in den zwei Spielen passiert ist, ist für mich überhaupt unvorstellbar“, kann sich der ESC-Trainer nicht daran erinnern, einmal 18 Gegentreffer an einem Wochenende kassiert zu haben. Gleichzeitig übte er scharfe Kritik bezüglich der teils gravierenden Fehler. „Da fallen dir teilweise die Haare aus.“ Eine echte Erklärung für das zweite sportliche Debakel nur zwei Tage nach der 10:0-Klatsche in Weiden hatte auch Rafael Popek nach der Schlusssirene nicht. „Das ganze Wochenende ist einfach auf gut Deutsch gesagt beschissen gelaufen“, entschuldigte sich der Kapitän für die abgelieferten Leistungen und gratulierte seinen Bayreuther Kollegen. „Die waren einfach wacher als wir, wollten unbedingt gewinnen.“ Dabei sah es - ähnlich wie am Freitagabend - zunächst einmal nicht schlecht aus. Die über 700 erwartungsfrohen Haßfurter Zuschauer, unter ihnen aufgrund der Blaulicht-Aktion viele Angehörige von Feuerwehren, Rettungsdiensten oder Technischen Hilfswerk - durften nach elf Spielminuten erstmals jubeln: Eugen Nold verwandelte souverän einen zurecht zugesprochenen Penalty zur Führung. Doch nachdem die Tigers nur 34 Sekunden später zum 1:1 ausglichen (Torschütze war Florian Müller) und Matthias Brahmer seine Mannschaft in Front schoss (14.) wurde die Unsicherheit langsam größer. Das Unheil nahm aber erst mit dem Beginn des zweiten Abschnitts seinen Lauf. Die immer besser ins Spiel kommenden Gäste spielten teilweise Katz und Maus mit den Hausherren, markierten bis zur zweiten Pausensirene vier weitere Treffer und gingen mit einem 6:1-Vorsprung in die Kabine. Auch der Einsatz von Sebastian Kaufmann, der in der ersten Drittelpause aufgrund einer Kinnverletzung im Haßfurter Krankenhaus genäht wurde, ehe er im später wieder ins Geschehen eingriff, nutzte nichts. Wenigstens gelang Fritz Geuder (53.) und Philipp Bates (58.) noch ein wenig Ergebniskosmetik, auch wenn die Bayreuther Haßfurts Schlussmann Martin Hildenbrand ebenfalls zwei weitere Male überwanden (41./55.). (Naumann)