Abstiegsgespenst verscheucht

In einem von beiden Seiten sehr intensiv geführten Entscheidungsspiel der Best-of-Three-Play-down-Serie behielt die Mannschaft von ESV-Trainer Norbert Zabel, auch ohne ihren verletzten Kapitän Kozacka, in den entscheidenden Momenten die Nerven und befreite sich mit einer entschlossenen Energieleistung vermutlich von allen Abstiegssorgen. „Kompliment an meine Jungs. Ich bin jetzt natürlich sehr erleichtert, dass wir das noch hingebogen haben. Bis ins letzte Drittel hinein war ich mir noch unsicher, denn der Gegner hat einfach nicht nachgelassen“, fiel dann Zabel nach der Schlusssirene fast schon hörbar auch ein Riesenstein vom Herzen. Die Partie hatte denkbar schlecht für die Freibeuter begonnen, denn schon nach zwei Spielminuten schied Torjäger Peter Westerkamp nach einem nicht geahndeten Foul mit einer stark blutenden Gesichtsverletzung aus. Doch damit nicht genug, denn gleich mit dem ersten Angriff gingen die Gäste durch den Matthew Watkins in Führung (4.). Kurz darauf scheiterte der agile Kanadier noch zweimal denkbar knapp an ESV-Torhüter Florian Warkus. Es dauerte dann einige Zeit bis die Freibeuter den Anfangsschock verdaut hatten, doch dann trafen die Piraten gleich dreimal innerhalb von nur 140 Sekunden. Zunächst stocherte Georg Hessel in Überzahl nach einem Schlagschuss von Christopher Lerchner die Scheibe zum 1:1-Ausgleich über die Linie (11.). Unmittelbar darauf traf Verteidiger Sven Curmann mit einem verdeckten Schuss von der blauen Linie zur erstmaligen Führung der Gastgeber (12.). Der Torjubel war kaum verklungen, als Matthias Ziegler nach energischer Vorabreit von Youngester Florian Kaiser auch schon auf 3:1 erhöhte (13.). Ganze sieben Sekunden waren im Mitteldrittel gespielt, da jagte Thomas Fortney, hervorragend angespielt von Tobias Kastenmeier, die Scheibe zum vierten Mail ins Netz der Alligators (21.). Als Fortney HEC-Goalie Felix Feser mit einem trocken Schuss in die kurze Ecke zum 5:1 überraschte (25.), war dessen Arbeitstag zu Ende und die Vorentscheidung schien gefallen zu sein. Doch die Panzerechsen drückten noch einmal mächtig aufs Tempo und Sven Goblirsch verkürzte nach einem mustergültig vorgetragenen Konter auf 2:5 (30.). ESV Stürmer Markus Vaitl scheiterte kurz darauf auf der anderen Seite mit einem Penalty an Lukas Smolka, bevor dann erneut Matthias Ziegler zum eigentlich beruhigenden 6:2-Pausenstand traf (38.). Trotz des inzwischen diagnostizierten Nasenbeinbruchs ließ es sich Peter Westerkamp nicht nehmen im Schlussabschnitt noch einmal ins Spielgeschehen einzugreifen. Die Gäste aus Mittelfranken gaben sich allerdings noch nicht geschlagen und stemmten sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage. Sergej Hausauer traf mit einem satten Schlagschuss auch prompt zum 3:6 (42.). Nun gerieten die Piraten doch noch einmal richtig ins Wanken. Florian Warkus behielt aber in dieser Phase die Übersicht und verhinderte mit einigen Glanztaten weiteres Unheil. Dem überragenden Thomas Fortney war es schließlich vorbehalten mit einem sehenswerten Alleingang und dem Treffer zum 7:3-Endstand für die endgültige Entscheidung zu sorgen (54.). Die Spieldauerstrafe für Peter Westerkamp nach einer handfesten Keilerei mit Höchstadts Oleg Tokarev Sekunden vor dem Ende fiel dann nicht mehr ins Gewicht und ging im ohrenbetäubenden Jubel der Buchloer Fans fast unter.
Der ESV Buchloe spielt bereits am kommenden Wochenende noch zwei Mal gegen den ESC Dorfen um Abschlussrang 13 und 14. Die erste Partie findet am Freitag um 20 Uhr in Buchloe statt, das Rückspiel steigt dann am Sonntag in Dorfen. Von entscheidender Bedeutung ist dieser Vergleich nur dann, wenn es bedingt durch die Auf- und Abstiegsentscheidungen zwischen Oberliga und Bayernliga zu einem dritten Absteiger aus der Bayernliga kommen sollte – ein derzeit aber eher unwahrscheinliches Szenario.