Dreifachschlag wendet das Blatt

Mit einem Sechs-Punkte-Wochenende zur richtigen Zeit festigen die Mighty Dogs Schweinfurt nicht nur ihren zweiten Platz, sondern schlossen sogar wieder zu Spitzenreiter Sonthofen auf, der eine etwas unerwartete Niederlage in Buchloe zu verzeichnen hatte. Den 6:4 (1:1, 0:1, 5:2)-Sieg bei den Wanderers Germering hatten die Schweinfurter vor allem ihrem wiedererwachten Torinstinkt zu verdanken, der im rechten Moment präsent war.

Ein richtig schön anzusehendes Spiel wurde es nicht. Die Wanderers wollten die Gelegenheit nutzen, sich von Königsbrunn etwas abzusetzen und bestimmten hauptsächlich das Geschehen. Die Dogs hatten wieder einen eher zähen Beginn, konnten sich bei allen offenbarten Abwehrschwächen allerdings auf ihren starken Goalie Benjamin Dirksen verlassen. Der aber auch nicht alles ausbügeln konnte: Bereits früh hatte er das erste Gegentor kassiert, im zweiten Drittel war er gegen einen Penalty machtlos.

Als Germerings Kontingentspieler Josh Gillam gleich nach der zweiten Pause sein zweiter Streich zum 3:1 gelang, hätten nicht mehr viele der mitgefahrenen Schweinfurter Fans auf einen Sieg ihrer Dogs gesetzt. Die aber nutzten ausgerechnet ein Powerplay der sich vielleicht schon auf der sicheren Seite wähnenden Pinguins, um ganz kräftig zurückzuschlagen: Innerhalb von 35 Sekunden drehten sie mit je einem Shorthander von Alex Funk und Marcel Juhasz sowie einem Treffer von Michele Amrhein das Spiel. Zwar gelang es den Hausherren durch Rossi noch einmal auszugleichen, aber jetzt machte sich wieder mal die physische Stärke der Dogs in der Schlussphase bemerkbar. Beppi Eckmair, der heute seine dritte Zehn-Minuten-Strafe der laufenden Saison erhielt und deshalb am nächsten Freitag aussetzen muss, machte das 5:4, das bis kurz vor dem Ende Bestand hatte. Als in der letzten Minute die Dogs sowieso in Unterzahl waren, nahm für ein letztes Anrennen ESV-Coach Brian Ashton noch den Torwart heraus und ermöglichte damit Marcel Juhasz ein Billardtor - einen Schuss, der von der Bande ins unbehütete Netz ging.

Gegenüber dem Freitagsspiel sah 2. Abteilungsleiter Stephan Steinert keine weiteren Fortschritte in Richtung Stabilität: „Am nächsten Wochenende können wir uns gegen zwei absolute Topgegner diese Fehler in der Abwehr nicht erlauben. Aber es war auch nicht einfach, gegen zwei Mannschaften, die noch um den Einzug in die Aufstiegsrunde kämpfen, sechs Punkte zu holen.“

Tore: 1:0 (2.) Gillam (Rossi), 1:1 (19.) Juhasz (Dunlop, Nemirovsky/5-4), 2:1 (28.) Wälde (Penalty), 3:1 (41.) Gillam, 3:2 (43.) Funk (Nemirovsky, Dunlop/4-5), 3:3 (44.) Juhasz (Amrhein, Dunlop/4-5), 3:4 (44.) Amrhein (Juhasz, Knaup J.), 4:4 (47.) Rossi (Gillam, Nickel), 5:4 (51.) Eckmair (Dunlop, Nemirovsky), 6:4 (60.) Juhasz (Koch, Nemirovsky/4-6, ENG). Strafen: Germering 12, Schweinfurt 16 + 10 (Eckmair). Zuschauer: 216.