Enttäuschendes 0:4 in MemmingenESV Buchloe
Enttäuschendes 0:4 in MemmingenDie Partie bot zwar viel Tempo und Rasanz, für ein Topspiel fehlte aber das spielerische Element. Memmingens Trainer Jogi Koch hatte jedoch mit Maximilian Merkle, Markus Kerber und dem Kanadier Brit Ouelllette eine kombinationssichere Sturmreihe aufgeboten, die den Unterschied machte. Ansonsten zeigten die Indians auch nur Bayernliga-Durchschnitt.
Bei den Buchloern wurden Peter Westerkamp und Christopher Lerchner schmerzlich vermisst. Die zuletzt angeschlagenen oder gesperrten Spieler blieben deutlich unter Form, Marc und Patrick Weigant blass. So rieben sich die mitgereisten Buchloer Fans verwundert die Augen über die zahlreichen Stockfehler. Schon im Spielaufbau produzierten die Piraten Fehler am laufenden Band. Nur dank Horneber und der Nachlässigkeit der dominierenden Memminger gingen sie mit einem schmeichelhaften 0:0 in die erste Pause.
Nach Wiederbeginn hatte Buchloes Verteidiger Andreas Widmann starke Szenen: Mit einem verdeckten Schuss von der Blauen Linie hätte er beinahe die überraschende Führung erzielt. Einige Buchloer hatten schon die Arme oben, der Puck sprang aber vom Pfosten vors Tor zurück (22.). Fünf Minuten später warf er sich aufs Eis und rettete in höchster Not alleine gegen drei Memminger. Widmanns Höhenflug blieb jedoch ein Strohfeuer, denn kurz danach traf Memmingens Merkle zur überfälligen Führung fürs Heimteam (32.). Die Buchloer haderten dabei mit dem Schiedsrichter, der ein vermeintliches Foul nicht ahndete, durch das die Indians überhaupt erst in Puckbesitz gekommen waren.
Beide Teams zeigten während der Partie gravierende Schwächen beim fliegenden Wechseln. Mehrmals kreuzte ein Stürmer dadurch allein vor dem Tor auf. Die starken Torhüter blieben jedoch stets Sieger dieser Duelle – bis in der 38. Minute Ouellette der Nutznießer war und Horneber gekonnt zum 2:0 umspielte. Im Schlussdrittel beraubten sich die Buchloer schnell ihrer Möglichkeiten, das Spiel doch noch zu drehen: Oliver Braun wurde so katastrophal angespielt, dass er den Puck nur verlieren und dem Gegner einen Konter ermöglichen konnte. Auf Kerbers Pass brauchte Ouellette dann nur noch den Schläger zum 3:0 hinzuhalten (45.).
Eine Buchloer Strafzeit brachte den Memmingern schließlich den entscheidenden vierten Treffer durch Jannik Striepeke (50.). Piratentrainer Bohdan Kozacka zeigte sich auf der Pressekonferenz ziemlich geknickt: „Das war heute nicht die Mannschaft, die ich sehen will“, sagte er, „wir sind mit dem 0:4 noch gut bedient“. Die Piraten, Tabellenführer vom vierten Spieltag und jetzt Neunter, marschieren derzeit scheinbar unbeirrbar in die Tabellenregion um Platz zehn, in der sie zu Saisonanfang von Experten erwartet wurden.