Wild Boys siegen im Wechselbad der Gefühle

Das erste Heimspiel des Regionalliga-Aufsteigers Wild Boys Chemnitz sollte nichts für schwache Nerven werden. Nach einem ständigen Auf und Ab siegten die Chemnitzer am Ende mit 7:5 (2:3, 4:2, 1:0) gegen den ELV Niesky und schossen sich zunächst auf Platz zwei der Tabelle.
Dabei begann es nicht im Sinne der WildBoys. Vor knapp 500 Zuschauern gingen die Gäste bereits nach 62 Sekunden in Führung. Den Chemnitzern merkte man die Nervosität an. Zu viele eigene Strafen in der Anfangsphase trugen auch nicht gerade dazu bei ,sicherer zu werden. Zu allen Überfluss gelang den Gästen dann auch noch das 2:0. Dies fiel auch noch in einem Moment als die Chemnitzer mit einem Mann mehr auf dem Eis standen. Doch nur 34 Sekunden später brachte Milan Antos die Scheibe irgendwie im Kasten der Nieskyer unter und die Chemnitzer schienen im Spiel zu sein. Dann die Riesenchance auf den Ausgleich. Milan Antos tauchte frei vor Gästekeeper Bresagk auf, doch der Mann im Nieskyer Dress sollte der Sieger bleiben. In der 15. Minute konnte Tornado durch Leyva zwar wieder auf zwei Tore davon ziehen, doch auch diesmal hatten die Chemnitzer eine schnelle Antwort. Bei eigener Überzahl zog man ein herrliches Powerplay auf und spielte so die Gästeabwehr aus. David Seidl hatte dann wenig Mühe und es stand nur noch 2:3. Mit diesem knappen Rückstand ging es in die Kabinen.
Im Mitteldrittel suchten die Wild Boys nun den Ausgleich und Niesky blieb mit Kontern stets gefährlich. In der 28. Minute war es dann endlich soweit. Das auf drei Mann dezimierte Gästeteam war gegen die Wild Boys machtlos und Milan Antos glich zum ersten Mal für Chemnitz aus. Dann die nächste Überzahl der Chemnitzer und erneut klingelte es im Kasten der Gäste. Ein Blueliner von Milan Antos schlug unhaltbar ein und Chemnitz ging in Führung. Die Freude währte jedoch nicht lange. Mit dem kuriosesten Tor des Tages gelang Niesky der Ausgleich zum 4:4. Was war passiert? Chemnitz befand sich in Überzahl und Niesky versuchte sich zu befreien. Ein Schuss von Rädecker, der wohl mehr als Befreiungsschlag gedacht war, schien sichere Beute von Tim Schnelle. Doch irgendwie sprang die Scheibe auf und lies den Keeper alles andere als gut aussehen. Wie schon in Berlin mussten die Chemnitzer auch diesmal den zweiten Treffer bei eigener Überzahl hinnehmen, eine Tatsache die es so schnell wie möglich abzustellen gilt. Es sollte aber zunächst noch schlimmer kommen, denn Marco Noack gelang in der 36. Minute die erneute Gästeführung. Niesky nun wieder obenauf. Die Wild Boys blieben aber dran. Alexander Zille fälschte einen Schlagschuss von Marcus Löffler ab und die Partie stand wieder Remis. Kurz vor der Pause war es Hannes Albrecht, der die Chemnitzer Cracks wieder nach vorn brachte. Zu einem besseren Zeitpunkt hätte dieser Treffer eigentlich gar nicht fallen können. Zu erwähen ist sicherlich noch, dass Tim Schnelle einen Penalty parieren konnte und so die Chemnitzer im Spiel hielt.
Dank der Miniführung gingen die Wild Boys mit breiter Brust ins Schlussdrittel. Beiden Teams schien nun auch klar, dass der kleinste Fehler über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. Da sich die Chemnitzer zu Beginn bei einer 3:5-Unterzahl schadlos hielten wuchs die Hoffnung auf einen Dreier. Drei Minuten vor Schluss dann die Erlösung. Petr Hrbek, der bereits vier Tore vorbereitete, machte mit seinem ersten Treffer alles klar.
Tore: 0:1 (1:02) Schwarz (Schwabe), 0:2 (8:08) Wimmer (Noack, Leyva/4-5), 1:2 (8:42) Antos, 1:3 (14:03) Leyva (Schwabe, Schwarz), 2:3 (15:00) Seidl (Hrbek, Antos/5-4), 3:3 (27:13) Antos (Hrbek, Löffler/5-3), 4:3 (30:22) Antos (Maskarinec/5-4), 4:4 (32:53) Rädecker (Leyva/4-5), 4:5 (35:40) Noack (Leyva, Janke), 5:5 (36:41) Zille (Löffler, Hrbek), 6:5 (39:03) Albrecht,H. (Löffler, Hrbek), 7:5 (57:03) Hrbek (Geier, Schubert). Strafen: Chemnitz 20 + 10 (Seidl), Niesky 26 + 10 (Greulich).