Gebührender Abschluss für den EV Lindau

Die Mannschaft, die in neuen Trikots mit der Brustaufschrift „Wir Bleiben“ auflief, bedankte sich schon vor dem Spiel mittels Transparent bei den wieder 840 Zuschauern und versuchte auch auf dem Eis zu begeistern. Dort herrschte aber eine verkehrte Welt: 60 Minuten lang berannte der EV Lindau das Tor der Germering Wanderers, ging aber als Verlierer vom Eis, weil Gästekeeper Konstantin Bertet eine herausragende Leistung zeigte und die Islanders zur Verzweiflung brachte. „Wir haben ihn schön warm geschossen, dann hat er spektakulär gehalten“, sagte EVL-Sportchef Bernd Wucher. Allein im ersten Durchgang hatten die Lindauer ein Schussverhältnis von 22:5. Der Pausenstand lautete allerdings 0:1 durch einen Treffer von Florian Engel in der 18. Minute.
Auch wenn es hin und herging war der Partie anzumerken, dass es für beide Teams nur noch um den „Schönheitspreis“ ging. Leider nahmen sie diesen Preis dann nicht an. Germering verteidigte den durch Daniel Rossi auf 0:2 ausgebauten Vorsprung (24.) nicklig, der EVL ließ sich darauf ein. Negative Highlights waren ein Stockschlag von Matthias Dosch ins Gesicht von Matthias Schwarzbart, der sich dabei die Nase brach, später aber ebenfalls eine Spieldauer-Disziplinarstrafe wegen eines Kniechecks kassierte. Es ist schade und unnötig, wenn ein Spiel, in dem es um nichts geht, sich so entwickelt. Da hätte ich schon erwartet, dass sich beide Teams reifer verhalten. Aber das passiert halt auch, wenn keine Spielleitung da ist“, zeigte sich EVL-Vorsitzender Marc Hindelang enttäuscht vom Verlauf der Partie. Immerhin boten beide Teams dann im Schlussdrittel wieder bessere Unterhaltung für die Zuschauer. Die Islanders stürmten vehement in Richtung Gästetor und vergaben weiterhin beste Chancen. „Wir wollten natürlich gewinnen, aber dazu haben wir zu viel liegen gelassen“, sagte Willy Bauer, der bis auf die angeschlagenen Pavel Mojtek, Tobias Fuchs, Jiri Kunce und Keeper Michael Gundlach alle Spieler einsetzte. Einer der diesmal durchspielen durfte, sorgte dafür, dass die Lindauer Fans wenigstens noch einmal jubeln durften: Der unermüdliche Raphael Eckert brachte zwölf Minuten vor Schluss die Scheibe vors Tor, wo sie von einem Gästespieler zum 1:2 abgefälscht wurde. Zu mehr reichte es allerdings nicht mehr, was schlussendlich niemand mehr störte.
Die Islanders durften zahlreiche Ehrenrunden drehen und mit den Fans feiern. „Das hat sich die Mannschaft verdient. Wer hätte gedacht, dass wir so entspannt in die letzten Spiele gehen können. Mich freut das sehr für den Verein, weil der Klassenerhalt so wichtig war“, sagte Willy Bauer. Freude hatten danach auch die Zuschauer, die bei Freibier von Hauptsponsor Leibinger eifrig um die Spielertrikots steigerten und das mit „Bayernliga, Bayernliga“ Sprechchören untermalten.
Zwei Tage zuvor hatte der EV Lindau mit 3:2 (1:0, 0:2, 2:0) beim ESV Buchloe gewonnen. Die Tore für die Islanders erzielten Jim Nagle, Mike Dolezal und Milan Liebsch.