EV Lindau verliert gegen Buchloe mit 2:4

Der EV Lindau kam mit viel Elan im ersten Drittel aus der Kabine und konnte den schlecht in die Bayernliga gestarteten Favoriten aus Buchloe von Beginn an unter Druck setzen. Der Sturmlauf der ersten Minuten wurde mit dem Führungstreffer belohnt. Neuzugang Pietro Vacca setzte sich auf der rechten Angriffsseite durch und sah den vor dem Tor lauernden Martin Krügers. Der Lindauer Routinier markierte unter frenetischem Jubel der 850 Zuschauer den ersten Treffer in der zehnten Spielminute.
Auch danach erspielten sich die Islanders Chance um Chance, aber der an diesem Tag überragend haltende Fritz Hessel im Buchloer Kasten brachte die Lindauer-Stürmer immer wieder zur Verzweiflung. Wie so oft rächte sich die mangelnde Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor: In der 15. Minute erzielten die Gäste, nachdem Erik Lofner in der Kühlbox schmorte, in Überzahl mit ihrer ersten guten Gelegenheit den Ausgleichstreffer durch Thomas Fortney. Ein kurioses Tor: Die Islanders dachten, das Schiedsrichtergespann hätte bereits abgepfiffen, doch die Schiebe lag frei vor dem gut agierenden Michael Gundlach. Fortney konnte völlig unbedrängt einschieben. „Gerade im ersten Drittel waren wir überlegen und hätten mit einer Führung in die Pause gehen müssen. Da waren wir nicht clever genug; beim Gegentor und in unseren Offensivaktionen“, sagte EVL-Head-Coach Willy Bauer.
Auch nach dem ersten Wechsel bekamen die Besucher ein abwechslungsreiches und gutes Spiel zu sehen. In der 30. Minute ereignete sich dann die wohl spielentscheidende Szene: Andreas Pufal saß gerade eine Strafe ab, als sich Pavel Mojtek in Unterzahl mit dem Puck auf und davon machte und den mitgelaufenen Mike Dolezal mustergültig bediente. Den Schuss des Neu-Islanders parierte ESV-Goalie Hessel mit einer unglaublichen Parade. „Das war wahrscheinlich der Knackpunkt im Spiel“, sagte Bauer, „wenn wir da in Führung gehen, können wir die Partie gewinnen.“ Nur kurze Zeit später trafen die Gäste erneut in Überzahl zum 1:2 (Thorsten Rau, 34. ) und nach einer sehenswerten Kombination des Parade-Blocks der Ost-Allgäuer durch Peter Westerkamp in der 36. Minute erhöhte Buchloe sogar auf 1:3.
Aber die Lindauer steckten auch nach diesen Nackenschlägen nicht auf und gingen weiter Vollgas in Abschnitt drei. Und wieder war das Glück auf Seiten der Buchloer: Mojtek scheiterte nach einem Alleingang erneut am Torwart und auf der Gegenseite nutzte erneut Fortney eine unübersichtliche Situation in der 46. Minute vor dem Gehäuse von Gundlach aus und traf zum 1:4. Danach wurde es zerfahren: Das Schiedrichtergespann hielt nicht viel von der intensiven Partie und verteilte viele kleinliche Strafen auf beiden Seiten. Der Spielfluss ging damit in der Schlussphase verloren. Zwar spielten die Islanders weiter gut nach vorne und kamen auch in der 55. Minute in doppelter Überzahl durch Christof Hehle zum verdienten Anschlusstreffer, ein weiterer Treffer war den Lindauer jedoch nicht vergönnt.
Auch Pirates-Coach Norbert Zabel sprach nach dem Spiel von einem glücklichen Sieg: „Heute war das Glück definitiv auf unserer Seite. Es war ein knappes Spiel, unsere erfahrenen Spieler haben immer zum richtigen Zeitpunkt getroffen.“ Willy Bauer zog dennoch ein positives Fazit: „Ich habe ein gutes Spiel meiner Jungs gesehen. Bei Fünf gegen Fünf waren wir sogar die bessere Mannschaft, aber man hat auch gemerkt, dass uns die Cleverness in vielen Situationen noch fehlt. Der Buchloer Torwart hatte dazu noch einen Sahnetag. Wir müssen aber noch richtig in der Bayernliga ankommen“. Die nächste Gelegenheit vor heimischer Kulisse haben die Islanders am kommenden Sonntag gegen den TSV Erding.