Derbe Niederlage gegen Dorfen
Trainer-Duo macht weiterDie Memminger Indians haben sich am zweiten Weihnachtsfeiertag eine schöne Bescherung eingehandelt. Gegen den direkten Konkurrenten um einen Play-off-Platz, den ESC Dorfen, setzte es mit 1:8 (1:2, 0:1, 0:5) eine der höchsten Heimniederlagen der letzten Jahre.
Es gibt Tage, an denen es besser ist, das Bett erst gar nicht zu verlassen. Genau einen solchen Tag erwischte das gesamte Team der Memminger Indians gegen den ESC Dorfen. Dabei wollten die Cracks des Trainerduos Klaus Micheller und Werner Tenschert mit einem Erfolg gegen die Oberbayern einen großen Schritt in Play-offs tun, wurden dabei aber unsanft auf den Boden der Tatsachen geworfen. Genau 66 Sekunden waren gespielt, da zappelte die Scheibe zum ersten Mal im Netz des bedauernswerten Patrick Vetter, der an diesem Abend ebenfalls recht unglücklich agierte. Es schien, als ob den Memmingern die Weihnachtsgans noch schwer im Magen liegt, viel zu behäbig waren die Aktionen in den ersten Minuten. „Erst sind wir nicht ins Spiel gekommen und dann haben wir den Faden völlig verloren“, bilanzierte Trainer Klaus Micheller trocken und suchte gar nicht lange nach Erklärungen für den misslungenen Auftritt seiner Jungs. Vielmehr sollte der Abend „gestrichen“ werden – um dann im nächsten Heimspiel die Fans wieder zu versöhnen. Zumindest war der Wille da, auch nach dem schnellen 0:2 schon nach fünf Minuten. Nicolas Oppenberger (8.), Manfred Jorde (9.) und Jim Nagle (10.) hatten im Minutentakt die Chance zum Anschluss, die wenigen Möglichkeiten wurden aber leichtfertig vergeben. Erst kurz vor Ende des ersten Durchgangs gelang Alex Wedl nach feinem Zuspiel von Jim Nagle das 1:2.
Mit viel Elan begannen die Einheimischen den Mittelabschnitt. Das Tor allerdings erzielten die Gäste; Seisenberger kam beim Memminger Powerplayspiel an die Scheibe und nutzte das Break zum 1:3 (25.). Memmingen blieb zwar am Drücker, die Überlegenheit (xchussstatistik im Mitteldrittel 16:4) konnte aber nicht in Zählbares umgemünzt werden. Gästetrainer Jan Smolko durfte sich neben einer kompakten Mannschaftsleistung auch auf die Glücksgöttin Fortuna verlassen, die an diesem Abend wohl das Trikot des ESC Dorfen trug. Wieder war es der erste Schußa aufs Memminger Tor, der im Schlussabschnitt das 1:4 und damit die Entscheidung brachte: Indians-Goalie Vetter war die Sicht verdeckt, der Schuss von Jaax prallte von Kollers Schulter ins Netz (47.). Die Demonage begann, auch, weil der Torwartwechsel auf Memminger Seite nichts brachte. Stefan Klein wurde eiskalt erwischt, auch er musste beim ersten Schuss auf seinen Kasten hinter sich greifen. Der Rest war Statistik, ein 1:8 auf eigenem Eis ist für die treue Fangemeinde allerdings eine recht ordentliche „Watschn“. „Abhaken und im nächsten Spiel die Fans versöhnen“, wiederholte Micheller seine Forderung an seine Jungs, „die schlicht und einfach allesamt einen rabenschwarzen Tag erwischt haben“, so der Coach weiter.
Tore: 0:1 (1:06) Geisberger (M. Stober, Mittermeier), 0:2 (4:11) Geisberger (Rudolf, Koller), 1:2 (18:11) Wedl (Nagle/4-4), 1:3 (24:47) Seisenberger (Jaax/4-5), 1:4 (46:00) Koller (Jaax), 1:5 (47:19) Koller (Jaax, Geisberger), 1:6 (51:32) Dlugos (Gerbl, Jaax), 1:7 (55:55) M. Stoiber (Dlugos, Mittermeier), 1:8 (58:45) Gerbl (Dlugos, Mittermeier/5-4). Strafen: Memmingen 10, Dorfen 26. Zuschauer: 1160.