EV Lindau vor brisantem Derby gegen Memmingen

Für die alten Rivalen geht es diesmal um einiges: Nicht weniger darum den kompletten Fehlstart in die junge Saison zu vermeiden und die Fans von der eigenen Leistungsbereitschaft zu überzeugen.
Nach dem letzten Testspiel zwischen beiden waren die Stimmungen noch umgekehrt. Manche Fans des EV Lindau träumten schon von der oberen Tabellenhälfte, während man im Allgäu zweifelte. Zwar hat der ECDC an den ersten vier Spieltagen auch nur drei Punkte geholt, traf dabei allerdings auf drei Topteams. Der EVL kreuzte die Schläger mit deren zwei. Kurios an der Sache: Beide Teams holten ihre Punkte gegen einen Favoriten, verloren aber gegen Gegner, die man auf Augenhöhe wähnte. „Die Liga ist sehr eng. Das heißt, dass man Ausrutscher wieder gut machen kann. Es heißt aber auch, dass man durchgereicht wird, wenn man sich einen Durchhänger leistet“, sagt der sportliche Leiter Bernd Wucher.
Wobei man derzeit keine seriöse Aussagen über das Leistungsvermögen der Islanders treffen kann: Zu sehr haben Verletzungspech und nun auch Grippewelle zugeschlagen. Das Gastspiel in Bayreuth absolvierte man mit einer Rumpftruppe, dabei auf Schadensbegrenzung hoffend. „Wir sagen nochmal, dass wir das niemals als Ausrede für Niederlagen benutzen würden. Aber so langsam wird mir unheimlich, was bei uns passiert“, sagt Wucher. Immerhin soll Stand By Stürmer Peter Kraus heute wieder auflaufen. Auch Dominic Mahren ist ein Thema. Allerdings: Er hat noch nicht mit der Mannschaft trainiert, das System ist komplett neu für ihn. Ob er der Mannschaft gleich weiterhelfen könnte? „Wir müssen kompakt und mit Emotionen spielen. Die können uns tragen und helfen die Situation zu meistern. Das ist wichtiger als die Anzahl der Spieler“, sagt Trainer Michael Rossi. Gerade in einem Derby, das oft losgelöst von sportlichem Alltag und Tabellenstand abläuft. Siehe vergangene Saison als Memmingen obwohl geschwächt in Lindau einen vier Tore Rückstand gut machte.
Auch aktuell scheint der Gegner (spielte am Freitag gegen Dorfen) im Aufwind. Mit dem Amerikaner Brandan MacLaughlin hat man zwar schon den dritten Kontingentspieler der Saison unter Vertrag, nachdem Landsmann Itan Chavira Inlinehockey in Barcelona dem Winter im Allgäu vorzog. Offenbar ein guter Griff, denn der Stürmer traf in zwei Spielen zweimal. Für die Islanders eine Randnotiz. Es geht ums Überleben, da schaut man nur auf sich selbst.