EVL ist auch im dritten Spiel siegreichEV Lindau

Zunächst einmal mussten die Lindauer und die 225 Zuschauer sich in Geduld üben. Gegner Nürnberg stand im Stau, die Partie begann deshalb mit 25 Minuten Verspätung. Das hinderte die Islanders aber nicht daran, sofort mächtig Druck auf das von Philipp Schnierstein wieder ausgezeichnet gehütete Gästetor zu machen. Gleich in der Anfangsphase scheiterten die Gastgeber mit zwei Alleingängen und einer weiteren Großchance. Duplizität der Ereignisse: Wie schon beim letzten Aufeinandertreffen waren es aber die Gäste, das erste Tor machen. Dominik Härtlein erzielte es in der 9. Minute, der nach einem Schnitzer in der Lindauer Hintermannschaft an die Scheibe kam und Nicolai Johansson im EVL- Tor überwand. Das weckte die Islanders aber auf. Postwendend erzielten sie den Ausgleich durch Tobi Fuchs, der von Zdenek Cech mustergültig bedient wurde. Das war es allerdings im ersten Drittel in einem zähen Spiel, in dem die Gäste, die diesmal in größerer Besetzung als im Vorrundenspiel angereist waren es dem EVL schwer machten.
Ein Überzahltor brach dann im zweiten Durchgang den Bann. Benjamin Arnold donnerte ein Zuspiel von Lubos Sekula zum 2:1 ins Tor (26.), dem erst einmal wenig folgte. Nahezu ohne Höhepunkte verlief das Drittel. Bis zur 35. Minute, als Cech den Vorsprung auf zwei Treffer erhöhte. Auch danach blieb die Partie mäßig. Nürnberg verlegte sich darauf, das Tempo herauszunehmen und den Spielfluss zu zerstören, was es den Islanders schwer machte, Fahrt aufzunehmen und Tempo zu spielen. Die Chancen, die die Lindauer sich heraus spielten vereitelte Schnierstein, so dass sich die längst fällige Entscheidung in diesem Spiel lange hinauszögerte. Letztendlich sorgte dafür ein Doppelschlag in der 53. Minute. Innerhalb von nur 32 Sekunden erhöhten Timo Krohnfoth und Zdenek Cech auf 5:1. Wobei das fünfte Tor bemerkenswert war. Cech setzte Mike Dolezal gekonnt in Szene, bekam von ihm die Scheibe zurück und besorgte die Entscheidung. Bemerkenswert dabei auch, dass an dieser Szene Jugendspieler Elia Feistle beteiligt war, den Pavel Mojtek erstmals für die erste Mannschaft nominierte. So kam der 17jährige zu einem doppelten Debüt im Seniorenbereich, denn er bekam seinen ersten Scorerpunkt gut geschrieben. „Er hat sich im Training empfohlen und es ist bekanntlich Teil der EVL- Philosophie, künftig vermehrt eigene Spieler einzubauen. Davon profitieren alle“, sagt Trainer Pavel Mojtek. „Das ist ein Weg, den wir in den letzten Spielen der Abstiegsrunde weiter gehen werden. Hier können die jungen Spieler unter Wettbewerbsbedingungen wertvolle Erfahrungen sammeln.“ Vor diesem Hintergrund war es dann auch zu verschmerzen, dass die Gäste mit dem 5:2 zwei Minuten vor dem Ende den Schlusspunkt setzten.
Nach dem Heimspiel am Freitag gegen den EHC 80 Nürnberg tritt der EV Lindau am Sonntag (18 Uhr) nun beim selben Gegner auswärts an. Dabei wollen die Islanders beim zweiten Auftritt der Saison in der Noris nun erstmals punkten.
Das 3:5 in der Vorrunde hat den Lindauern mächtig weh getan, während es für die „Achzger“ der einzige Saisonsieg in der regulären Spielzeit war. Auch wenn der EVL damals ersatzgeschwächt war, wäre etwas zu holen gewesen. „Das wollen wir nun nachholen“, sagt Trainer Pavel Mojtek, dessen Kader aber aktuell eher dünner geworden ist, nachdem das Verletzungspech wieder zugeschlagen hat. „Gerade im Sturm sind wir akut unterbesetzt“ stellt der Coach fest und wird wohl wieder Verteidiger in den Angriff beordern müssen. Das hat zuletzt zwar ordentlich funktioniert. „Allerdings darf man nicht vergessen, dass Nürnberg zuhause eine andere Mannschaft ist.“ Denn während der EHC auswärts oft mit kleinerem Kader agiert, kann er zuhause zumeist komplett antreten. So gesehen kehren sich die Vorzeichen im Vergleich zum Freitagsspiel um, was die Aufgabe für die Islanders zusätzlich erschwert.