1150 Fans sahen Memminger Sieg

Einen Tag vor Weihnachten haben die Memminger Indians ihre Fans mit einem Sieg über den TSV Peißenberg eine gelungene Bescherung bereitet. In einem beidseitig sehr intensiv geführten Spiel hatte der ECDC knapp und auch verdient mit 5:3 (0:2, 3:1, 2:0) die Nase vorn.
Die Entscheidung in dieser hochklassigen Partie fiel erst in der Schlussminute. Bezeichnend durch einen der besten Indians an diesem Abend, Martin Valenti. Sein Schlenzer von der eigenen Torlinie über Freund und Feind hinweg fand den Weg direkt ins vom Keeper verlassene Tor – die Entscheidung vor 1150 begeisterten Zuschauern in der Eishalle am Hühnerberg.
Zuvor durchlebten beide Fangruppen allerdings ein Wechselbad der Gefühle. Peißenberg antwortete auf den Memminger Anfangsschwung mit zwei Treffern und nahm den Indians erst einmal den Wind aus den Segeln. Die Partie schien frühzeitig „den Bach runterzugehen“, denn die Oberbayern waren kurz vor dem ersten Drittelende beinahe drei Minuten lang mit zwei Mann mehr auf dem Eis. „Da hätten wir eigentlich alles klar machen müssen“, haderte Peißenbergs Trainer Norbert Strobl mit der leichtfertigen Chancenverwertung.
Was sich rächen sollte, denn nach der Pause und einigen deutlichen Worten der Verantwortlichen in der Indians-Kabine schien das Team wie verwandelt. Manfred Jorde war der Nutznießer eines Kraftaktes von Martin Löhle und traf in Unterzahl zum 1:2 (26.). 46 Sekunden später stand Tim Tenschert goldrichtig und glich aus. Nun waren die Indians kaum mehr zu halten, das 3:2 in Überzahl durch Ingo Nieder nach 29 Minuten die logische Konsequenz. Doch die Memminger haben in dieser Phase vergessen, nachzulegen. Beste Möglichkeiten wurden vergeben und die Partie schien prompt wieder zu kippen. Im dritten Anlauf brachte Peißenbergs Pfleger den Puck zum 3:3 über die Linie.
Im Schlussdrittel überschlugen sich die Ereignisse. Dennoch gingen die Einheimischen in Führung, Jim Nagle nutzte ein Überzahlspiel zum 4:3 (49.). Die Antwort der Gäste war wütend, doch die Indians Deckung stand. Bis vier Minuten vor Schluss, als zunächst ein Treffer der Oberbayern nicht anerkannt wurde (zuvor abgepfiffen) und die Memminger erneut über zwei Minuten nur zu dritt auf dem Eis standen. Mit einigem Dusel und auch viel Geschick hielt der Gastgeber um Torhüter Vetter, der seine Anfangsnervosität ablegen konnte, seinen Kasten sauber und entschied die Partie dann durch Velentis Kunstschuss entgültig. „Wir waren nicht in der Lage, unsere Überzahlmöglichkeiten zu nutzen, daher hat Memmingen verdient gewonnen“, so ein enttäuschter Peißenberger Trainer Strobl. Auf der anderen Seite herrschte vorweihnachtliche Stimmung, Trainer Franz-Xaver Iblherr lobte die gesamte Mannschaft für ihre Einsatzfreude und den gezeigten Siegeswillen. Und Indians-Chef Helge Pramschüfer hatte die passenden Worte für seinen Trainer gefunden. „Er hat die Mannschaft mittlerweile zu einer Einheit geformt“, freute er sich, dass das Team gegen einen bärenstarken Gegner und einiger brenzliger Situationen den 0:2-Rückstand noch in den wichtigen und verdienten Sieg umwandeln konnte.
Tore: 0:1 (8.) Pospisil, 0:2 (15.) Eichberger (Weindl), 1:2 (26.) Jorde (4-5), 2:2 (26.) Tenschert (Nieder, Ullmann), 3:2 (29.) Nieder (5-4), 3:3 (38.) Pfleger, 4:3 (50.) Nagle (Jorde/5-4), 5:3 (60.) Valenti (Pyka/ENG). Strafen: Memmingen 24 + 10 (Micheller), Peißenberg 16. Zuschauer: 1150.