Einbahnstraßenhockey der Bayreuth TigersEHC Bayreuth

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47 Minuten lang hätte man diese Partie auch „EHC Bayreuth gegen Schnierstein“ nennen können. Anders kann man den Zwischenstand von 1:1 trotz des am Ende unglaublichen Schussverhältnisses von 90:11 (!) kaum bezeichnen.

Der Nürnberger Minikader (nur zwölf Feldspieler) hielt sich lange tapfer, profitierte aber gegen die dauerhaft total überlegenen Wagnerstädter auch von einer katastrophalen Chancenverwertung und hatte bei fünf Treffern ans Torgestänge auch immer wieder mal die nötige Portion Glück. Aber der Hauptgrund dafür, dass die Oberfranken erst 12 Minuten vor Ultimo erstmals in Führung gingen, war die Nummer 89 im Gehäuse der Achtziger.

Von der ersten Sekunde an übernahmen die Gelb-Schwarzen die Initiative, kombinierten und schossen aus allen Lagen. Die ersten zehn Minuten musste Tigerstorwart Müller nicht eine einzige Scheibe halten, da die Mittelfranken ausschließlich mit Abwehrarbeit beschäftigt waren. Praktisch über die komplette Spielzeit lief das Spiel nur in eine Richtung, doch Schnierstein ließ sich einfach nicht überwinden, egal was oder wie man es auch versuchte.

Noch unglaublicher wurde es, als dann Priem den Nachschuss seiner eigenen Einzelaktion tatsächlich irgendwie fast von seitlich hinter dem Tor über die Linie brachte. Müller hatte dabei etwas die Orientierung verloren. Wie ein schlechter Kalauer wirkte dadurch der 0:1-Pausenstand in einem anders herum völlig einseitigen Spiel.

Auch im Mittelabschnitt setzte sich dieser eindimensionale Spielverlauf fort. Offensive fand bei den Norisstädtern weiterhin praktisch nichts statt. Die Wagnerstädter dagegen weiter im Vorwärtsgang, aber ohne entsprechenden Lohn auf der Anzeigentafel. Der einzige Vorwurf, den man dem Team überhaupt machen kann, ist, dass sie viel zu selten „Verkehr im Slot“ machten, um den Torhüter dadurch etwas zu irritieren oder ihm die Sicht zu nehmen. Damit hätte man es dem glänzenden Schnierstein zumindest öfters noch um einiges schwerer machen können. Denn genauso fiel dann der Ausgleich durch Geigenmüller in Überzahl. Fast schon ein Verzweiflungsschuß aus nicht optimaler Position, aber eben nicht mit 100 Prozent freier Sicht für den Goalie fand dann endlich den Weg in die Maschen.

Zum Schlussdrittel ließ Coach Waßmiller dann Thielsch mit Geigenmüller die Reihen tauschen um damit noch mal einen frischen Impuls zu setzen, aber erneut musste das Powerplay als Bremsenlöser herhalten. Erst der im Halbfeld frei gespielte Potac bei doppelter Überzahl und dann Geigenmüllers Direktschuß bei 5 gegen 4 brachten die Erlösung für die Bayreuther. Auch durch die Auszeit von Gästetrainer Hatkevitch ließen sich die Oberfranken nun nicht mehr stoppen. Juhasz mit einem stocktechnisch herrlichen Solo über das halbe Spielfeld, Toptorjäger Hlozek nach der schönsten Kombination des Tages ins leere Tor und noch einmal Juhasz im Nachschuss zum Endstand sorgten doch noch für ein klares Ergebnis. Mit dem Spiel ihrer Teams waren hernach auch beide Trainer sehr zufrieden, die unterschiedliche „Gewichtsklasse“ wurde am Ende auch auf der Anzeige noch deutlich.

Tore: 0:1 (16.) Priem, 1:1 (34.) Geigenmüller (Zeilmann/5-4), 2:1 (48.) Potac (Kasten, Juhasz/5-3), 3:1 (48.) Geigenmüller (Thielsch, Kasten/5-4), 4:1 (54.) Juhasz (M. Müller), 5:1 (59.) Hlozek (Juhasz, Thielsch), 6:1 (60.) Juhasz (Hlozek, Potac). Strafen: Bayreuth 4, Nürnberg 28. Zuschauer: 756.


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