Finalniederlage in erstem Spiel

Eine sehenswerte erste Endspielpartie im Play-off-Finale der Bayernliga zwischen dem VER Selb und dem TEV Miesbach durften knapp 3000 Zuschauer erleben. Am Ende jubelten aber die Gäste. Die Wölfe ließen zu viele Chancen aus und verloren mit 2:4 (0:0, 1:1, 1:3). Miesbach hat so den Vorteil, am Sonntag (18 Uhr) im eigenen Stadion den Sack zuzumachen. Selb muss dagegenhalten und die Serie ausgleichen, um noch ein letztes Endspiel zu bekommen und weiter vom Titel zu träumen.
Von Spielbeginn an machten auch die VER-Cracks mächtig Druck nach vorne. Nach nur kurzer Zeit hatten die Hausherren zugleich ein Überzahlspiel und hätte hier beinah in Front gehen können. Horvaths Schuss von der Blauen Linie verfehlte das Ziel nur hauchdünn. Sekera und Thielsch hatten das Nachsehen am Keeper. Erst nach acht gespielten Minuten wurde es plötzlich gefährlich vor dem Selber Kasten. Müller spielte die Scheibe mit einem weiten Pass zu Baumer, der allein vor Torhüter Kümpel den Puck über das Tor feuerte. Im darauffolgenden Unterzahl ließen die Selber wenig anbrennen, brachten die schwarze Scheibe immer wieder aus der Gefahrenzone oder hatten wiederum einen sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten. Kaum die zahlenmäßige Unterlegenheit schadlos überstanden, schaltete man wieder den Turbo nach vorne an, konnte mit guten Spielzügen die Defensive der Oberbayern immer wieder knacken. Einzig im Abschluss hatte der VER wiederum das Nachsehen, so wie Lamich, dessen Rückhandversuch Torhüter Hochhäuser lparierte. Nach 16:34 Minuten heiß es aber Zwangspause. Eine beschädigte Bande musste in einer längeren Unterbrechung instand gesetzt werden. Die Drittelpause wurde zwangsläufig vorgezogen, und viel um einiges länger als üblich aus.
In den letzten dann ausgespielten Minuten gab es nichts mehr wesentliches, so dass es umgehend in das zweite Drittel ging. Den besseren Start erwischte da Miesbach. In Überzahl feuerte Hart aus freier Schussposition ab und traf zur Führung. Selb beeindruckte das nicht sonderlich. Mit Kombinationsspiel arbeiteten sich die Holden-Jungs wieder nach vorne. Unzählige gute Möglichkeiten ließen Hendrikson, Lamich und Co. aus – selbst in Unterzahl. Beide Mannschaften boten eine sportlich Partie mit hohem Tempo, doch dann schlug Selb endlich zum Ausgleich zu. Jeschke mit dem Zuspiel auf Hendrikson, der schließlich eiskalt den Puck in die Maschen setzte. Lamich hätte kurz darauf nachlegen können. Im Abschluss allein vor dem Tor vergab er die faustdicke Chance.
Ein hochdramatisches Schlussdrittel folgte. Es dauerte nur 84 Sekunden und das Stadion glich einem Tollhaus. In Überzahl kam der Puck zu Sekera, der rechts vorm Tor zur Führung traf. Diese hielt aber nicht lange Bestand. Selb kassierte zwei Strafen in Folge. Miesbach machte in diesem Überzahl prompt das 2:2 und zog nur wenig später gar durch einen Treffer von Detterer in Front. Selb bemühte sich und hatte wie schon zuvor Möglichkeiten der Marke 100% vergeben. Miesbach verteidigte, lauerte auf Konter. Die Minuten schwanden für die „Wölfe“. Alles rennen half nichts, zu kläglich ging man mit seinen Möglichkeiten um, hatte mit dem Gästekeeper aber auch einen starken Gegenspieler, der Alleingänge zunichte machte. Kurz vor Schluss versuchte der VER noch einmal alles, nahm nach einer Auszeit für einen weiteren Feldspieler den Torwart vom Eis. Letztendlich gelang Mayr mit einem empty-net-Treffer der 2:4-Schlusspunkt.
Tore: 0:1 (22:13) Hart (Leitner, Veicht; 5-4), 1:1 (33:36) Hendrikson (Jeschke, Sekera; 4-4), 2:1 (41:24) Sekera (Lamich, Holden; 5-4), 2:2 (42:26) Hart (Reißle; 5-3), 2:3 (45:26) Detterer (Deml), 2:4 (58:33) Mayr (ENG). Strafen: Selb 16, Miesbach 18. Zuschauer: 2886.