Die Leidensfähigkeit Memminger Fans

Trainer-Duo macht weiterTrainer-Duo macht weiter
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Die Fans des Bayernligisten ECDC Memmingen müssen momentan ihre Leidensfähigkeit unter Beweis stellen. Die Indians unterlagen dem Höchstädter EC mit 2:3 (0:0, 2:2, 0:1) und haben damit auch das zweite Spiel des Wochenendes verloren. „Es ist in der augenblicklichen Lage ziemlich schwierig, die Jungs sind angespannt und verkrampft“, suchte ein sichtlich ratloser Trainer Michael Bielefeld beinahe schon verzweifelt nach Erklärungen. Das Bemühen war durchaus erkennbar, aber zurzeit ist einfach der Wurm drin - und die Harmonie draußen. Die Partie selbst begann recht verheißungsvoll aus Memminger Sicht. „Die Mannschaft wollte Wiedergutmachung für die Pleite vom Freitag“, analysierte Bielefeld, „aber das Leben haben wir uns dann wieder selbst schwer gemacht.“

Ohne Daniel Möhle, der sich in Peißenberg einen Pferdekuss zugezogen hatte, erwischten die Indians den besseren Start und hatten auch durchaus gute Möglichkeiten. Nach acht Minuten schien dann auch die Torflaute von Martin Löhle vorbei zu sein, doch sein Treffer fand keine Anerkennung. „Nicht drin“, war die lapidare Aussage der Referees, mit der sie allerdings ziemlich allein dastanden. Sogar die Gäste waren schon auf dem Weg zum Bully-Punkt in der Mitte des Spielfeldes. Den Gästen war’s recht, die Einheimischen verkrampften noch mehr, der momentan eh schon spärliche Spielfluss verkümmerte zum Rinnsal. Umso mehr, als die Franken aus dem Getümmel zum 0:1 trafen (23.). Wie verunsichert die Indians auftraten, wurde den Fans zwischen der 25. und 30. Minute schonungslos aufgezeigt: Höchstadt leistete sich eine Fünfminutenstrafe, doch anstatt im Überzahlspiel den Gegner mürbe zu machen, dezimierten sich dieIndians durch zwei – total überflüssige – Fouls selbst. Dennoch gelang der Ausgleich, Martin Löhle nahm einen sehenswerten Pass von Patrick Meißner auf und traf mit seinem ersten Saisontreffer zum 1:1 (29.). Die Wende schien möglich, zumal die Gäste erneut in Unterzahl agieren mussten, doch Kukacka „vernaschte“ die Memminger Deckung und traf im Alleingang zum 1:2 (31.).

Zumindest versuchte der ECDC Memmingen diesen neuerlichen Nackenschlagwegzustecken. Markus Keintzel erzielte – mit gütiger Mithilfe des gegnerischen Keepers – das 2:2 wenige Sekunden vor der zweiten Drittelpause und nährte die Hoffnung der Indians-Fans auf einen Erfolg. Der war greifbar, gleich zu Beginn der letzten 20 Minuten waren die Memminger rund 90 Sekunden mit zwei Mann mer auf dem Eis, ohne allerdings daraus Kapital zu schlagen. Wie’s geht, zeigten die – sicherlich auch nicht überragenden – Gäste. Cerny stocherte in Überzahl das 2:3 (50.) und stürzte die Indians ins „Tal der Tränen“. Von dem Schock erholten sie sich nicht mehr, die wenigen Chancen wurden leichtfertig vergeben oder es fehlte einfach auch das nötige Glück.

Tore: 0:1 (23.) Kukacka (McKinley), 1:1 (29.) Löhle, 1:2 (31.) Kukacke(Dubinsky, McKinley/4-5), 2:2 (40.) Keintzel (Tarrach, Becherer), 2:3 (50.) Cerny (McKinley). Strafen: Memmingen 18 + 10 (Börner) + 10 (Löhle), Höchstadt 18 + 5 + Spieldauer (Strobel). Zuschauer: 632. (rad)


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