Eishockeykrimi im Balinger Eisstadion

Am Samstag traf der ESV Zollernalb vor 347 Zuschauern im ersten Heimspiel dieser Saison auf die Schwenninger ERC Fire Wings. Das Lokalderby in Balingen endete nach 60 Minuten remis; letztlich gewann Schwenningen mit 7:6 nach Penaltyschießen.
Es dauerte gerade einmal sieben Minuten, und die Heimmannschaft lag mit 1:0 vorne. Balingens Topscorer Tim Becker erzielte mit einer Einzelleistung den Führungstreffer in Unterzahl. Man hatte dabei das Gefühl die Gäste waren mit ihren Gedanken noch in der Kabine. Dieses Gefühl verstärkte sich, als Neuzugang Mischa Zeller technisch sehenswert zum 2:0 einnetzte. Doch der Jubel auf den Rängen war noch nicht verhallt, als Schwenningen gerade einmal 17 Sekunden später verkürzen konnte. Danach entwickelte sich ein regelrechter Sturmlauf auf das Gehäuse von Gästekeeper Niklas Schuler. Nach einigen hochkarätigen Chancen erzielte wiederum der Schweizer Neuzugang Mischa Zeller kurz vor der ersten Drittelpause das 3:1 für die heimischen Schwertfische.
Der Schwenninger Coach Peter Schuster fand bei der Teamansprache in der Pause wohl die richtigen Worte. Die Fire Wings machten nach dem Pausentee gehörig Druck und innerhalb von nur sieben Minuten im Mittelabschnitt musste Balingens Torhüter Patrice Josef dreimal hinter sich greifen. Bis zwei Minuten vor Ende des zweiten Drittels führte Schwenningen mit 4:3. Die Schützlinge von Frank Lehmann fingen sich wieder und agierten taktisch klug. Nun schlug die Stunde für Balingens Stürmer Patrick Marx. Mit einer gelungenen Mischung aus körperlicher Präsenz und Abgezocktheit erzielte er das vierte und fünfte Tor für Balingen in den letzten beiden Spielminuten im Mitteldrittel.
Im Schlussabschnitt gingen die Akteure beider Teams immer verbissener zu Werke! Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Dem Schwenninger Kapitän Florian Hoppe gelang in der 47. Spielminute der Ausgleich zum 5:5. Sein Bruder Fabian Hoppe war wenig später ebenfalls im Blickfeld der Zuschauer. Ein unglücklich abgefälschter Puck traf den Schwenninger Back-up-Goalie auf der Spielerbank mit voller Wucht im Gesicht. Nach Aussage der anwesenden Rettungssanitäter wurde wohl das Nasenbein zertrümmert. Doch auch auf dem Spielfeld hielt die Dramatik an. In der 51. Minute ging der ESV Zollernalb nach guter Vorarbeit der beiden Marx-Brüder Roman und Patrick durch den ehemaligen Schweizer Zweitligaspieler Mischa Zeller mit 6:5 in Führung. Der Schwenninger Coach setzte nun alles auf eine Karte, nahm in der 58. Minute eine Auszeit und ersetzte danach den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Beinahe gab es ein Empty-Net-Goal für Balingen. Der Puck verfehlte nur knapp das leerstehende Tor der Gäste. Nur ganze 27 Sekunden fehlten Balingen noch zum Sieg, als Schwenningen in der letzten Spielminute doch noch der Ausgleich gelang. Nach der regulären Spielzeit stand es nun 6:6. Das anschließende Penalty-Schiessen konnte Schwenningen für sich entscheiden. Endstand 6:7 aus Balinger Sicht. Dies bedeutet den ersten Punktgewinn für beide Teams. Ein Punkt geht an Balingen, zwei Zähler nehmen die Schwenninger mit.