Der EV Regensburg bleibt auf Kurs

Nach elf gespielten Partien belegen die Regensburger den vierten Tabellenplatz in der Bayernliga. Die Play-offs sind das große Ziel und die enge Konstellation lässt keine Zeit zum Ausruhen. Angesichts zahlreicher Auswärtsauftritte und großem Verletzungspech darf man im Lager der Oberpfälzer sicherlich mit der bisherigen Punkteausbeute zufrieden sein, zumal viele Vereine bereits ein Spiel mehr absolviert haben.
Ein positives Zeugnis kann dabei neben den etablierten Kräften auch den jungen Spielern ausgestellt werden, was schon bei einem Blick auf die augenblickliche erste Reihe deutlich wird.
Thomas Daffner und Sven Gerike bilden nicht nur bei den Regensburgern das beste Stürmerduo, sondern sind auch im Ligavergleich an vorderster Stelle zu finden. Ein Ausfall eines solchen Leistungsträgers wäre wohl nur schwer zu verkraften, was man bereits während der Disziplinarstrafe von Sven Gerike beim letzten Heimspiel erkennen konnte. Die beiden Ex-Profis wirbeln oftmals die gegnerischen Verteidigungsreihen durcheinander und konnten schon viele wichtige Zähler für ihr Team erzwingen.
Vom großen Torhunger der Stars profitiert aber auch ein anderer Akteur. So spielt Daniel Huber an der Seite der Routiniers derzeit groß auf und entwickelt sich kontinuierlich zum Leistungsträger.
Auch die erste Verteidigungsformation harmoniert von Spiel zu Spiel immer besser. Stellvertretend für die zahlreichen Youngster im Team steht Korbinian Zierer. Der ruhige 18-jährige versucht nach Kräften, seinem eher offensiv orientierten Verteidigerkollegen Kristoffer Bäckström den Rücken frei zu halten. Bisher funktioniert dieses Unterfangen reibungslos und Korbinian Zierer lernt stetig vom guten Stellungsspiel des schwedischen Neuzugangs. Dieser hat sich schnell an das Niveau der Bayernliga gewöhnt und konnte nach seiner Sperre gleich wieder entscheidende Akzente setzen. Trotz mancher Unkonzentriertheit beim Spielaufbau, besitzt Bäckström eine unheimliche Präsenz auf dem Eis. Seine Aktionen sind durchdacht und die Stocktechnik angesichts der Körpergröße beeindruckend.
Die hinteren Formationen sorgen für die nötige Entlastung und beschränken sich dabei längst nicht mehr nur aufs Tore verhindern.
Das Publikum erkennt die Leistungen ihrer Mannschaft an und strömt in Scharen in die Donau Arena. So konnten die Regensburger bisher jedes Heimspiel siegreich gestalten, doch auch eine Niederlage wird die Zuschauer wohl nicht aus der Bahn werfen. Über individuelle Fehler sehen die Fans hinweg und sind froh darüber, dass die ständig geforderte Einbindung der Eigengewächse nach dem Zwangsabstieg endlich vollzogen wurde.
Solange man erkennen kann, dass jeder 100 Prozent für den Erfolg gibt, stellt auch eine vermeintliche Nullrunde keinen Beinbruch mehr dar. Zahlreiche Aktionen der Fanclubs unterstreichen die große Rückendeckung.
Natürlich sind Tempo und technisches Niveau nicht mit vergangenen Zweitligazeiten zu vergleichen und früher oder später wird auch der Wunsch nach höherklassigem Eishockey zurückkehren. Doch die Liga ist attraktiv und Spiele im Hurrastil gehören eher zur Seltenheit.
In Kürze steht dann auch schon der nächste spannungsgeladene Schlager auf dem Programm. Zum Duell gegen den Tabellenführer aus Miesbach, am 4. Dezember um 20 Uhr in der Donau Arena, wird wiederum eine Topkulisse erwartet. Vielleicht gelingt es den Regensburgern, aus der Außenseiterposition heraus, eine kleine Überraschung zu erzielen. (Michael Pohl)