Clevere Erdinger gewinnen im Penaltyschießen

EVR zieht nach Zitterpartie ins Bayernkrug-Finale einEVR zieht nach Zitterpartie ins Bayernkrug-Finale ein
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Es war ein Spiel auf höchstem Bayernliganiveau, das die knapp 1900 Zuschauer in der Regensburger Donau-Arena zu sehen bekamen. Gegen den TSV Erding wollten die Oberpfälzer ihre Play-off-Chancen wahren, doch letztlich musste man sich den starken Gästen mit 4:5 nach Penaltyschießen geschlagen geben. Mangelnder Einsatz kann dem EV Regensburg nicht vorgeworfen werden, doch die Chancenauswertung ließ erneut zu wünschen übrig.

Beide Mannschaften lieferten sich von Beginn an einen offenen Schlagabtausch. Der erste Treffer gelang Kristoffer Bäckström, als er eine Regensburger Überzahlmöglichkeit zu nutzen wusste (6.). In selbiger Spielminute hätte Daniel Harrer eigentlich den Ausgleich erzielen müssen, doch er verfehlte das Gehäuse. Besagter Angriff verlief letztlich trotzdem erfolgreich, als Daniel Krzizok nach einem Stellungsfehler der Regensburger Defensive seelenruhig einschieben durfte (7.). Danach drückten die Hausherren zwar gewaltig auf den Führungstreffer, doch sowohl gegen Daniel Huber, als auch gegen Thomas Daffner rettete Erdings Torhütern Viona Harrer mit unglaublichen Reflexen. Auf der Gegenseite hatte der EVR Glück, dass ein Fehler von Patrick Landstorfer ohne Folgen blieb. In buchstäblich letzter Sekunde hätte Jan Helmrath eigentlich die Pausenführung für die Regensburger besorgen müssen, doch auch er scheiterte an Harrer.

Im zweiten Drittel gab es weiterhin großartiges Bayernligaeishockey zu sehen. Zuerst scheiterte Gerike für den EVR, ehe kurz darauf die Erdinger erstmals in Führung gehen konnten. Trotz vieler Gelegenheiten brachten die Regensburger in dieser Situation den Puck nicht aus der eigenen Verteidigungszone. Stefan Breiteneicher schlug aus der Konfusion Kapital und erzielte das 2:1 für die Gäste (27.). Thomas Daffner war es nun vorbehalten, diesen Spielstand im direkten Gegenzug zu egalisieren, nachdem er von Kristoffer Bäckström mustergültig bedient wurde (28.). Auftrieb gab dieser Ausgleich den Regensburgern aber nicht, denn plötzlich waren wieder die Erdinger am Drücker. Christian Pötzel und Lorenz Dichtl vergaben dabei Großchancen. Das bessere Ende des Drittels hatten die Gäste aber dennoch für sich. Topscorer Ales Jirik überrraschte EVR-Goalie Jonas Leserer mit einem Rückhandschlenzer durch die Schoner (39.).

Für die vermeintliche Vorentscheidung sorgte Stefan Breiteneicher, nachdem ein katastrophaler Regensburger Reihenwechsel den Gästen eine drei gegen eins Situation bescherte und der Erdinger Kapitän das 4:2 erzielte (41.). Die Hausherren stecken aber nicht auf und versuchten sich mit aller Macht gegen das drohende Unheil zu stemmen. So konnte Sven Gerike in der 44. Minute eigentlich verkürzen, doch die Unparteiischen werteten den Treffer als Lattenschuss, obwohl der Puck von der mittleren Torstange ins Feld zurückprallte. Die Regensburger setzten weiterhin alles auf eine Karte und fanden durch einen Doppelschlag tatsächlich noch einmal in die Partie zurück. Kristoffer Bäckström und Daniel Huber waren aus der Nahdistanz erfolgreich und die Donau Arena bebte nun (47./48.). Als die Regensburger anschließend sogar in Überzahl agieren durften, erhoben sich die Fans erneut von ihren Sitzen und peitschen den EVR nach vorne. Die Hausherren kamen aber nicht in die gewünschte Powerplay-Aufstellung und ließen diese Chance ohne nennenswerten Torschuss verstreichen. Ein Sieg in der regulären Spielzeit war aber kurz vor Ende der Partie noch einmal greifbar, als ein Hammer von Thomas Daffner am Lattenkreuz landete. Die Gäste brachten das Unentschieden über die Zeit und im anschließenden Penaltyschießen konnte Ales Jirik seinen Erdingern sogar den Zusatzpunkt sichern.

Durch diese Niederlage können die Regensburger die Playoffteilnahme nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. Sie müssen auf Schützhilfe hoffen und im Gegenzug beide ausstehenden Spiele gewinnen. Am Freitag reisen die Regensburger zum Rückspiel nach Erding und am Sonntag empfangen die Oberpfälzer den amtierenden Bayernligameister aus Schweinfurt. (Michael Pohl)


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