Flößer zeigen zwei Gesichter

Die ersten Eckpfeiler stehenDie ersten Eckpfeiler stehen
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Der ERC Lechbruck hat am vergangenen Wochenende sein Soll erfüllt. Am Freitag gegen

den TSV Trostberg ist beim 7:4 (5:0, 2:1, 0:3)-Sieg die erhoffte Revanche für die bittere 3:6-

Hinspielniederlage geglückt und am Sonntag zog man gegen den Aufstiegsfavoriten EHC

Bayreuth mit 1:9 (0:4, 0:3, 1:2) den Kürzeren.

Gegen den TSV Trostberg ließen die Flößer von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, wer

Herr im Lechparkstadion sein sollte. Die Mannen von Trainer Richard Kolb waren stets einen

Schritt schneller und technisch stärker als die Gäste. Bereits in den ersten Sekunden legte

Lechbruck los wie die Feuerwehr, die 1. Reihe des ERC überrannte ein ums andere mal die

Chiefs, konnte jedoch einige Großchancen nicht nutzen. Doch in der sechsten Minute war es dann soweit. Der wiedergenesene Markus Schneider erzielte auf Zuspiel von Pietro Vacca und

Manuel Vacca in der 6. Minute das 1:0 für den ERC. In der neunten Minute gelang Kamil Drimal das 2:0. Die Flößer erarbeiteten sich mit teilweise sehr schönen Kombinationen Chancen im Minutentakt, von den harmlosen Trostbergern war kaum etwas zu sehen. So gelang Michael Hölzle in der zwölften Minute das 3:0, ehe in der 17. Minute Pius Pfanzelt das 4:0 für den ERC Lechbruck erzielen konnte. Der Sturmlauf der entschlossenen Lecher setzte sich bis zum Ende des ersten Drittels fort, indem Florian Graml das bereits vorentscheidende 5:0 für die Flößer gelang. Im zweiten Drittel dasselbe Bild: Lechbruck stürmte konsequent mit flüssigen Kombinationen auf das Trostberger Tor und war jederzeit Herr der Lage. Gleich nach Wiederbeginn erhöhte Pietro Vacca in der 21. Minute auf 6:0. Weitere Großchancen blieben nun von den Hausherren ungenutzt, sonst wäre wahrscheinlich bereits nach der Hälfte des Spiels eine zweistellige Führung für den ERC Lechbruck drin gewesen. Zu stark war die Vorstellung der Flößer, die die Gäste nicht zum Atmen kommen ließen. In der 35. Minute dann die 7:0-Führung für den ERC durch Pietro Vacca, zum Jubel der rund 100 Lechbrucker Eishockey-Anhänger im Lechparkstadion. 30 Sekunden später dann ein Lebenszeichen der Trostberger durch den 7:1-Anschlusstreffer durch Ken Grapentine, was zugleich den Zwischenstand zur zweiten Drittelpause bedeutete. Im letzten Drittel schalteten die Flößer einen Gang zurück, der hohe Kräfteverschleiß der ersten beiden Drittel machte sich bemerkbar. Unkonzentriertheiten schlichen sich nun im sicheren Gefühl des Sieges ein und so gelangen den Gäste in den letzten fünf Spielminuten noch drei weitere Treffer zum 7:4-Endstand und Sieg für den ERC Lechbruck.

Zwei Tage später gegen den EHC Bayreuth war von der Entschlossenheit und Spielfreude des ERC nicht mehr viel zu sehen. Mit den Bayreuth Tigers kam eine sehr kompakte, läuferisch und technisch klasse Mannschaft in den Lechpark, die den Flößern von Beginn an die Grenzen aufzeigte. Der Favorit für den Bayernliga-Aufstieg zeigte von Beginn an bis zur letzten Sekunde Biss und unbedingten Siegeswillen. Die Flößer dagegen fanden nie ihre Linie, offenbarten ein hohes Maß an Nervosität und Fehlpässen, ja man hatte fast den Eindruck der große Respekt hemmte die Aktionen der Lecher. Es war nicht der Abend der Kolb-Truppe und so musste man die erste Drittelpause bereits mit einem 0:4-Rückstand begehen. Auch im zweiten Spielabschnitt das gleiche Bild: Bayreuth dominierte den ERC und schoss in regelmäßigen Abständen weitere drei Tore. Der Zwischenstand nach dem zweiten Drittel lautete 0:7 für den EHC Bayreuth. Leider war auch kein großes Aufbäumen der Lecher feststellbar, man ergab sich seinem Schicksal. Im letzten Drittel schaltete dann Bayreuth einen Gang zurück und ließ den ein oder anderen Entlastungskonter des ERC zu. So gelang dann auch Markus Schneider in der 56. Minute der Ehrentreffer für den ERC, bei zwei weiteren Toren für die Tigers zum 1:9-Endstand. Bayreuth ist in dieser Form sicher ein ganz großer Anwärter auf den Aufstieg, jedoch haben es die Flößer dem EHC nicht allzu schwer gemacht.