Erste Heimniederlage – erstmals nicht auf Play-off-Rang
500 Zuschauer sahen kanadische JuniorenDer ECDC Memmingen brachte dem ESV Pinguine Königsbrunn am Freitagabend in einem schwachen Bayernligaspiel die erste Heimniederlage mit 4:5 (0:2, 2:2, 2:3) bei. Damit rutschten die Pinguine, denen derzeit wenig gelingt, erstmals aus den Play-off-Plätzen. Trainer Marian Hurtik fand nach dem Spiel deutliche Worte. „Die Niederlage war vollkommen verdient. Das Team zeigte bereits während der gesamten Woche Einstellungsmängel, die trotz vieler Gespräche und Mahnungen nicht behoben wurden konnten“. Ins gleiche Horn, stieß Verteidiger Michael Heichele, der derzeit eine der ganz wenigen Konstanten ist. „Es kann nicht sein, dass einige Spieler der Meinung sind, sich selbst für stark zu halten, aber immer wieder die Mahnungen der Führungsspieler missachten.“
Bestätigung der Aussagen gab es im Spiel genug. Bereits im ersten Drittel präsentierte sich die Mannschaft nicht von ihrer besten Seite. Gegen einen verunsicherten Gegner, bei dem am späten Donnerstagabend auch noch der Trainer das Handtuch geworfen hatte, hätte man von Beginn an Druck machen müssen. Doch der ersten Strafzeit folgte das erste Tor der Gäste. Eine Situation zu der man mittlerweile nichts mehr sagen muss. Die Pinguine hatten schwer mit dem Rückstand zu arbeiten, dagegen zeigte sich Memmingen durch das Tor wie befreit und beschäftigte Ersatztorwart Martin Zentner im Minutentakt. Als nach 17 Minuten das zweite Tor der Indians fiel, erneut in Überzahl, deutete bereits alles auf eine Niederlage hin.
Doch überraschenderweise stemmten sich die Pinguine im zweiten Drittel dagegen. Nach etwas mehr als zwei Minuten konnte Andreas Schwimmbeck in Überzahl den Anschlusstreffer erzielen. Eine weitere Hinausstellung für Memmingen nutzte Michael Heichele zu einem seiner harten Schlagschüsse und zum 2:2. Auch in den folgenden Minuten blieb der ESV das spielbestimmende Team, doch die Scheibe wollte kein drittes Mal über die Linie. Stattdessen befreiten sich die Gäste immer mehr, so dass sich die Partie zum Drittelende hin erneut auf sehr durchschnittlichem Niveau befand.
Der Anfang des letzten Abschnitts kann getrost als Super-Gau bezeichnet werden. Nur 20 Sekunden brauchte der kanadische Indians-Neuzugang Bryan Phillips um sein zweites Tor zu erzielen, zwei Minuten später fiel gar das 2:4 erneut durch Phillips. Erst danach gelang es den Pinguinen erstmals über die Mittellinie zu kommen. Als vollkommen abwesend präsentierte sich die Mannschaft in diesen Minuten. Erst als Robert Franc den Puck zum 3:4 verwertete keimte nochmals Hoffnung in der wiederum gut gefüllten Königsthermeneishalle auf. Nun drückte der ESV, doch erneut wurde ein Spieler auf die Strafbank geschickt und die Gäste erhöhten daraus folgend auf 5:3. Tim Bertele verkürzte nur Sekunden später auf 4:5, so dass die Schlussphase spannend blieb. Als Trainer Marian Hurtik den Torwart vom Eis nahm, schnürten die Pinguine die Gäste vollkommen ein. Nun hatte Memmingen zweimal Glück. Erst gelang dem ESV nur ein Pfostentreffer, dann rutschte die Scheibe dem Memminger Torwart durch die Beine aber am Tor vorbei, so dass nach 60 Minuten die erste Niederlage auf heimischen Eis perfekt war.
Tore: 0:1 (4.) Phillips, 0:2 (17.) Löhle, 1:2 (23.) Schwimmbeck, 2:2 (27.) Heichele, 2:3 (41.) Phillips, 2:4 (43.) Phillips, 3:4 (53.) Franc, 3:5 (57.) Löhle, 4:5 (58.) Bertele. Strafen: Königsbrunn 16, Memmingen 22 + 10 (Keintzel).