Das ruhige Ende einer Profikarriere

EVR zieht nach Zitterpartie ins Bayernkrug-Finale einEVR zieht nach Zitterpartie ins Bayernkrug-Finale ein
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Still, heimlich und unspektakulär. Drei Worte, die auf kaum einen Eishockeyprofi so zutreffen, wie auf Torhüter Reinhard Haider.

Drei Spielzeiten, zwischen 1999 und 2002 hütete der inzwischen 38-jährige Goalie das Gehäuse der Regensburger Eisbären. Er war in der Oberligasaison 2000/2001 maßgeblich am Aufstieg der Regensburger in die 2. Bundesliga beteiligt und letztlich einer der wenigen, der im darauf folgenden Jahr alles dafür gab, den sportlichen Abstieg zu verhindern.

Vor der erwähnten Oberligasaison 2000/2001 wurden viele Stimmen laut, die einen ausländischen Goalie forderten, um den Aufstieg in die 2. Bundesliga tatsächlich realisieren zu können. Der damalige Regensburger Trainer Jiri Ehrenberger stellte sich jedoch hinter Haider: „Wieso sollten wir einen ausländischen Goalie holen? Reinhard Haider hat Nervenstärke gezeigt und war nicht schlechter als die Stars aus dem Ausland.“ Er sollte Recht behalten und der Aufstieg in die 2. Bundesliga blieb bis zum heutigen Tage einer der Höhepunkte in der Regensburger Vereinsgeschichte und sicherlich auch in der Karriere des Schlussmannes.

Einer trumpfte in dieser Spielzeit nämlich ganz groß auf: Reinhard Haider. Mit einem überragenden Gegentorschnitt von 2,18 spielte sich der gebürtige Landshuter in den Vordergrund und brachte die gegnerischen Stürmer im Sekundentakt zur Verzweiflung. Bis zum heutigen Tage wird der damalige Aufstieg der Regensburger Eisbären immer auch mit Torhüter Reinhard Haider in Verbindung gebracht. Dabei war der EV Regensburg nur eine von vielen Karrierestationen des sympathischen Goalies.

Mehr als zwei Jahrzehnte war Reinhard Haider im Profieishockey aktiv. Sowohl bei seinem Heimatverein, dem EV Landshut, als auch den Augsburger Panthern durfte er sich zudem einige Jahre in der DEL beweisen. Die meisten Einsätze in seiner Karriere verbuchte Haider aber beim 1. EV Weiden. Vier Spielzeiten stand er bei den Oberpfälzern zwischen den Pfosten. In der Saison 2002/2003 sollte er wieder zum Aufstiegsgaranten avancieren und beförderte die Weidener von der Oberliga in die 2. Bundesliga.

Überall, wo Reinhard Haider tätig war, blieb er in guter Erinnerung. Kam es zu einer Rückkehr des fairen Sportsmannes an alte Wirkungsstätten, wurde Haider stets freundlich empfangen. In seiner letzten Profistation war Reinhard Haider bei den Deggendorf Fire in der Oberliga aktiv. Eigentlich wollte er nach diesem Engagement seine Karriere beenden, entschloss sich aber dazu, noch ein weiteres Jahr dranzuhängen.

In der kommenden Saison wird er deshalb, übrigens zusammen mit Ex-EVR-Verteidiger Jan Schinköthe, für den Landesligisten ESV Waldkirchen auflaufen und sicherlich eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass Alter längst noch nicht vor Leistung schützt. (Michael Pohl)


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