Ein Schuss vor den Bug

Ein Schuss vor den BugEin Schuss vor den Bug
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Ohne Beppi Eckmair, Alex Funk und Igor Filobok waren die Schweinfurter angetreten. Gute Gelegenheit für den Trainer, den neuen Kontingentspieler mit der Reihe Marcel Juhasz und Jens Feuerfeil auszuprobieren. Um es vorweg zu nehmen: Voll überzeugte Bryce Hollweg in seiner dritten Partie noch nicht, dafür konnte sich der Amerikaner zu wenig entscheidend durchsetzen. Allerdings muss ihm ja einige Zeit zur Eingewöhnung zugestanden werden.

Wenn man gedacht hatte – und diesbezüglich darf man so einige der Dogs in Verdacht haben, den Landesligisten könnte man mal eben im Vorübergehen schlagen, so war das eine grobe Täuschung. Es mangelte deshalb an vielem, vor allem an taktischer Disziplin und einer konsequenten Einstellung. Es hatte ja nicht schlecht begonnen; Mark Dunlops Geschoss von der Blauen Linie, an dem wohl Feuerfeil noch den Schläger dran hatte, schlug zur Führung ein, und in der Folge wurde Feesers Kasten belagert. Doch wie leicht der HEC vor allem bei Breaks durch die Schweinfurter Deckung kam, belegten die beiden Gegentreffer innerhalb von zwei Minuten. Und auch beim 3:1 herrschte Unordnung vor Ole Swolenskys Kasten, so dass der aufgerückte Kaczmarek für die Verwertung des abgewehrten Pucks freie Schussbahn hatte.

Die Dogs machten auch nach der Pause das Spiel, ohne effektiv dabei zu sein. Vor allem nach dem vierten Gegentor wollte man zu sehr mit dem Kopf durch die Wand und rannte sich immer wieder fest. Dieses Drittel wurde zum Drittel der Strafzeiten, ein Spielfluss daher auch kaum vorhanden. Martin Dürr erwischte es mit einer zehnminütigen Disziplinarstrafe, durfte aber gleich zum Umziehen in die Kabine. Coach Proskuryakov wollte das Risiko nicht eingehen, den durch seine leidenschaftliche Spielweise immer etwas gefährdeten Dürr durch eine zweite Zehner zu verlieren – damit wäre er nämlich auch für den Auftakt der Punkterunde gesperrt gewesen.

Der heute nicht sprühende Mikhail Nemirovsky hatte doch noch einen Glanzmoment, als er nach erfolgreichem Forechecking Timo Ludwig zum zweitem Schweinfurter Treffer auflegte. Zu mehr reichte es trotz weiterer Druckphasen nicht mehr; die meist schneller umschaltenden und geistesgegenwärtigeren Alligators besaßen bei ihren Kontern sogar die klareren Chancen.

Fünf Tage vor dem eigentlichen Saisonbeginn sollte dieses Match dafür sorgen, dass nach einer bis dahin sehr guten Testspielserie die Bäume nicht gleich in den Himmel wachsen. Und dass Viktor Proskuryakov seine Pappenheimer ein wenig besser kennen gelernt hat.

Tore: 0:1 (8.) Feuerfeil (Juhasz, Dunlop/5-4), 1:1 (12.) Jun, 2:1 (14.) Jun (Lenk), 3:1 (17.) Kaczmarek (Lenk, Eyrich), 4:1 (28.) Michalek (Penalty), 4:2 (48.) Ludwig (Nemirovsky). Strafen: Höchstadt 14 + 10 (Gorblisch S.), Schweinfurt 10 + 10 (Dürr). Zuschauer: 349.


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