Wolfsburg stoppt Siegesserie der United North StarsSC Langenhagen/EC Wedemark
(Foto: United North Stars)Die Wahrscheinlichkeit, dass entweder Wolfsburg oder Salzgitter der Gegner sein würde, der die North Stars bezwingt, war ebenfalls sehr hoch, da sich der Kampf um die Meisterschaft in der Regionalliga Nord nur noch zwischen den drei Teams abspielt. Die Art und Weise, wie die North Stars ihre erste Niederlage in diesem Jahr kassierten, war allerdings schon überraschend. Am Ende stand eine klare 4:10 (0:4, 0:3, 4:3)-Schlappe gegen den EHC Wolfsburg 1b zu Buche.
Von Beginn an wirkten die North Stars im Spiel nach vorn ideenlos, kamen nur selten ins Wolfsburger Drittel, geschweige denn zu Torchancen. Wolfsburg hingegen war hellwach und stets gefährlich. North Stars Goalie Florian Holst konnte sich über Arbeitsmangel nicht beklagen und rettete schon in der Anfangsphase des Spiels mit einigen Paraden mehrfach in höchster Not. Doch gerade, als die North Stars sich in Überzahl etwas Luft verschaffen wollten, passierte es – Wolfsburg kam an den Puck und konnte durch Kapitän Stefan Bilstein in Unterzahl das 0:1 markieren (10.). Doch dies weckte die North Stars immer noch nicht auf.
Im Gegenteil, im Spiel nach vorn ging es ebenso ideenlos weiter wie zuvor. Die North Stars waren immer mindestens einen Schritt zu langsam, fingen sich dafür aber ein paar Strafzeiten ein, die Wolfsburg im Rest des ersten Drittels und im zweiten Drittel gnadenlos für Torerfolge nutzte. Genauer gesagt, war es Michele Meridian, dem in dieser Phase fünf (!) Überzahltreffer in Folge gelangen (15., 17., 20., 34., 36.) und der das Spiel damit bereits nach zwei Dritteln quasi im Alleingang für die Gäste entschieden hat. Denn von den United North Stars war in den ersten 40 Minuten kein Lebenszeichen in Form eines Tores oder zumindest mehrfacher zwingender Chancen zu sehen. Erst im letzten Drittel waren zumindest Ansätze dessen zu sehen, was die Qualität der Mannschaft normalerweise ausmacht.
Gleich nach dem Anfangsbully traf Yannik Weist zum 1:7 (42.) und zwei Minuten später legte Kapitän Mario Breneizeris in Überzahl das 2:7 nach (43.). Doch für eine Aufholjagd kamen die Treffer viel zu spät, nicht zuletzt deswegen, weil Wolfsburg auch noch ein paar Mal einnetzte. So waren dann auch die Tore von Justin Spenke (46.) zum 3:8 und David Jasieniak zum 4:10 (58.) letztlich nur Ergebniskosmetik. Die Zuschauer konnten aber immerhin sehen, dass die Mannschaft nicht aufgeben wollte und nach zwei desaströsen Dritteln wenigstens ein halbwegs versöhnliches Schlussdrittel abgeliefert hat. Aber letztlich steht Wolfsburg nicht ohne Grund ganz oben in der Tabelle und jedes Team kann mal einen schlechten Tag haben - es ist nur schade, dass dies in einem so wichtigen Spiel passieren musste. Um jetzt noch eine Chance auf die Meisterschaft zu haben, müssen die North Stars die restlichen Spiele alle gewinnen und dies mit möglichst vielen Toren, denn Wolfsburg hat nun das bessere Torverhältnis und damit die besseren Karten in der Hand. In dieser Woche gilt die Konzentration aber erst einmal dem kommenden Spiel, denn das nächste Heimspiel im Lenny Soccio Ice & Event Center findet bereits am Freitag, den 22. Februar um 20 Uhr gegen den Hamburger SV 1b statt.
Stürmer Simon Pfennings: „Als ein Sammelsurium von Einzelspielern haben wir das Spiel zu Recht verloren. Die Schiedsrichterleistung kann keine Ausrede für uns sein, dass man vorne die Chancen nicht macht und im Spielaufbau so eklatante Stellungsfehler hat. Es ist einfach, ein Team zu sein, wenn man Spiele gewinnt und ganz oben steht. Den Beweis, dass wir das auch sind, wenn es mal nicht so gut läuft, sind wir vergangenen Freitag schuldig geblieben. Ich hoffe, jeder hat persönlich daraus gelernt, wie man es auf und abseits des Eises nicht machen sollte und wir können als Team unser Ziel Meisterschaft wieder zusammen angehen. Man hat schließlich nicht jedes Jahr die Chance, um den Titel mitzuspielen.“
Trainer Björn Naujokat: „Bei unserem Spiel hat diesmal leider gar nichts gepasst. Wolfsburg hat unser Spiel gemacht, war läuferisch und körperlich präsenter. Vielleicht war der Druck für unsere Mannschaft vor dem Spiel zu groß.“
Kapitän Mario Breneizeris: „Klar waren wir sehr enttäuscht nach so einen Spiel, wir hatten uns viel vorgenommen und die Woche über sehr gut trainiert. Ich kann es selber nicht erklären, aber die ersten beiden Drittel waren wir blockiert, hatten auch kein Glück im Abschluss und die Wolfsburger hatten die vielen Überzahlsituationen eiskalt ausgenutzt. Wir stecken den Kopf jetzt nicht in den Sand und der Kampf um die Meisterschaft ist offen und wir werden bis zum Schluss kämpfen.“
Tore: 0:1 (09:17) UZ Bilstein , 0:2 (14:56) PP2 Meridian (Ciganovic, Jost), 0:3 (16:35) PP1 Meridian (Bilstein, Jost), 0:4 (19:21) PP1 Meridian (Jost, Bilstein), 0:5 (33:31) PP1 Meridian (Jost, Herold), 0:6 (35:48) PP1 Meridian (Herold, Jost), 0:7 (38:43) Brait (Haase), 1:7 (40:15) Weist, 2:7 (42:56) PP1 Breneizeris (Kammeyer, Pfennigs), 2:8 (43:29) Levicky (Berkeczi), 3:8 (45:40) Spenke (Kammeyer, Gräser), 3:9 (48:42)Bilstein (Meridian, Ciganovic), 3:10 (49:57) Jost (Levicky, Berkeczi), 4:10 (57:15) UZ Jasieniak. Strafen: Langenhagen/Wedemark 24, Wolfsburg 18.