Erstes Bayernkrug-Finale geht an Lindau

EV Lindau bleibt in der LandesligaEV Lindau bleibt in der Landesliga
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Ein Eishockeyfest zum Saisonabschluss im Eichwald-Stadion und die Chance für den EV Lindau, den Bayernkrug zu gewinnen. All das bot das erste Pokalfinale des EVL gegen den VER Selb. Die Islanders siegten mit 7:5 (4:1, 2:1, 1:3) und brachten sich dadurch in eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Freitag in Selb.

Ein wenig trauerten die Lindauer zwar einer zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Führung nach, von der sie drei durch unnötige Nachlässigkeiten noch abgaben, aber unterm Strich stand die Zufriedenheit darüber, den möglichen Bayernliga-Nachrücker verdient geschlagen zu haben. Ein wenig half den Islanders zu Beginn die verspätete Ankunft der Oberfranken wegen eines Defekts der Lichtmaschine am Mannschaftsbus. Wegen der Panne begann die Partie mit einer Stunde Verspätung. Die Islanders kamen mit der langen Wartezeit in der Kabine besser zurecht und legten nach der Ehrung für Christoph Cosalter (beendet seine Karriere nach der Saison aus beruflichen Gründen) gleich los, wie die Feuerwehr. Schneller, zielstrebiger und aggressiver als die Gäste brannten sie in den ersten zehn Minuten ein Feuerwerk ab und ließen Selb kaum zum atmen kommen. Die starken Youngster Dominic Mahren und Michael Hotz trafen schon in der vierten und siebten Minute. Matthias Schwarzbarth und Sascha Paul legten vor über 500 begeisterten Zuschauern im Minutentakt weitere Treffer drauf. „Das konnte so natürlich nicht weitergehen. Aber es hat gezeigt, wie heiß die ganze Mannschaft war. Alle haben sehr gut gespielt und großen Willen gezeigt“, lobte Trainer Willy Bauer. Das Manko der Islanders fiel allerdings auch wieder ins Gewicht: Fehler aus Unerfahrenheit, Strafen und Gegentore zur Unzeit. Eine Minute vor der Pause kamen die Gäste in Überzahl zu ihrem ersten Tor.

Ohnehin war es eine Partie, in der die Special- Teams dominierten und viel Überzahl zu sehen war. Gerade hatte David Volek einen Penalty verschossen (zum ersten Mal in dieser Saison), als Timo Krohnfoth das 5:1 nachholte (25.). War dies schon das vierte Powerplay- Tor des EVL in diesem Spiel, legten die Islanders dann sogar mit einem Mann weniger auf dem Eis nach. Sascha Paul zog in der 37. Minute direkt vom Bullypunkt aus ab, traf einen gegnerischen Schlittschuh, der den Puck zum 6:1 ins Selber Tor abfälschte. Fünf Tore Vorsprung, das hätte sich niemand im Eichwald vorher träumen lassen. Dementsprechend grandios war die Stimmung.

Dann kamen die Dämpfer. Dafür sorgten die Islanders durch unverständliche Undiszipliniertheiten aber selbst. „Wir haben den Gegner dadurch erst wieder ins Spiel gebracht. Bis dahin lief alles perfekt“, ärgerte sich Willy Bauer. Die cleveren Gäste nutzten das und schlugen wieder kurz vor der Pause zu. Holden verwandelte einen Penalty etwas glücklich über Pfosten und Schoner des guten Waldemar Quapp als Billardtor in der 38. Minute und nach nur 28 Sekunden im Schlussabschnitt verkürzte Selb auf 6:3. Der EVL hatte sich von dem Schock kaum erholt, da betrug der Vorsprung durch ein erneutes Powerplay- Tor des VER nur noch zwei Tore (44.). Oberwasser bekamen die Oberfranken aber nicht. Es blieb beim offenen Schlagabtausch, in dem die Islanders weiter ihre Chance in der Offensive suchten. Zwölf Minuten vor dem Ende schossen sie wieder einen Vorsprung von drei Treffern heraus. Volek legte zum dritten Mal an diesem Abend auf, Mojtek verwandelte zum 7:4. Wieder eine gute Ausgangsposition für den EVL. Wieder warfen die Lindauer das Polster weg, weil sie in der 54. Minute sogar mit zwei Mann in Unterzahl gerieten. Diese Chance ließ sich Selb nicht entgehen und verkürzte zum Endstand von 7:5, der beiden Teams alle Möglichkeiten für das Rückspiel offen lässt. Natürlich mit der besseren Position für den EV Lindau. „Wir haben gezeigt, dass wir jeden schlagen können“, sagte Trainer Willy Bauer, der ab dem zweiten Drittel auf den verletzten Christoph Eberle verzichten musste. „Das steht im Vordergrund. Aber wir müssen im Rückspiel cleverer spielen.“


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