Wölfe im Osten die Nummer 1

Was braucht es im Eishockeysport, um als Fan einen angemessenen Rahmen für ein Spitzenspiel zu erleben? Diese Frage sollte am Samstagabend im Schönheider Wolfsbau beantwortet werden. Zwei starke Mannschaften, eine gute Kulisse von über 900 Zuschauern und ein schnelles und spannendes Spiel – das alles bot die Begegnung zwischen dem EHV Schönheide und den ECC Preussen Juniors Berlin. Am Ende gewannen die Wölfe mit einer geschlossenen Mannschafts- und Energieleistung verdient mit 9:5 (3:3, 4:2, 2:0) gegen die Hauptstädter und sicherten sich mit diesem Sieg bereits vor dem letzten Spiel am 5. Januar bei den Preussen den ersten Platz in der Ost-Staffel der Regionalliga Nordost.
Beide Teams konnten bis auf wenige Ausnahmen nahezu in Bestbesetzung antreten. Dementsprechend entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Mannschaften versuchten, vor allem spielerisch Akzente zu setzen. Für den ersten Paukenschlag im Spiel sorgte Wölfe-Stürmer Mike Losch. In der fünften Spielminute schnappte sich der Top-Torschütze der Wölfe die Scheibe im eigenen Drittel und ließ unaufhaltsam alle ECC- Spieler wie Slalomstangen stehen und überwand am Ende auch Preussen-Goalie Guthke mit präzisem Schuss zur 1:0-Führung für die Hausherren. Damit war der Torreigen eröffnet und beide Teams drehten nun so richtig auf. Nur 30 Sekunden später fiel bereits der Ausgleich durch Doug Murray. Die Preussen kamen jetzt besser ins Spiel und legten nach. Innerhalb einer Minute sorgten Rick Giermann (8.) und Stefan Leciejewski (9.) sogar für eine 3:1-Führung. Doch der EHV reagierte schnell und nahm gleich nach dem dritten Gegentreffer eine Auszeit um sich neu zu sortieren. Mit Erfolg, denn die Wölfe befreiten sich vom Druck der Gäste und Julius Michel gelang wiederum nur eine Minute später der 2:3-Anschlusstreffer. Den Schlusspunkt hinter ein hochklassiges Anfangsdrittel setzte erneut Julius Michel, der in der 14. Minute den 3:3-Pausenstand erzielte und die Wölfe wieder ins Spiel brachte.
Im Mittelabschnitt gleiches Bild. Beide Teams spielten weiter auf hohem Niveau und lieferten sich im positiven Sinne einen offenen Schlagabtausch. Zunächst gelang den Berlinern durch Rick Giermann in der 25. Minute der erneute Führungstreffer zum 4:3. Doch der EHV hatte die passende Antwort und glich in der 30. Minute durch Mike Losch zum 4:4 aus. Die Wölfe, nun deutlich am Drücker, drehten die Partie nun gänzlich und zogen durch Tore von Sven Köllner (31.) und Miroslav Jenka (37.) auf 6:4 davon. Doch auch die Gäste hatten darauf eine Antwort. Mit seinem zweiten Treffer brachte Doug Murray seine Mannschaft wieder auf 6:5 (38.) heran. Den letzten Treffer im zweiten Drittel erzielten aber die Wölfe. Mike Losch, mit Tor Nummer drei, stellte den alten Zwei-Tore-Abstand zum 7:5 wieder her.
In den letzten zwanzig Minuten verlor die Begegnung dann etwas an Schwung. Kein Wunder, denn beide Mannschaften gingen zuvor ein sehr hohes Tempo. Den besseren Start erwischten wieder die Hausherren. Mit seinem 26. Saisontreffer und dem vierten Tor in diesem Spiel krönte Wölfestürmer Mike Losch seine überragende Leistung und sorgte mit dem 8:5 in der 45. Minute für die Vorentscheidung. Angesichts des Rückstandes gelang nun den starken Berlinern nicht mehr all zuviel. Die Fans im Wolfsbau hatten dennoch weiter ihren Spaß und steigerten sich pausenlos in Partystimmung. Den Schlusspunkt hinter ein wahres Spitzenspiel setzten zwei Minuten vor dem Ende die Wölfe. Nach blitzsauberen Zuspiel von Topscorer Daniel Jun (sieben Assists) gelang Miroslav Jenka der 9:5-Endstand.
Tore: 1:0 (4:42) Losch (Maaßen, Mix/5-4), 1:1 (5:12) Murray (Hurbanek, Jeschke), 1:2 (7:57) Giermann (Murray, Hurbanek), 1:3 (8:52) Leciejewski (Fritschken), 2:3 (9:48) Michel (Jun), 3:3 (13:32) Michel (Jun, Jenka), 3:4 (24:22) Giermann (Murray, Hurbanek), 4:4 (29:15) Losch (Schröder, Jun/5-4), 5:4 (30:10) Köllner (Jun, Jenka), 6:4 (37:17) Jenka (Losch, Jun/5-4), 6:5 (37:15) Murray (Jeschke, Hurbanek), 7:5 Losch (Jun, Jenka/5-3), 8:5 (44:55) Losch (Maaßen, Schröder), 9:5 (57:08) Jenka (Jun, Michel). Strafen: Schönheide 12 + 10 (Mix), Berlin 26. Zuschauer: 906.