Das Bollwerk durchbrochen

Das Bollwerk durchbrochenDas Bollwerk durchbrochen
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Die Gäste zogen sich insgesamt gut aus der Affäre und demonstrierten, wie sie ihren Überraschungserfolg am letzten Sonntag in Weiden fertiggebracht hatten. Der ERV hat mit seinem siebten Dreier in Folge seine Spitzenposition bewahrt.

Von Anfang an klebten die Nürnberger eng am Mann und verwickelten ihre so oft es ging Gegner in verbissene Zweikämpfe. Die Mighty Dogs bekamen keinen Raum, um ihr gewohntes schnelles Spiel aufzuziehen. Eine der nicht üppig gesäten Chancen in diesem ersten Drittel nutzte Bryce Hollweg zu seinem ersten Heimspieltor. Der nur kämpferisch überzeugende EHC zeigte mehr Effektivität, denn die einzige echte Möglichkeit verwandelte Huges zum Ausgleich gegen den heute das Schweinfurter Tor hütenden Ole Swolensky.

Nach der Pause ging es besser – die läuferischen und spielerischen Qualitäten der Dogs kamen mehr und mehr zum Tragen. Nachdem Michele Amrhein die erneute Führung herausgeschossen hatte, entwickelte sich ein fast durchgehendes Powerplay, bei dem ein Mann herausragte: Tobias Güttner im Kasten des EHC bewies, dass er ein sehr Guter ist und stand wie ein Fels in der Brandung. Er fing bombensicher, wehrte mehrmals gegen allein vor ihm aufgetauchte Stürmer reaktionsschnell ab und ließ sich durch Fernschüsse nicht beeindrucken. Diese waren allerdings meist schlecht platziert; die Dogs versuchten außerdem zu sehr, ihre Chancen möglichst schön herauszuspielen. Mitten hinein platzte das 2:2, das durch einen dicken Fehler im Aufbau begünstigt worden war. Und ein weiterer Schweinfurter Treffer wollte trotz vieler Möglichkeiten nicht fallen - Alex Funk gelang nur noch ein Lattenknaller.

So lief es im letzten Abschnitt trotz Fortsetzung des Sturmlaufes erst mal weiter, immer war ein Bein, ein Schläger oder eben Güttner dazwischen. Das 3:2 von Igor Filobok bedeutete die reinste Erlösung. Sichtlich befreiter spielten die Dogs jetzt und drängten auf den Ausbau des Vorsprungs. Zwei Tore - das konnte jeder im Icedome spüren – würde Nürnberg nicht aufholen können. Keine acht Minuten mehr vor dem Ende war es dann soweit. Jens Feuerfeil stellte den Heimsieg schon mal klar, die Erhöhung auf sechs Treffer war nur noch Formsache. Das letzte Tor des Abends war dem „Kopf“ des Schweinfurter Spiel vorbehalten: Mikhail Nemirovsky verwandelte einen Penalty cool und überlegt.

Tore: 1:0 (4.) Hollweg (Dunlop, Funk), 1:1 (18.) Hughes (Altmann), 2:1 (23.) Amrhein (Dürr, Ludwig), 2:2 (32.) Hahn, 3:2 (45.) Filobok (Nemirovsky, Dunlop), 4:2 (53.) Feuerfeil (Hollweg, Eckmair), 5:2 (58.) Schrimpf (Dürr, Kleider), 6:2 (59.) Nemirovsky (Penalty). Strafen: Schweinfurt 12, Nürnberg 16 + 10 (Pruett). Zuschauer: 1200.


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