Bissige Alligators besiegen zahme ESV-PiratenHöchstadter EC

Zwar konnte ESV-Trainer Bohdan Kozacka wieder auf den zuletzt erkrankten Topstürmer Peter Westerkamp zurückgreifen, doch das änderte auch nichts an der Tatsache, dass die Freibeuter am Ende mit leeren Händen nach Hause fahren mussten.
Die Partie begann durchaus verheißungsvoll für die engagierten Genachstädter, die in den ersten Minuten die Gastgeber in deren Drittel einschnüren konnten. Wirklich gefährliche Torchancen sprangen dabei allerdings nicht heraus. Dennoch zeigte sich die Buchloer Mannschaft spielerisch deutlich verbessert im Vergleich zum letzten Auswärtsspiel in Memmingen, vergaß aber oft, den direkten Torabschluss zu suchen. Umso bitterer, dass der erste Treffer des Abends für die Hausherren fiel. Nach einem Schlagschuss von Daniel Sikorski rutschte ESV-Torhüter Stefan Horneber die Scheibe etwas unglücklich über die Fanghand und trudelte zur frühen 1:0 Führung ins Buchloer Gehäuse (4.). Und die Höchstadter Alligators machten weiter Druck: So musste Horneber in der 9. Spielminute gegen den völlig freistehenden Stephan Hiendlmeyer in höchster Not retten. Das schnelle Umschalten der Höchstadter – vor allem mit präzisen Diagonalpässen – stellte die Buchloer Abwehr immer wieder vor Probleme. Dementsprechend war das 2:0 eigentlich nur eine Frage der Zeit. In der 13. Minute verwertete Petr Gulda einen der vielen schnellen Gegenstöße der Gastgeber, ohne dabei Horneber den Hauch einer Chance zu lassen.
Auch im zweiten Abschnitt lief es für die Piraten zunächst nicht besser, denn nach 26 Minuten erhöhten die Alligators in Person von Daniel Jun sogar auf 3:0. Nur eine knappe Minute später gelang aber auch dem ESV der erste Treffer. Marc Weigant musste den Puck nach einem feinen Zuspiel von Daniel Huhn nur noch ins leere Tor einschieben (27.). Doch die Gastgeber zeigten sich davon nicht geschockt und stellten wenig später durch Stephan Hiendlmeyer den alten 3-Tore-Abstand wieder her (30.). Kurz darauf eröffnete sich dem ESV aber die große Chance wieder zurück in die Partie zu kommen: Denn nach einem Stockendstoß musste HEC-Stürmer Andre Lenk mit Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig zum Duschen. Zudem durften die Buchloer fünf Minuten lang mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren. Und prompt fiel der Anschlusstreffer für die Freibeuter durch Christian Warkus (37.). Allerdings erlaubten sich die Piraten danach einen katastrophalen Fehler im Spielaufbau, was die Höchstadter sofort eiskalt bestraften: Zwar konnte Stefan Horneber den ersten Schuss noch sensationell parieren, doch im zweiten Anlauf war auch er chancenlos gegen den Unterzahltreffer von Markus Babinsky (38.). Praktisch im Gegenzug verkürzte David Strodel für Buchloe in Überzahl noch einmal zum Pausenstand von 3:5.
Im letzten Drittel passierte lange Zeit nicht viel. Höchstadt beschränkte sich immer mehr auf die Defensive und tauchte kaum noch gefährlich vor dem Buchloer Tor auf. Den Piraten fiel aber nicht wirklich viel ein, um die Abwehr der Hausherren ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Erst 4 Minuten vor Spielende gelang Verteidiger Andreas Widmann in einer unübersichtlichen Situation vor HEC-Torhüter Ronny Glaser der 4:5-Anschlusstreffer. Die Piraten versuchten noch einmal alles, doch selbst mit einem sechsten Feldspieler wollte der erhoffte Ausgleich für den ESVB nicht mehr gelingen.
Auf der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich ESV-Coach Kozacka vor allem von der kämpferischen Leistung einiger Spieler enttäuscht. Zudem seien wieder einige individuelle Fehler gemacht worden, die vom Gegner eiskalt bestraft wurden. Dies gilt es in den kommenden Partien wieder besser zu machen. Die erste Möglichkeit bietet sich bereits am Sonntag: Dann gastiert der Tabellenvorletzte EHC 80 Nürnberg in Buchloe, der am Freitag überraschenderweise Lindau mit 5:3 besiegen konnte.