Coup in Miesbach
Coup in MiesbachMit einem furiosen Schlussdrittel bogen die Piraten nach 2:4 Rückstand die von vielen der knapp 500 Zuschauer schon verloren geglaubte Partie um. Der dreifache Torschütze Peter Westerkamp durfte sich als „Man of the Match“ fühlen.
Westerkamp trug in der Saison 2008/09 selbst das Trikot der Miesbacher und war nicht zuletzt deshalb besonders motiviert. Nachdem die Pirates zuerst gar nicht ins Spiel gefunden hatten, erzielte er das erste Tor der Buchloer zum 1:1 (17. Minute). Zuvor waren die wie erwartet spielerisch enorm starken Oberbayern durch Adrian Albanese in Führung gegangen (8.). Weil der Torschütze in der 16. Minute einem Piraten ein Bein stellte, ermöglichte er das erste Powerplay der Gäste und damit den Ausgleich. Die Hausherren, die die Freibeuter phasenweise regelrecht einschnürten und sie mit aggressivem Forechecking nicht zur Entfaltung kommen ließen, blieben aber am Drücker: Zu Beginn des zweiten Abschnitts ernteten sie folgerichtig die Früchte für ihre Überlegenheit: Mathias Hart (22.) und Sebastian Deml (24.) schossen eine 3:1 Führung für ihre Farben heraus.
Dank einer starken kämpferischen Leistung und einem wieder starken Fritz Hessel im Tor konnten die Buchloer das Ergebnis offen halten. Gegen Mitte der Partie fingen sich die ESVler und Kapitän Bohdan schaffte mit einem verdeckten Schuss den Anschlusstreffer zum 2:3 (38.). Äußerst unglücklich mussten die Buchloer dann acht Sekunden vor der zweiten Pausensirene das 2:4 durch René Müller hinnehmen.
Entschlossen wirkende Piraten schafften dann im Schlussdrittel die Wende: Zwei Überzahlgelegenheiten verhalfen Westerkamp (42.) und Thomas Fortney (46.). zum 4:4 Ausgleich. Mit einem klasse vorgetragenen und abgeschlossenen Gegenstoß brachte Thorsten Rau die Buchloer in Unterzahl erstmals in Führung (5:4, 47.). Den knappen Vorsprung verteidigten die Cracks von Trainer Norbert Zabel gekonnt bis in die Schlussminute: Als die Miesbacher ihren Torwart für einen sechsten Feldspieler vom Eis genommen hatten, traf Westerkamp zum viel umjubelten 6:4 in den verwaisten Kasten. Das starke Über- und Unterzahlspiel sah Zabel nach dem Spiel als Schlüssel zum Erfolg: Fünf Miesbacher suchten während der Partie die Sünderbank auf. Drei davon durften nach Gegentreffern vorzeitig wieder aufs Eis. Dagegen nahmen die Piraten siebenmal auf der Strafbank Platz, durften aber jedes Mal die vollen zwei Minuten absitzen.
Bei Florian Warkus könnte sich die Verletzung doch als schlimmer herausstellen, als zunächst angenommen: Der Torhüter muss sich diese Woche einer Kernspintomographie unterziehen. Es besteht Verdacht auf Bänderriss im Knie. Mathias Strodel plagen Rückenprobleme. Peter Vrbas sollte dagegen nach überstandener Grippe in Erding und gegen Bayreuth wieder mit von der Partie sein.