Eishockeykrimi geht weiter – entscheidendes Spiel in Straubing

Indians zu Gast bei den Black HawksIndians zu Gast bei den Black Hawks
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Schwache Nerven verboten! Dies gilt im Finale um die Bayernligameisterschaft für alle Beteiligten auf und neben dem Eis. Nach der bitteren 3:5-Niederlage am Freitag in eigener Halle haben die EHF Passau Black Hawks am Sonntagabend in Deggendorf den Spieß umgedreht. Der 4:3 (1:0, 1:2, 2:1)-Sieg bedeutet, dass es ein entscheidendes drittes Spiel um den Titel gibt – und zwar am kommenden Freitag, 20 Uhr, in Straubing.

Die weitaus größere Kapazität der DEL-Arena, insgesamt stehen rund 6000 Plätze zur Verfügung, gab den Ausschlag für den Umzug. „Vielleicht sind einige Fans jetzt sauer, aber andererseits müssen wir niemanden ohne Ticket nach Hause schicken. Ich denke, insgesamt profitieren alle von diesem Schritt“, erklärt Eder. Eine endgültige Entscheidung, ob das Spiel verlegt werden kann, trifft der Bayerische Eissportverband (BEV) bis Dienstagmittag. Unterdessen läuft der Kartenvorverkauf wie geplant an. In Passau finden nur 1500 Fans Platz. Dass mehr Ränge gebraucht werden, zeigte das Spiel in Deggendorf, wo der DSC 3100 Fans (!) begrüßte.

„Deggendorf wollte den Sack zu machen, wir konnten recht befreit aufspielen und auf unsere Chance lauern,“ diktierte Hawks-Coach Otto Keresztes nach dem Spiel den Reportern in die Blöcke. Allerdings wirkte Deggendorf Fire weder von der Rekordkulisse, noch vom Druck, der auf der Mannschaft lastete, beeindruckt. So gab es im zweiten Aufeinandertreffen der Nachbarrivalen bereits in den ersten Minuten Großchancen auf beiden Seiten. Mehrere Strafzeiten gegen die Hawks ließen dann den Offensivdrang ins Stocken geraten, die Gastgeber konnten aus ihrer numerischen Überlegenheit allerdings kein Kapital schlagen. Statt dessen Jubel im Lager Hawks. Im 5:3-Überzahlspiel ließ sich Top-Scorer Christian Setz nicht zweimal bitten und brachte 53 Sekunden vor der ersten Drittelpause die Hawks 1:0 in Führung (20.). Darüber durften sich die Gäste nicht lange freuen, bereits der Auftakt ins Mitteldrittel bedeutete Unterzahl. Auch in den folgenden Minuten herrschte in der Passauer Kühlbox ein reges Kommen und Gehen, so wurde der Druck auf das Gehäuse von Keeper Daniel Huber immer größer. Die Folge, der Ausgleich durch den Ex-Passauer Markus Simbeck (25.). Bedingt durch die vielen Strafzeiten „die mussten wir berechtigt nehmen“, so Coach Otto Keresztes, gab es für die Fire Defensive wenig Arbeit. Statt dessen mussten die Hawks Verteidiger an ihre Grenzen gehen, waren aber im 3:5-Unterzahl chancenlos gegen Routinier Enrico Kock (38.). Die Befürchtungen der zahlreichen lautstarken Passauer Fans, das Spiel würde nun eine Wende zu Gunsten Deggendorfs nehmen, trafen jedoch nicht ein. Helmut Kößl gelang mit einem satten Schuss von der blauen Linie das 2:2 (31.). Zwar fielen in diesem Drittel keine weiteren Tore, Langeweile herrschte trotzdem keine Sekunde. Zahlreiche gute Möglichkeiten beider Teams entschärften die gut aufgelegten Keeper. Nach dem letzten Wechsel war beiden Mannschaften anzumerken, dass sie sich keinesfalls Fehler erlauben wollten. Erst als die Strafbänke wieder gefüllt wurden, ergaben sich die nächsten Möglichkeiten. Deggendorf bekam Oberwasser, John Sicinski ließ nach seinem Treffer zum 3:2 (50.) die Deggendorfer Fans jubeln. „Ich habe auch zu diesem Zeitpunkt nicht an eine Niederlage gedacht. Wenn man verliert, dann hat man das erst nach 60 Minuten getan“, betonte Otto Keresztes am Ende. Diesen Siegeswillen impfte der Trainer seiner Mannschaft auf der Bank regelrecht ein, Christian Setz nutze ein gewonnenes Bully zum 3:3 Ausgleich (55.). Deggendorf wirkte geschockt, Passau setzte nach. Knapp vier Minuten vor dem Ende verwandelte Richard Tischler mit seinem Treffer zum 4:3 (57.) den Passauer Fanblock in ein Tollhaus. Dort wurde in den letzten Sekunden noch einmal kräftig gezittert, als Deggendorf nach einer Strafe gegen die Hawks gleichzeitig den Torhüter zu Gunsten eines Feldspielers heraus nahm. Doch selbst mit dieser Überlegenheit war die Passauer Abwehr nicht mehr zu bezwingen. „Wir haben heute den Lohn für unsere harte Arbeit bekommen. Außerdem war der Eishockeygott auf unserer Seite und beschert uns so ein drittes Spiel“, lachte Otto Keresztes.

Warum nicht, werden sich die Fans beider Mannschaften fragen. Schließlich haben die Finalisten beste Werbung für Eishockey gemacht und eindrucksvoll bewiesen, dass sie zurecht im Finale um die Bayernligameisterschaft stehen.

Tore: 0:1 (19:07) Setz (Gomow), 1:1 (21:11) Simbeck (Lupzig, Greilinger), 2:1 (27:32) Kock (Simbeck), 2:2 (30:09) Kößl (Setz, Reichermeier), 3:2 (49:57) Sicinski (Kulzer), 3:3 (54:56) Setz, 3:4 (56:04) Tischler (Kößl, Zollo). Strafen: Deggendorf 14, Passau 26 + 10 (Schreyer). Zuschauer: 3100.


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