Dorfen siegt im LandkreisderbyEHC Waldkraiburg

Acht Spiele am Stück hatten die Waldkraiburger Löwen im eigenen Stadion nicht mehr gewinnen können- dass am Sonntagabend gegen die Eispiraten die neunte Pleite folgen würde, befürchteten viele, schließlich spielten die Gäste bisher eine wirklich gute Saison und sind klar auf Kurs in Richtung Aufstiegsrunde. Doch diese Begegnungen zwischen den Löwen und den Eispiraten hatten schon immer ihre eigenen Gesetze. Und es ging gleich hektisch los, denn nach gerade einmal 84 Sekunden wurde Dorfens Johannes Kroner nach einem hohen Stock gegen Alex Piskunov mit Verletzungsfolge vorzeitig zum Duschen geschickt. Fünf Minuten lang hätten die Hausherren in Überzahl agieren können, doch durch eine dumme Strafzeit von Jürgen Lederer war dieser Vorteil wenig später wieder dahin. In der sechsten Minute rettete den ESC bei Patrick Nutz’ Schuss der Pfosten, wenig später sorgte die nächste Strafe gegen Lederer für einen abermaligen Bruch im Waldkraiburger Spiel. Gerade beim gebürtigen Waldkraiburger Lederer ist das Derby gegen Dorfen eben immer eine ganz spezielle Partie, wie man merken konnte. Die Unterzahl warf die Löwen aber nicht aus der Bahn, denn sie haben mit Lukas Miculka seit neuestem einen Stürmer in ihren Reihen, der auch dann für Gefahr sorgt- und so war es der Tscheche, der den EHC in Unterzahl mit 1:0 in Führung bringen konnte (07:28). Keine drei Minuten später durften Miculka und die Löwen-Fans dann schon wieder jubeln: Mustergültig von Florian Barth bedient, erhöhte der 23-Jährige auf 2:0 für die Hausherren (10:16) und hätte er in der 15.Minute nicht zu verspielt vor Keeper Andi Tanzer agiert, hätte es vielleicht sogar ein Hattrick werden können. Doch trotz Überlegenheit der Hausherren ging es nur mit einer 2:0-Führung in die erste Pause.
Wegen einiger dummer Strafzeiten zum Ende des ersten, gingen die Industriestädter mit zwei Mann weniger auf dem Eis ins zweite Drittel- Dorfen wusste dies zu nutzen und kam durch den Ex-Löwen Daniel Hämmerle wieder auf 1:2 heran (20:41). Die Eispiraten waren jetzt deutlich bissiger und konnten wenig später durch ihren Kanadier Chad Anderson sogar ausgleichen (24:42). Der EHC hatte einiges eingebüßt von seiner Souveränität der ersten 20 Minuten und schien sich erst wieder fangen zu müssen. Das brauchte fünf Minuten, dann traf Miculka nach seinem Alleingang nur den Pfosten, die Partie nahm insgesamt aber wieder an Fahrt auf und die Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Nach einem unfassbaren Fehler der Löwen ging der ESC aus Dorfen dann durch Michael Koß erstmals in Führung (32:28) und 61 Sekunden später fiel durch Andersons zweiten Treffer sogar das 4:2 für die Gäste (33:29). Nach einem hohen Stockeinsatz musste schließlich auch Dorfens Daniel Hämmerle vorzeitig zum Duschen und die gefährliche erste Angriffsreihe des ESC war zerrissen. Die folgende Unterzahl interessierte die Eispiraten aber nicht weiter und Andi Attenberger erhöhte auf 5:2 (37:43). Fünf Gegentore in nur einem Drittel- eine Seltenheit und für Löwen-Trainer Petr Vorisek Grund genug, Keeper Fabian Birk durch Denis Rauscher zu ersetzen.
Mit drei Toren Vorsprung agierten die Gäste im Schlussdrittel dann deutlich cleverer und trotz weiterer Strafen für die Eispiraten kamen die Löwen nicht mehr zum 3:5-Anschlusstreffer- Miculka wurde relativ neutralisiert und die restlichen Angriffe des EHC wirkten zu harmlos. Stattdessen waren es die Dorfener, die mit Anderson (57:19) nochmals zuschlagen konnten und das Derby, gerade dank ihres starken zweiten Drittels, auch trotz des dritten Miculka-Tores mit der Schlusssirene (59:59), mit 6:3 für sich entscheiden konnten.
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