Entscheidung vertagt
Indians zu Gast bei den Black HawksEs war nicht das Spiel der Passau Black Hawks. Vor der großartigen Kulisse von rund 2000 Zuschauern im Schweinfurter Icedome kassierten die Gäste zu viele Strafzeiten und leisteten sich zu viele Fehler. So konnte der ERV Schweinfurt die Best-of-Three-Halbfinalserie durch ihren 4:2 (0:0, 3:1, 1:1)-Sieg ausgleichen und ein entscheidendes Spiel am Freitag um den Einzug ins Bayernliga-Finale in der Passauer Eis-Arena erzwingen.
Schon die erste Minute ließ für die Hawks nichts Gutes erahnen, denn bereits nach 46 Sekunden standen die Gäste mit einem Mann weniger auf dem Eis. Damit hatten die Mighty Dogs den besseren Start, obwohl die Hawks Defensive gut stand. Die erste Powerplay Möglichkeit ergab sich für die Hawks nach fünf Minuten – mehr als gute Möglichkeiten sprang jedoch nicht heraus. In der Folge blieb das Spiel zerfahren, immer wieder wurden die Hawks von den Unparteiischen in die Kühlbox geschickt. Eigene Torchancen blieben deswegen Mangelware, stattdessen machten die Schweinfurter Druck auf das Hawks-Gehäuse. Erst nach 14 Minuten sorgte der fleißige Fabian Hadamik für Entlastung, sein Abschluss aber glücklos. Doch auch auf der Gegenseite verstanden es die Mighty Dogs nicht, ihre numerische Überlegenheit in Tore umzumünzen. Alleine im ersten Drittel weist die Statistik 14 Strafminuten gegen die Black Hawks aus, trotzdem wurden torlos zum ersten Mal die Seiten gewechselt.
Bereits kurz nach Wiederbeginn die kalte Dusche. Obwohl die Hawks in Überzahl waren, liefen sie in einen Konter, den der erfahrene Zdenec Vanc zum 1:0 abschloss (23.). Zwei Minuten später hatte Kurt Reichermeier eine gute Chance zum Ausgleich, sein Visier war aber nicht richtig eingestellt. Besser machten es die Gastgeber. Die Hawks in Unterzahl brachten die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone, Marc Hemmerich war zur Stelle und erhöhte auf 2:0 (27.). Es schien als ließen sich die Hawks davon immer mehr aus dem Konzept bringen, die Strafzeitenflut wollte kein Ende nehmen. Zu allem Überfluss gesellte sich auch noch Pech dazu, kein Abpraller vor dem Kasten des guten Ole Swolensky fand den Weg auf den Schläger der Passauer Angreifer. Es kam wie es kommen musste: Ex-DEL-Profi Michael Thurner wurde nicht entscheidend gestört, brachte die Scheibe fast über das komplette Spielfeld und zielte ganz genau in den Torwinkel, 3:0 (37.). Die Entscheidung war das aber noch nicht, die Hawks kamen mit dem Anschlusstreffer noch einmal zurück ins Spiel. Roman Schreyer hatte sich nach einem Bully den Puck geschnappt flach neben dem Pfosten getroffen (39.).
Die ganz große Aufholjagd kam aber auch im Schlussabschnitt nicht ins Rollen. „Wir haben in jeder Phase zu viele Fehler gemacht. Vielleicht hatten wir uns durch den klaren Hinspielerfolg schon einen Tick zu sicher gefühlt“, meinte Karl-Heinz Duschl, sportlicher Leiter der Hawks, zerknirscht. Hoffnung keimte noch einmal auf, als Helmut Kößl auf 2:3 verkürzte. Der Kapitän hämmerte den Puck per Schlagschuss in die Maschen, zuvor hatte ihn der unermüdliche Jaro Majer bedient. Obwohl die Hawks einen Mann weniger auf dem Eis hatten, erkämpfte sich der Slowake die Scheibe und sah seinen mitgelaufenen Mannschaftskameraden an der blauen Linie. Zwar erhöhten die Hawks in den Schlussminuten die Schlagzahl, richtig brandgefährlich tauchten die Angreifer in schwarz aber zu selten vor dem Schweinfurter Kasten auf. Stattdessen sorgte Spielertrainer Sergej Waßmiller für die Entscheidung zu Gunsten der Mighty Dogs. Erneut liefen die Hawks im Powerplay in einen Konter (58.). „Durch die vielen Strafzeiten haben wir die ohnehin heimstarken Mighty Dogs noch stärker gemacht, dazu die vielen Fehler“, ärgerte sich nach der Schlusssirene Karl-Heinz Duschl. Aber der sportliche Leiter wollte gleich wieder den Blick nach vorne richten: „Wenn wir aus unseren Fehlern lernen, können wir mit einem Heimsieg doch noch ins Finale einziehen.“ Das alles entscheidende dritte Spiel der Halbfinalserie beginnt kommenden Freitag, 9. März, um 20 Uhr in der Passauer Eis-Arena.
Tore: 1:0 (22:47) Vanc (Knaup), 2:0 (26:39) Hemmerich, 3:0 (36:26) Thurner (Kleider), 3:1 (38:03) Schreyer (Toth), 3:2 (49:34) Kößl (Majer), 4:2 (57:04) Waßmiller. Strafen: Schweinfurt 24, Passau 30 + 10 (Reichermeier). Zuschauer: 1943.