Wölfe retten sich gegen Beachboys ins Ziel

Gekämpft, gezittert, gewonnen. In einer bis zur letzten Sekunde dramatischen Partie setzten sich die Harzer Wölfe in der Meisterrunde der Regionalliga Nord gegen den EHC Timmendorfer Strand 06 durch. Mit dem 6:5 (5:0, 1:4, 0:1)-Erfolg vor rund 650 Zuschauern im Braunlager Wurmbergstadion haben die Harzer das Tor zu den Play-Offs weit aufgestoßen. Gegen die Beachboys sah es zunächst nach einer klaren Sache aus, ehe die Partie eine unerwartete Wendung nahm.
Im ersten Drittel präsentierten sich die Wölfe wie aus einem Guss. Stefan Bilstein brachte den ESC durch einen satten Schuss früh in Führung (3.), in der Folge rollte Angriff auf Angriff auf das Timmendorfer Tor. Andreas Bippus erhöhte in der 9. Minute auf 2:0, Bilstein legte das 3:0 nach (14.). Nach exakt 15 gespielten Minuten schlug wiederum der Top-Torjäger der Harzer zu, nach Traumpass von Christian Schock setzte Bilstein den Puck zum 4:0 in die Maschen. Ruven Bannachs 5:0 setzte den Schlusspunkt unter einen fantastischen ersten Abschnitt (19.).
Wer nun erwartete, dass Timmendorf sich geschlagen gibt, hatte sich getäuscht. Zwar markierte Vitalij Blank schnell das 6:0 (23.), doch die Beachboys steckten nicht auf. Der Ex-Harzer Jeff Maronese brachte die Timmendorfer auf die Anzeigentafel (25.), Kenneth Schnabel sorgte für weitere Hoffnung im Lager der Gäste (28.). Die Wölfe verloren den Faden, selbst im Powerplay klappte nicht mehr viel. Ein Doppelschlag von Witting und Maronese brachte die Timmendorfer endgültig zurück ins Spiel (37.). Kurz darauf hatte Bilstein die Chance, mit einem an ihm selbst verursachten Penalty den Vorsprung der Harzer wieder auszubauen, diesmal scheiterte er jedoch an Timmendorfs Keeper Matthias Rieck.
Das Schlussdrittel war nichts für schwache Nerven. Die Wölfe hatten sich wieder gefangen und stemmten sich nun vehement gegen die anstürmenden Timmendorfer. Endgültig auf der Kippe stand die Partie nach Schnabels Anschlusstreffer (50.). Während es die Harzer bei Großchancen von Erik Pipp und Andreas Bippus verpassten, für Ruhe zu sorgen, drängten die Beachboys auf den Ausgleich. Der sollte in einer turbulenten Schlussphase aber nicht mehr fallen, so dass am Ende die Wölfe über drei hart erkämpfte Punkte jubeln konnten.
„Nach dem 0:1 haben wir im ersten Drittel völlig die Ordnung verloren. In der ersten Pause wurde an die Ehre appelliert, das die Mannschaft so in das Spiel zurückgekommen ist verdient Respekt“, sagte nach Spielschluss Timmendorfs Marcus Krützfeld. Glücklich über den Erfolg zeigte sich Wölfe-Coach Bernd Wohlmann: „Durch den Sieg heute zählt der Sieg in Rostock erst so richtig. Wir wollten diese drei Punkte holen, das war das Ziel. Nach der hohen Führung hat die Konzentration allerdings nachgelassen.“
Tore: 1:0 (3:18) Bilstein, 2:0 (8:52) Bippus (Blank), 3:0 (13:02) Bilstein (Deibert), 4:0 (15:00) Bilstein (Schock, Öttl), 5:0 (18:56) R. Bannach (Meridian, Bauer), 6:0 (22:04) Blank (Bilstein/5-4), 6:1 (24:55) Maronese (Saggau, Santos/5-4), 6:2 (27:44) Schnabel (Horst), 6:3 (36:16) Witting (Maronese, Santos), 6:4 (36:39) Maronese (Saggau, Klupp/5-4), 6:5 (49:13) Schnabel (Santos, Horst). Strafen: Braunlage 10, Timmendorfer Strand 10. Zuschauer: 617.