Wölfe verlieren nach großem Kampf in Niesky

Dass die Partie für den EHV Schönheide am Samstag in Niesky ein hartes Stück Arbeit werden würde, war allen schon beim Blick auf die Tabelle klar. Erst recht, wenn man die kurzfristigen Ausfälle bei den Wölfen betrachtet, die ohne die grippeerkrankten Sebastian Wolf, Sven Köllner und Julius Michel, sowie den gesperrten Christian Heumann in der Lausitz antreten mussten. Trotz mehrfacher Führung ging dem EHV gegen Ende des Spiels die Puste aus und so gewannen die Tornados die Begegnung knapp mit 6:5 (2:3, 1:1, 3:1) und sicherten sich mit diesem Sieg als letztes von vier Teams die Teilnahme an den Play-offs.
Vor über 600 Zuschauern im Nieskyer Waldstadion beherrschte der EHV die ersten zehn Minuten nach Belieben und ging mit einen Doppelschlag durch Matthias Krehl (3.) und Miroslav Jenka (4.) früh mit 2:0 in Führung und waren in der Folge dem 3:0 näher als die Tornados dem Anschlusstreffer. Doch beste Möglichkeiten, bspw. in Überzahl, wurden vergeben und so nutzten die Hausherren in der 13. Minute ihre Chance und erzielten durch Torsten Schwarz das 1:2. Wie effektiv ein Überzahl sein kann, zeigten die Tornados bei ihrem aller ersten Versuch, bei welchem sie gerade einmal acht Sekunden benötigten um durch Andreas Brill den 2:2-Ausgleich zu besorgen. Doch die Wölfe fanden wieder ihre Ordnung und der Schönheider Sturm mit dem Torschützen Danny Reimann und dem Brüderpaar Stefan und André Lenk brachte den EHV in der 18. Minute wieder mit 3:2 in Front.
Im zweiten Drittel kamen die Nieskyer zunächst besser ins Spiel und zeigten auch im zweiten Überzahlspiel ihre Qualitäten. Mit seinem zweiten Treffer im Spiel glich Torsten Schwarz in der 24. Minute den Spielstand zum 3:3 aus. Im weiteren Verlauf hatten die Wölfe viel Glück, um nicht in Rückstand zu geraten, doch die Lausitzer vergaben teilweise beste Einschussmöglichkeiten ins leere Tor und hatten gegen Ende des Drittels sogar eine zweiminütige doppelte Überzahl, welche die Wölfe aber mit Einsatz und Kampf unbeschadet überstanden. Der Lohn dafür war die erneute Führung, als Miroslav Jenka knapp zwei Minuten vor der Pausensirene das 4:3 für die Gäste markierte.
Das kräfteraubende Spiel setzte sich im Schlussabschnitt bei den Wölfen fort. Immer wieder brachten selbst die erfahrensten Wölfespieler ihr Team durch unnötige Fouls in Bedrängnis. Die Quittung folgte auf dem Fuß. Andreas Brill (48.) nutzte ein weiteres Powerplay zum 4:4-Ausgleich. Die Tornados bekamen jetzt Oberwasser und legten nur zwei Minuten später die erstmalige 5:4-Führung durch Brills dritten Treffer nach. Jetzt war es an den Wölfen, den Spieß umzudrehen. Kapitän Mike Losch fasste sich in der 55. Minute bei seiner besten Szene im Spiel ein Herz, startete im eigenen Drittel an Freund und Feind vorbei zum Solo und ließ auch im Abschluss ELV-Goalie Bresagk keine Chance – 5:5. Beide Teams lieferten sich nun einen offenen Schlagabtausch, bei welchem die Hausherren das bessere Ende haben sollten. Vier Minuten vor Ultimo nutzten die Tornados einen vermeidbaren Abwehrfehler durch Jankovych zur 6:5-Führung. Trotz Herausnahme ihres gut agierenden Goalies Sebastian Modes zugunsten eines sechsten Feldspielers, konnten die tapfer kämpfenden aber erschöpften Wölfe diesen Rückstand bis zum Schluss nicht mehr ausgleichen. Verdient wäre es allemal gewesen, denn dieses spannende Regionalligaspiel hatte eigentlich weder Sieger noch Verlierer verdient.
Tore: 0:1 (2:45) Krehl (Jun, Jenka), 0:2 (3:13) Jenka (Jun, Krehl), 1:2 (12:12) Schwarz (Leyva, Rädecker), 2:2 (15:51) Brill (Jankovych, Noack/5-4), 2:3 (17:02) Reimann (Lenk, St., Lenk A.), 3:3 (23:27) Schwarz (Schwabe, Leyva/5-4), 3:4 (38:17) Jenka (Krehl, Hlavaty/5-4), 4:4 (47:36) Brill (Rädecker, Jankovych/5-4), 5:4 (49:59) Brill (Jankovych), 5:5 (54:44) Losch (Jun/5-4), 6:5 (55:48) Jankovych (Brill, Noack). Strafen: Niesky 16, Schönheide 24. Zuschauer: 609.