Emotions- und erfolglose Indianer

Emotions- und erfolglose IndianerEmotions- und erfolglose Indianer
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Dabei wollten die Indians ihre treuen Anhängerschaft nach der bitteren Derbyniederlage gegen Sonthofen versöhnen. Aber nach zuletzt fünf Niederlagen in Serie und nur noch utopischen Chancen auf die oberen Play-offs war die Müdigkeit (und wohl auch eine große Portion Resignation) unübersehbar. Anders die Oberpfälzer, die benötigten im Kampf um den begehrten achten Platz jeden Punkt. Dennoch – überzeugend war der Auftritt des EV Weiden keinesfalls – nur effizienter.

Insbesondere im ersten Durchgang hatten die Einheimischen durchaus gute Möglichkeiten, doch die Treffer erzielten eben die abgezockten Gäste, die die Unerfahrenheit des jungen und bemitleidenswerten Memminger Juniorenkeepers Sebastian Reisinger schamlos ausnutzten. Der wurde freilich von seinen Vorderleuten schmählich im Stich gelassen und ging nach dem vierten Gegentreffer entnervt vom Eis. ?Ich bin zuriefst enttäuscht, dass die Mannschaft heute ihre Torhüter so allein gelassen hat, ärgerte sich Trainer Jogi Koch über die weitgehend fehlende Einstellung seiner Jungs. Die Indians lagen nach 17 Minuten bereite aussichtslos mit 1:4 hinten, nicht zuletzt, weil außer dem unermüdlichen Martin Löhle auf Memminger Seite beinahe nur hängende Köpfe übers Eis schlichen.

Die Entscheidung war früh gefallen. Weiden spulte in der Folge sein Pensum routiniert herunter und baute in regelmäßigen Abständen das Ergebnis auf 8:1 aus. Die zahlreichen Indians-Fans fanden es weniger lustig, sie hofften nach dem Sonthofen-Spiel letzte Woche auf einen Aha-Effekt und wurden tief enttäuscht. „Da steht ein totes Team auf dem Eis, so steigen wir ab“, war mehrfach von den Tribünen zu hören. Fans, die bis vor wenigen Wochen noch euphorisch von den oberen Play-offs träumten, befürchten nun den Sturz in die Landesliga. So weit will es Indians-Coach Jogi Koch nicht kommen lassen, der die Reaktion der Zuschauer zwar verstehen kann, aber auch deutlich sagt, „dass wir den Supergau zu verhindern wissen“. Das Team hat nun Gelegenheit sich für die am 11. Februar beginnende Abstiegsrunde einzuspielen und ihren treuen Anhang zu beweisen, dass sie eine eingeschworene Einheit ist und sich wieder in die Erfolgsspur zurückbeißen kann.
Die Fans nahmen's derweil mit (Galgen)humor und begründeten im letzten Drittel der Partie mit dem Weidener Anhang eine Fanfreundschaft. Was im Schlussdurchgang der akustische Höhepunkt eines ansonsten äußerst faden Eishockey-Abends war.

Tore: 0:1 (4.) Domke (Bartels, Zellner/5-4), 0:2 (9.) Zellner (Jäske, Bartels), 1:2 (11.) Löhle (Kerber), 1:3 (12.) Musial (Waldowski, Schreier/5-4), 1:4 (17.) Kritzenberger (Jäske/4-5), 1:5 (28.) Kritzenberger (Musial, Waldowski/5-4), 1:6 (43.) Kirchberger (Köbele), 1:7 (52.) Bartels (Schreier, Zellner/5-4), 1:8 (53.) Kirchberger (Waldowski, Kritzenberger). Strafen: Memmingen 18, Weiden 16. Zuschauer: 814.


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