Ein harter Prüfstein
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Nach den klaren Siegen vom letzten Wochenende wartet am Sonntag ein etwas härterer Prüfstein auf die „Pirates“ des ESV Buchloe: Um 17 Uhr müssen sie in der bayrischen Landesliga bei den „Mammuts“ in Schongau antreten. In einer Art „Betriebsunfall“ sind die Lechstädter letzte Saison abgestiegen, wo sie jetzt nicht lange verbleiben wollen.
Die EA Schongau legte in der Vorsaison regelrecht eine „Achterbahnfahrt“ hin: Nach verpatztem Start standen die „Mammuts“ am Tabellenende der Bayernliga, ehe sie mit einem beeindruckenden Zwischenspurt das Feld von hinten aufrollten. Angeführt vom überragenden Kanadier Mathieu Fleury schienen sie gar noch in die Aufstiegsrunde der obersten Acht einzuziehen. Doch kurz vor Ende der Vorrunde ging ihnen die Luft aus und sie mussten doch in die Abstiegsrunde, wo dann der Super-GAU passierte: Sämtliche entscheidenden Play-down-Spiele wurden verloren und der Abstieg war besiegelt.
Um die Routiniers Matthias Brod und Robert Kinker hat Trainer Ignaz Berndaner für die neue Landesliga-Saison ein junges Team, vorwiegend aus Schongauer Eigengewächsen, zusammengestellt. Doch es läuft noch nicht rund bei den „Mammuts“: In Pfronten holten sie zwar einen Punkt, dagegen mussten sie im Heimspiel gegen Bad Wörishofen eine empfindliche 1:7-Klatsche hinnehmen. „Vor denen brauchen wir keine Angst zu haben“, meint Pirates-Stürmer Alexander Endres, der 2003 schon mal eine halbe Saison in Schongau gespielt hat und daher noch einige Cracks der Mammuts kennt. „Sie haben viele Probleme“, weiß Endres.
Mit seiner hageren Gestalt und den unter dem Helm hervordrängenden Locken ist aus Alexander Endres fast schon so etwas wie ein Markenzeichen im Sturm des ESV Buchloe geworden. Das Schongau-Intermezzo eingeschlossen spielt der Landsberger schon seine fünfte Saison im ESVB-Trikot. „Ich muss immer einen Tick schneller sein“, verrät Endres sein Rezept, um gegen körperlich überlegene Gegenspieler bestehen zu können. Stocktechnik, Gedankenschnelle und Spielverständnis zeichnen sein Spiel aus, letzteres vor allem mit Sturmpartner Peter Klemm („Mit dem Peter verstehe ich mich blind“). Davon konnten sich die Fans zuletzt beim Überzahltor Klemms gegen Lechbruck überzeugen – sofern sie der schnellen Passfolge überhaupt noch folgen konnten.
Die neue Saison ist so richtig nach dem Geschmack Endres’: Zum einen ist mit Matthias „Wuzzi“ Hitzelberger ein weiterer Kamerad aus gemeinsamen Tagen beim EV Landsberg zu den Pirates gekommen, zum anderen sieht sich der quirlige Stürmer von der neuen Regelauslegung im Vorteil. In den Statistiken aller fünf Spielzeiten beim ESV Buchloe ist er aber nicht nur in der Scorer-, sondern auch in der Strafenliste ganz vorne zu finden. „Ich darf mir mit meinen 67 Kilo nicht alles gefallen lassen,“ verteidigt sich Endres, „sonst sieht es schlecht um mich aus.“
Ein gebrochenes Brustbein hat der Landsberger in seiner Karriere bereits davongetragen. Gewissermaßen seine „Achillesferse“ ist jedoch das Nasenbein, das er sich schon sage und schreibe elfmal gebrochen hat. Auf die Zeit nach Weihnachten freut sich der Maurer bei einer Iglinger Baufirma immer besonders, wenn die Arbeit in der Regel Winterruhe hat und er sich aufs Eishockey konzentrieren kann. „Da kann ich dann in Ruhe die ‚Wehwehchen’ auskurieren, “ sagt Endres. Auch wenn er mit nur 28 Jahren nun der älteste Spieler beim ESV Buchloe, in Buchloe geboren ist und auch eine Freundin aus Buchloe hat: „Nein, nein, ich fühle mich schon noch als Landsberger“, lacht Endres.