Buchloes Paukenschlag in BayreuthEHC Bayreuth

Buchloes Paukenschlag in BayreuthBuchloes Paukenschlag in Bayreuth
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Dieses Spitzenspiel hätte sicher mehr Zuschauer verdient, aber die Anwesenden haben ihr Kommen trotz der Niederlage sicher nicht bereut, denn gut unterhalten wurden sie allemal.

Schon nach nicht einmal 200 Sekunden belohnte sich Strodel für sein energisches Nachsetzen selbst mit dem 0:1 und als ESV-Torjäger P. Weigant mit einem abgefälschten Schuss auf 0:2 stellte, sahen sich die Tigers mit dem Rückstand einer bisher ungewohnten Situation gegenüber. Das schnörkellose Spiel der Gäste gepaart mit diesmal nicht voller Konzentration beim EHC hinterließ schon sichtbare Spuren. Frühes Stören und sehr enge Räume, speziell in der neutralen Zone, machten es den Wagnerstädtern nicht leicht, die auch Unsicherheiten in der Abwehr durch die fehlenden Spieler nicht verleugnen konnten. Dazu kamen auch noch immer wieder kleine technische Fehler, die den Spielfluss der Hausherren hemmten und den engagierten Freibeutern die Defensivarbeit etwas erleichterten.

Zu Beginn des Mittelabschnitts hatten die Ostallgäuer zwar noch eine gefährliche Breakchance, die Bädermann entschärfen konnte, doch danach übernahm der EHC mehr und mehr die Initiative, die er bis zum Ende auch nicht mehr aus der Hand gab. Buchloe blieb zwar seinem laufintensiven, einfachen aber sehr effektivem Stil treu, trotzdem bekamen die Tigers Oberwasser, scheiterten aber reihenweise am starken Hessel, der den kurzfristig ausgefallenen Horneber bravourös vertrat. Einige Male zielten sie aber auch einfach nur schlecht und ließen so zahlreiche gute Möglichkeiten ungenutzt. Die ständig steigenden Spielanteile und teilweise hochkarätigen Chancen der Gelb-Schwarzen spiegelten sich dann aber auch nur unzureichend auf der Anzeigentafel wieder. Nur Müller konnte sich mit seinem Anschlusstreffer nach feinem Zuspiel von Thielsch, das er unhaltbar vollendete, vorerst aufs „Scoreboard“ eintragen. Die fünf verbliebenen und häufig rotierenden Verteidiger, in Über- und Unterzahl von Müller unterstützt, hielten jetzt hinten dicht und die Angreifer hatten Chancen fast im Minutentakt, doch das jetzt hoch überlegene Spiel der Tigers fand weiter zu wenig Ertrag.

Das Schlussdrittel begann mit einem Paukenschlag der Gäste, indem Huhn das 1:3 gelang. Der Schockzustand hielt bei den Oberfranken allerdings nur kurz und es ging ab da nur noch in eine Richtung. Geigenmüllers Nachschusstreffer nach einem Bandenabpraller durch Müllers Powerplaygeschoss nährte dann auch gleich wieder die Hoffnungen auf Seiten des EHC. Auf den Dauerdruck der Tigers reagierte Buchloes Coach Kozacka mit einer Auszeit, um seine Mannen neu zu sortieren, doch nur Sekunden später fälschte Schadt einen Hermann-Schuss zum Ausgleich ins Tor ab. Das Einbahnstraßenhockey war damit aber noch nicht beendet, sondern der glänzende Hessel wurde weiterhin mit Schüssen eingedeckt, die aber trotz teilweise größten Möglichkeiten alle ungenutzt blieben. Und wie es im Sport oft läuft, wenn du vorne nicht triffst, wirst du hinten bitter bestraft. Im Powerplay traf Huhn mit seinem eigenen Nachschuss mitten in die Drangperiode der Tigers zur erneuten Gästeführung, woraufhin Trainer Waßmiller trotz weiterer Unterzahl seinen Torhüter für einen weiteren Feldspieler vom Eis nahm. Turbulente Szenen mit weiteren Großchancen spielten sich vor Hessel ab, doch Zählbares gelang nur den Pirates. Zweimal schlugen Befreiungsschläge aus dem eigenen Drittel ins verwaiste Netz ein und stellten das zu hohe Endergebnis her.

Hervorragende Disziplin bei Buchloe und nach verschlafenem ersten Abschnitt ungenügende Chancenverwertung bei den Tigers ergaben dieses etwas glückliche, aber auch nicht völlig unverdiente Resultat, wie beide Coaches nach dem Spiel feststellten.


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