Wölfe sind nun Tabellenführer

Entscheidung vertagt: 1:1 zwischen Wölfen und DrachenEntscheidung vertagt: 1:1 zwischen Wölfen und Drachen
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Durch den tragischen und plötzlichen Tod von Steffen Nicolai, Funktionär und Trainer des ERV Chemnitz 07, rückte der sportliche Wert vor dem dritten Derby zwischen Chemnitz und dem EHV Schönheide erst einmal in weite Ferne. Auch die Verantwortlichen des EHV Schönheide waren von der Nachricht am Neujahrstag geschockt.

Die Verantwortlichen des ERV Chemnitz 07 entschieden sich trotz dieses Schicksalsschlages, die Partie am gestrigen Freitagabend stattfinden zu lassen und sowohl Chemnitzer als auch die zahlreich angereisten Schönheider Fans symbolisierten gemeinsam bei einer Gedenkminute vor dem Spiel ihre Anteilnahme.

Das anschließende Spiel hatte dann alles zu bieten, was ein echtes Lokalderby ausmacht. Dabei setzten sich die Wölfe mit 5:3 durch und übernahmen die Tabellenführung in der Regionalliga Ost.

Schätzungsweise 400 Wölfe-Fans pilgerten in den Küchwald. Beide Mannschaften gingen von Beginn an hohes Tempo und boten den Zuschauern ein packendes und faires Regionalligaspiel, in dem die Wölfe den besseren Start erwischten. Nach knapp fünf Minuten gelang Miroslav Jenka die 1:0-Führung für Schönheide. Chemnitz fand nach und nach besser ins Spiel und hatte gute Chancen zum Ausgleich, welche ein gut aufgelegter Oliver Granert im Wölfe-Tor allesamt zu vereiteln wusste. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Wie zu Beginn hatten die Wölfe aber auch zum Ende des ersten Drittels die besseren Argumente. 43 Sekunden vor der ersten Pause schaltete der stark grippegeschwächte Spielertrainer Daniel Jun mit einem Zauberpass die gesamte Chemnitzer Abwehr aus und wiederum Miroslav Jenka traf zum 2:0 für die Gäste.

Die Wild Boys kamen wie verwandelt zum zweiten Drittel aus der Kabine und setzten die Wölfe sofort unter Druck. Gerade einmal 13 Sekunden waren gespielt, als Kevin Geier der 1:2- Anschlusstreffer gelang. Chemnitz drückte nun auf den Ausgleich, aber die Wölfe blieben mit ihren Kontern ebenfalls stets gefährlich, scheiterten aber am guten ERV-Goalie Jan Letzsch, der den gesperrten Tim Schnelle bestens vertrat. In der 29. Minute wurden die Hausherren für ihre Bemühungen belohnt und erzielten durch Petr Hrbek den 2:2-Ausgleich. In der Folge konnte sich der EHV vom Offensivdruck der Chemnitzer wieder befreien, versäumte es aber, bei drei, vier sehr guten Chancen wieder in Führung zu gehen. Zum psychologisch günstigsten Zeitpunkt schlugen die Wölfe aber zu und Matthias Krehl brachte mit feiner Einzelleistung sein Team 15 Sekunden vor der zweiten Pausensirene mit 3:2 in Front.

Im Schlussabschnitt bestimmte zunächst Schönheide wieder das Geschehen auf dem Eis und nutzte eine von nur insgesamt drei Strafen gegen die Wild Boys aus. In Überzahl erzielte Julius Michel in der 46. Minute das 4:2 für die Wölfe. Anschließend verpasste es der EHV, den Sack zuzubinden. Chemnitz witterte nochmal die Chance und kam sieben Minuten vor Schluss ebenfalls im Powerplay durch Petr Hrbek auf 3:4 heran. Die Wölfe verlegten ihr Spiel nun in die Defensive und versuchten durch sicheres Scheibenführen in den eigenen Reihen an der Uhr zu drehen. 41 Sekunden vor Ultimo nahmen die Wild Boys bei einem Bully im Angriffsdrittel ihren Keeper zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und warfen alles nach vorn. Doch Miroslav Jenka gelang es, den Puck abzufangen, lief aufs verwaiste Chemnitzer Gehäuse zu und musste nur noch auf seinen Sturmpartner Daniel Jun querlegen, der zum umjubelten 5:3- Endstand für seine Wölfe einschob.

Tore: 0:1 (4:56) Jenka (Heumann, Michel), 0:2 (19:17) Jenka (Jun, Müller), 1:2 (20:13) Geier (Schubert, Zille), 2:2 (28:30) Hrbek (Buschmann, Antos), 2:3 (39:45) Krehl (Jun, Maaßen), 2:4 (45:56) Michel (Jenka, Jun/5-4), 3:4 (53:08) Hrbek (Antos, Buschmann/5-4), 3:5 (59:38) Jun (Jenka, Losch/ENG). Strafen: Chemnitz 4 + 10 (Löffler), Schönheide 6. Zuschauer: 530.


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