Eine böse Überraschung
Trainer-Duo macht weiterEine böse Überraschung erhaben die Memminger Indians im Spiel gegen den ESV Königsbrunn erlebt. Nach zuvor fünf Spielen ohne Niederlage setzte es gegen die Augsburger Vorstädter eine völlig verdiente wie enttäuschende 1:5 (0:1, 0:3, 1:1)-Niederlage.
Ohne Ingo Nieder und Manfred Jorde sowie dem schweren Freitagspiel in den Knochen war schon nach wenigen Minuten klar, dass an diesem Abend an leichfüßiges, schnelles Spiel seitens der Indians nicht zu denken war. Königsbrunn legte es darauf an, das Memminger Aufbauspiel schon im Keim zu ersticken und jeglichen Spielfluss zu unterbinden. So sahen die knapp 850 Zuschauer zwar einen bemühten ECDC Memmingen, doch Torchancen sprangen so gut wie nicht heraus. Dass es im ersten Durchgang dann doch noch in einem Kasten klingelte, war nicht zuletzt auf zwei recht zweifelhafte Strafzeiten gegen die Memminger Nagle und Börner zurückzuführen. Und auf die Gäste, die die 5:3-Überzahl gekonnt zum 0:1 durch Hägele nutzten (19.).
Ein ähnliches Bild dann im zweiten Durchgang. Königsbrunn machte an der blauen Linie dicht und die Einheimischen rannten sich fest. Ideenlos und ohne Zug zum Tor verstrich selbst eine zweiminütige doppelte Überzahl ohne den so wichtigen Ausgleich. Die wenigen Möglichkeiten landeten entweder in der vielbeinigen Königsbrunner Abwehr oder im Fanghandschuh des Keepers. Die Indians verunsicherten zusehends, während Königsbrunn von Minute zu Minute selbstbewusster wurde. „Es war ein klasse Auswärtsspiel meiner Mannschaft“, freute sich deren Coach Rothkirch und vor allem über die Chancenverwertung. „Das war perfekt“, traf er den Nagel auf den Kopf, denn aus fünf Torchancen im zweiten Durchgang machten die Gäste drei weitere Treffer. Innerhalb von nicht einmal vier Minuten war die Partie kurz vor Drittelende entschieden.
Auch in den letzten 20 Minuten warteten die Indians-Fans vergebens auf ein Aufbäumen ihrer Lieblinge. Ohne den letzten Biss schien selbst der Ehrentreffer an diesem Abend unmöglich. Erst Martin Löhle ersparte seinem Team mit einer feinen Treffer wenigstens diese Schmach und überwand den Gästekeeper zum 1:5-Endstand, nachdem zuvor auf den anderen Seite die Königsbrunner auf 0:5 davonzogen. ECDC-Trainer Franz-Xaver Iblherr sprach nach der Partie von einem ersten Rückschlag und führte dies nicht zuletzt auf den dünnen Kader zurück. Was Indians-Chef Helge Pramschüfer aber überhaupt nicht gelten lassen wollte, denn „auch andere Teams in der Bayernliga haben keinen dickeren Kader. Das war einfach eine Blamage.“
Tore: 0:1 (19.) Hägele (Vanc/5-3), 0.2 (37.) Vanc (Ullmann), 0:3 (38.) Hägele (Heichele, Vanc/5-4), 0:4 (40.) Vanc (Hägele, Holzmann), 0:5 (49.) Polaczek (Ullmann, Schwimmbeck), 1:5 (54.) Löhle (Nagle, Pyka). Strafen: Memmingen 18, Königsbrunn 12 + 10 (Kalnik) + 10 (Böck).