ECDC gewinnt auf gegen Nürnberg

Der Bayernligist ECDC Memmingen kommt immer besser in Fahrt. Auch das Spitzenspiel gegen den EHC 80 Nürnberg haben die Indians sicher mit 4:0 (1:0, 1:0, 2:0) gewonnen und ihren Aufwärtstrend bestätigt. Die Fans waren mit dem Auftritt ihrer Lieblinge mehr als zufrieden, von der ersten bis zur letzten Minute zeigten die Gefro-Indians Leidenschaft, Einsatz und gaben vor allem keinen Puck verloren. Der Lohn war neben dem verdienten und klaren Erfolg auch die tolle Stimmung, die die über 700 Fans in die Memminger Eishalle zauberten.
Trainer Franz-Xaver Iblherr wusste um die Brisanz der Partie, zeigten sich die Franken doch insbesondere in den Auswärtsspielen defensiv sehr diszipliniert. „Ich habe meiner Mannschaft gesagt, wir müssen geduldig sein, dann können wir sie knacken; genauso ist es dann ja auch gekommen“, freute sich der Coach über die gelungene Vorstellung seiner Gefro-Indians, die damit beste Eigenwerbung für das Derby nächste Woche gegen den EC Ulm/Neu-Ulm betrieben.
Ohne die verletzten Ingo Nieder und Reiner Vorderbrüggen waren nicht wenige Fans skeptisch, gegen die spielstarken Gäste zu bestehen. Doch die Indians knüpften beinahe nahtlos an die Partie in Sonthofen an und agierten – in dieser Saison bislang leider noch zu selten – mit viel Einsatz und Engagement. Chance um Chance erspielten sich Pyka & Co., doch die vielbeinige Franken-Abwehr hielt zunächst Stand. Im gelungenen Powerplayspiel sollte es dann mit dem 1:0 klappen, Manfred Jorde drosch einen Abpraller nach einem Fehlversuch von Andi Börner vehement in die Maschen und brach so den Bann. In der Folge waren die Memminger haushoch überlegen; einziges Manko: die Chancenverwertung. Immer wieder setzte der erneut glänzend aufgelegte Manfred Jorde seine Mitspieler in Szene, doch es sollte bis zum Ende des zweiten Durchgangs dauern, ehe der Puck wieder im Tor von Nürnbergs Keeper Kosarek landete. Christian Augst war der Nutznießer einer sehenswerten Kombination mit Andi Börner und (wiederum) Manfred Jorde. Zuvor allerdings schien Nürnberg besser ins Spiel zu kommen. Die Junge Truppe, die ohne ihren Top-Scorer und Ex-DEL-Star Martin Jiranek auskommen musste, hatte durchaus Möglichkeiten. Doch auch Memmingens Schlussmann Patrick Vetter erwischte einen Glanztag, hielt sein Team im Spiel und seinen Kasten sogar bis zur Schlusssirene sauber.
Mit einem Doppelschlag Mitte des letzten Durchgangs machten dann die Hausherren den Sack entgültig zu. Das schönste Tor des Tages war dabei Andi Börner vorbehalten, er verwandelte ein „Zauberzuspiel“ von – natürlich – Manfred Jorde zum 3:0. Erst jetzt waren die Nürnberger geschlagen, umso mehr, als nur eine Minute später Jim Nagle zur Stelle war und den Schlusspunkt zum 4:0 setzte.
Nürnbergs Trainer Jukka Ollila brachte es auf den Punkt: „Memmingen hat verdient gewonnen, sie haben uns von anfang an unter Druck gesetzt und waren über 60 Minuten einfach besser.“ Da wollte er auch die Ausrede nicht gelten lassen, dass sein Team nur mit zwölf Feldspielern angetreten war. Vielmehr machte er seinem Team ein Kompliment, bis zum 0:2 dagegen gehalten zu haben. Ein solches verteilte auch Indians-Coach Iblherr, der eine sehr engagierte und vor allem disziplinierte Leistung sah. „Wir haben das umgesetzt was wir uns vorgenommen haben“, dankte er der Mannschaft für die beinahe 100-prozentige Umsetzung seiner taktischen Vorgaben.
Tore: 1:0 (10.) Jorde (Börner/5-4), 2:0 (39.) Augs (Börner, Jorde), 3:0 (55.) Börner (Jorde, Augs), 4:0 (56.) Nagle (Löhle). Strafen: Memmingen 22 + 10 (Börner), Nürnberg 16 + 10 (Berg). Zuschauer: 721.