Die Herren fremder Hallen

Mit acht Siegen und nur zwei Niederlagen kann Trainer Norbert Zabel eine phänomenale Auswärtsbilanz vorweisen. So wie ihre Namenspaten als „Herren der sieben Meere“ einst Angst und Schrecken auf hoher See verbreiteten, segeln die Buchloer Piraten derzeit durch die Bayernliga von Eishalle zu Eishalle, um Punkte zu rauben. Auch der Auftritt in Sonthofen reihte sich nahtlos ein in die starken Vorstellungen in fremden Hallen, wenn sich auch die Spieler wieder eine längere Anlaufphase gönnten. Mehrfach fehlte im ersten Spieldrittel die Zuordnung in der Defensive und die Oberallgäuer kamen zu einigen Chancen. Zwei davon nutzten Patrick Endras (10.) und Michael Grimm (14.) zur 2:0 Führung. Buchloes Torwart Fritz Hessel, der von Trainer Zabel wieder den Vorzug vor Florian Warkus erhielt, verhinderte einen höheren Rückstand.
Wie schon am Freitag erzielte Sven Curmann das erste Tor für die Piraten. Im Powerplay gelang ihm auf Vorarbeit von Thorsten Rau und Peter Westerkamp der Anschlusstreffer (17.). Aus der ersten Pause kamen die Piraten dann wie verwandelt aus der Kabine. Offensichtlich hatte Zabel die richtigen Worte gefunden, um eine deutliche Leistungssteigerung zu provozieren. Ein ums andere Mal spielten sich jetzt die Buchloer in aussichtsreiche Abschlusspositionen. Sie scheiterten aber immer wieder am hervorragenden Schlussman Thomas Zellhuber, der die Führung der Oberallgäuer festhielt – bis zur 34. Minute: Da erbte Schlitzohr Thorsten Rau den Abpraller nach einem Schlagschuss von Tobias Kastenmeier und überwand den profi-erfahrenen Keeper zum 2:2.
In der Schlussminute des zweiten Abschnitts hatte dann Thomas Fortney seinen großen Auftritt: Auf Pass von Kapitän Bohdan Kozacka brachte er mit einem Schuss durch Zellhubers Beine seine Farben erstmals in Front. Exakt 22 Sekunden später stellte er nach einem sehenswerten Sololauf auf 4:2. Damit glänzte der Amerikaner nach zweiwöchiger Durststrecke, in der er viele Treffer vorbereitete, endlich auch wieder als Torschütze. Bei den Oberallgäuern verhinderte im Schlussdrittel ihre eigene Nervosität in Verbindung mit konsequenter Abwehrarbeit der Piraten ein nochmaliges Aufbäumen.
Darüber hinaus erwies der Sonthofener Verteidiger Markus Witting seiner Mannschaft einen Bärendienst: Witting bekam für das Austeilen eines Faustschlages zwei plus fünf Strafminuten plus eine Spieldauerstrafe (51.). Nach sieben Minuten Unterzahl blieben den Bulls nur noch gut zwei Minuten zu spielen, wodurch ihre Heimpleite besiegelt war. Die Buchloer haben sich dagegen mit ihrer Leistung wahrlich „fröhliche“ Weihnachten verdient. Am Sonntag, zweiter Weihnachtstag müssen sie beim Verfolger 1. EV Weiden antreten, wovor aber keinem Piratenfan aufgrund der gezeigten Auswärtsstärke bange sein muss.
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