Black Hawks vergeigen erstes Finale

Indians zu Gast bei den Black HawksIndians zu Gast bei den Black Hawks
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Das haben sich die EHF Passau Black Hawks anders vorgestellt. Vor ausverkauftem Haus haben die Gastgeber eine 2:0-Führung verspielt und Deggendorf Fire im ersten Finale um die Bayernligameisterschaft einen 5:3 (2:1, 0:2, 1:2)-Sieg überlassen müssen. Dazu kommt, dass Jaro Majer nach seiner Spieldauerdisziplinarstrafe auch am Sonntag im Rückspiel gesperrt ist.

Das Nachbarderby hat gehalten, was es versprochen hat. Die beiden besten Teams der Bayernliga schenkten sich nichts und haben bis zum Schlussdrittel alles gegeben. „Man muss jede Sekunde wach sein, sonst geht so ein Spiel verloren“, hatte Trainer Otto Keresztes seinen Hawks eingeimpft. Den besseren Start erwischten dennoch die Gäste aus Deggendorf. Bereist nach gut einer Minute hatten die Hawks das erste Unterzahlspiel zu überstehen. Fire machte jedoch zu wenig aus seinen Chancen, besser die Hawks. Der erste nennenswerte Angriff brachte die Führung. Der Ex-Deggendorfer Andi Toth schaltete bei einem Abpraller vor dem Tor am schnellsten und sorgte für den ersten Jubel auf Passauer Seite (5.). Es folgten wütende Deggendorfer Angriffe, doch selbst mit zwei Mann mehr auf dem Eis ließ sich die Passauer Defensive nicht bezwingen. Stattdessen schlugen die Hawks erneut Kapital aus einem Deggendorfer Fehler. Nur 9 Sekunden dauerte das erste Passauer Powerplay, schon lag der Puck ein zweites Mal im Deggendorfer Gehäuse. Christian Setz schloss eine Musterkombination zum 2:0 ab (11.). Die Antwort gab Thomas Kulzer wenig später. Ausgerechnet in der Phase, in der die Hawks das Heft mehr und mehr in die Hand nahmen, erzielte er den Anschlusstreffer. Der Deggendorfer Angreifer spekulierte auf einen Querpass, von Keeper Daniel Huber prallte der Puck ins Netz, 2:1 (14.). „Das war vielleicht ein ganz entscheidender Knackpunkt in unserem Spiel“, meinte Hawks Vorstand Christian Eder zerknirscht. Danach erarbeiteten sich beide Teams Chancen, weitere Treffer blieben zunächst aber Fehlanzeige.

Der Mittelabschnitt gehörte Deggendorf Fire. Begünstigt durch viele Strafzeiten gegen die Hawks erarbeiteten sich die Gäste ein Chancenübergewicht. Für die Passauer Defensive gab es wenig Entlastung. Die Unparteiischen offenbarten, dass sie dem hohen Tempo nicht gewachsen waren und wirkten in beinahe allen Situationen völlig überfordert. Deggendorf nutzte seine Überlegenheit kurz vor der zweiten Sirene. Zunächst Thomas Kulzer (38.), der mit seinem Antritt nicht zu bremsen war, und Ex-Nationalspieler Thomas Greilinger (40.) drehten das Spiel und brachten Deggendorf 3:2 in Front. Zuvor musste Jaro Majer vorzeitig zum Duschen, der Slowake ist damit auch am Sonntag im Rückspiel in Deggendorf gesperrt. „Das waren in meinen Augen die entscheidenden Dinge: Wir haben die Chancen zum Schluss raus nutzen können und die Spieldauer gegen Jaro Majer hat Passau zusätzlich wehgetan“, analysierte der Deggendorfer Doppeltorschütze Thomas Kulzer.

Gleich nach Wiederbeginn machte Fire den Sack zu: Florian Feistl nutzte die numerische Überlegenheit zum 4:2 (42.), bereits eine Vorentscheidung. Fünf Minuten später legte Deggendorf Fire nach. Die Hawks setzten nun alles auf eine Karte, entblößten die Defensive und liefen in einen Konter. Philipp Weinzierl zog alleine davon und überwand Keeper Daniel Huber zum 5:2 (47.). In der Folge wirkten die Hawks verständlicherweise konsterniert, Deggendorf mit dem Gefühl des sicheren Sieges im Rücken ließ es ruhiger angehen. Der dritte Hawks Treffer 33 Sekunden vor Schluss durch Christian Setz war damit nicht mehr als Ergebniskosmetik. „Schade, wir hätten natürlich gerne gewonnen aber so ist das im Sport. Jetzt müssen wir die kleine Chance die wir noch haben in Deggendorf nützen“, will Christian Eder jedoch den Kampf um den Bayernligatitel noch nicht vorzeitig aufgeben. Tatsächlich haben die Hawks im Donaupokal bewiesen, dass sie im Stadion an der Trat gewinnen können und sollten nach der dritten Niederlage in Folge gegen Deggendorf Fire den Spieß dieses Mal vielleicht umdrehen können. Denn nur wenn die Hawks in Deggendorf gewinnen, käme es zu einem entscheidenden dritten Spiel in der Passauer Eis-Arena. Ansonsten ist für beide Teams die erfolgreiche Saison zu Ende.

Tore: 1:0 (4:39) Toth (Hadamik, Popp), 2:0 (10:05) Setz (Gomow, Majer), 2:1 (13:23) Kulzer (Sicinski), 2:2 (37:37) Kulzer (Saßmannshausen, Sicinski), 2:3 (39:17) Greilinger (Kulzer, Sicisnki), 2:4 (41:30) Feistl (Weinzierl), 2:5 (46:05) Weinzierl, 3:5 (59:27) Setz (Gomow, Heubach). Strafen: Passau 18 + 10 (Majer) + 5 + Spielerdauer (Majer), Deggendorf 22. Zuschauer: 1500.


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